Liebe Fernsehgemeinde, heute gedenken wir eines der langlebigsten Klassikers der deutschen Fernsehgeschichte.
«Wir warten aufs Christkind» wurde am 24. Dezember 1960 in der ARD geboren und für Millionen von Familien zu einem festen Bestandteil des jährlichen Weihnachtsfestes. Die Idee hinter der Sendung war es, den Kindern die Wartezeit auf die Bescherung zu verkürzen und so nebenbei für ein stressfreies Fest für die Eltern zu sorgen.
Jeder Heiligabend wurde mit anderen weihnachtlichen Geschichten, Figuren und Elementen versüßt. In der 45-jährigen Laufzeit der Sendung gab es Berichte, Trickfilme oder Bildergeschichten zu sehen, die stets in eine wechselnde Rahmengeschichte eingebettet waren. So wurden die Kinder unter anderem von «Pippi Langstrumpf» (1970), «Peterchens Mondfahrt» (1980), «Mickey’s Weihnachtsgeschichte» (1990), der «Sesamstraße» (1996), «Käpt’n Blaubär» (2002) oder einigen DFF-Märchenfilmen unterhalten. Ein besonderes Highlight war es immer dann, wenn die «Augsburger Puppenkiste» eine Geschichte zum Programm beisteuerte. Wechselnde Darsteller und Prominente bestritten stets die Rahmenhandlungen. Unter ihnen waren Rolf Zuchowski (1982), Frank Zander (1988), Herbert Feuerstein (2001), Dirk Bach (2002), Anette Frier (2003) und die Toten Hosen (1989), die später sogar ihr Weihnachtsalbum nach der Sendung benannten.
Die weihnachtliche Sondersendung dauerte in der Regel zwei Stunden und begann meist irgendwann zwischen 14.00 und 16.00 Uhr. Im Jahr 1995 wurde die letzten Ausgabe in der ARD ausgestrahlt. Der NDR setzte die Reihe noch für eine weitere Ausgabe fort, bevor sich das Format ab 1996 in eine Pause verabschiedete. Erst im Jahr 2001 nahm der WDR die Produktion wieder auf und zeigte insgesamt fünf neue Folgen in seinem Regionalprogramm, bevor die Sendung endgültig eingestellt wurde.
«Wir warten aufs Christkind» wurde am 24. Dezember 2005 beerdigt und erreichte ein Alter von 40 Folgen. Die Sendung hinterließ zahlreiche enttäuschte Kinder, die sich nun das Warten auf die Geschenke wieder durch das Nerven ihrer Eltern vertreiben müssen.
Möge der Klassiker in Frieden ruhen!
Die nächste Ausgabe des Fernsehfriedhofs erscheint am kommenden Donnerstag und widmet sich dann sieben Köpfen, die regelmäßig das Silvesterfest ausrichteten.