12 Monate – für gewöhnlich an jedem Werktag: Soaps bestimmen das Bild des deutschen Fernsehens. Welchen Seifenopern erging es im vergangenen Jahr gut?
An täglichen Seifenopern oder Telenovelas mangelt es dem deutschen Fernsehen wahrlich nicht. Aktuell laufen tagtäglich zehn Dailys auf den vier großen Sendern ARD, ZDF, Sat.1 und RTL. Damit dürfte der Markt gesättigt sein, wenn nicht gar übersättigt. Quotenmeter.de vergleicht die Einschaltquoten der langlaufenden Formate und hat dabei festgestellt, dass das Jahr 2009 in seiner Gesamtheit kein gutes Jahr für tägliche Seifenopern war.
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Stellt man alle Verluste und Gewinne gegenüber, so verringerte sich die Quote beim Publikum ab drei Jahren um 1,2 Prozentpunkte, bei den 14- bis 49-Jährigen errechnet sich gar ein Minus von 2,1 Prozent. Betrachtet wurden alle vier täglichen Formate des Ersten Deutschen Fernsehens, die RTL-Soaps und «Anna und die Liebe». Wegen der erst kurzen Laufzeit spielte «Alisa» und «Eine wie keine» keine Rolle, dafür aber die BR-Daily «Dahoam is Dahoam», die seit 2007 auf dem Schirm zu sehen ist.
Bei den 14- bis 49-Jährigen konnten nur drei der insgesamt neun Soaps ihre Werte im Vergleich zum Jahr 2008 verbessern. Der größte Sprung gelang hierbei der Producers at work-Produktion «Anna und die Liebe», die 2008 noch bei mageren 9,7 Prozent lag, ein Jahr später aber mit 12,3 Prozent Marktanteil punktete. Die Folgen des vergangenen Jahres kamen im Schnitt auf 1,90 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. Teilweise kam die Telenovela mit Jeanette Biedermann gar auf Werte oberhalb der 17-Prozent-Marke – sie ist mittlerweile eine feste Bank im Vorabendprogramm von Sat.1. Gewinne verbuchte auch «Dahoam is Dahoam» (von 0,7 auf gute 1,1 %) und die ARD-Telenovela «Sturm der Liebe», die sich nach Verlusten im Jahr 2008 wieder leicht erholte und 2009 mit 11,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen abschloss.
Auch bei allen konnten die Geschichten rund um den Fürstenhof wieder etwas mehr Menschen begeistern. Von über 28 Prozent im Jahr 2007 war man in Sachen Quote zwar weiter klar entfernt, aber man verbesserte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 25,8 Prozent Marktanteil im Jahresschnitt. Aber Achtung: Die Tendenz ist inzwischen stark fallend – für 2010 wird es wohl herbe Verluste geben. Alle anderen sechs Soaps gaben bei den Werberelevanten ab. Wenig stark fiel dies bei «Unter Uns» ins Gewicht (-0,3 Punkte auf 16,9 %).
Auch «Rote Rosen» gab mit 0,4 Punkten nur leicht ab. Für die 14.10 Uhr-Sendung war 2009 aber das schwächste Jahr. Bei den 14- bis 49-Jährigen, die man zwar nicht wirklich ansprechen will, lag man nur noch bei 4,9 Prozent. Zum Vergleich: Zwei Jahre zuvor holte man im Schnitt noch 6,3 Prozent. Grund zur Sorge besteht aber nicht. Die durchschnittlichen Reichweiten sind absolut stabil, insgesamt verbesserte man die Quote auf 15,4 Prozent (+0,3 Punkte).
Anders sieht es da schon bei den Vorabendsoaps aus. «Verbotene Liebe» gab wieder mehr als einen halben Prozentpunkt ab und setzt die negative Tendenz des Jahres 2008 somit fort. Innerhalb von zwei Jahren verabschiedete sich die Adelssoap somit von eineinhalb Prozentpunkten – sie liegt im Schnitt nur noch bei 9,3 Prozent Marktanteil in der um 18.00 Uhr nicht unwichtigen Zielgruppe. Erste Prognosen für 2010 sagen eine Fortsetzung dieses Trends voraus – keine gute Nachricht für Grundy Ufa. Weitaus schlimmer sieht es beim «Marienhof» aus, der aus der Auswertung als Verlierer des Jahres hervorgeht.
Der Relaunch im vergangenen Sommer hat nur kurzfristig Wirkung gezeigt, gegen Ende des Jahres verlor das Format wieder Zuschauer und steht deshalb aktuell vor einem Scherbenhaufen. Die Zahlen im Detail: Im Vergleich zum Jahr 2008 verlor die in Köln spielende Serie weitere 1,3 Prozentpunkte (im Vorjahr gab man um 1,4 Punkte nach). Im Vergleich zu 2007 gingen also fast drei Prozentpunkte bei den Werberelevanten flöten. Aus 11,2 Prozent Marktanteil wurden 8,5 Prozent. Dieses Bild manifestieren auch die Gesamtzuschauerzahlen, die 2007 im Schnitt bei 2,2 Millionen lagen und 2009 auf 1,75 Millionen abfielen. «Anna und die Liebe» hat der langjährigen Soap also richtig weh getan. Besserung ist übrigens nicht in Sicht – vermutlich wird der «Marienhof» auch das Jahr 2010 mit einem Minus abschließen.
Kummer auf hohem Niveau bereitet auch ein wenig die RTL-Soap «Gute Zeiten, schlechte Zeiten», die 2009 ebenfalls Verluste hinnehmen musste. 300.000 Zuschauer weniger kommen unter dem Strich heraus, bei allen fiel die Quote von 14,7 auf 13,4 Prozent. Bei den Werberelevanten zeigt sich ein ähnliches Bild: Hier fielen die Werte binnen eines Jahres von 23,3 auf 21,6 Prozent Marktanteil. «GZSZ» bleibt aber mit Abstand die erfolgreichste Soap. Am Gesamtpublikum festgemacht folgt «Sturm der Liebe» auf Platz zwei, «Alles was zählt» wird Dritter (2,71 Millionen Zuschauer im Schnitt). In der Zielgruppe belegt die Serie rund um die Familie Steinkamp den zweiten Rang, gefolgt von «Unter Uns» und «Anna und die Liebe», die sich einen engen Kampf um den dritten Platz lieferten.
«Alles was zählt» kann mit dem Jahr 2009 ebenfalls nicht zufrieden sein – trotz guter Position: Nur noch 16,4 Prozent der Werberelevanten sahen zu, man gab 1,2 Punkte ab und verlor im Schnitt 230.000 Zuschauer. Ein neues Außenset, welches ab März 2010 zum Einsatz kommt, soll den Look verbessern und die Kehrtwende herbeiführen. Einen Relaunch gab es auch bei «Unter Uns» - zum Jubiläum wurde das Format inhaltlich etwas neu ausgerichtet.
Wirkliche Auswirkungen in Sachen Quote waren erst ganz spät im Jahr 2009 zu spüren, sodass sie sich noch nicht auf die Jahresstatistik niederschlugen. Die Serie rund um die Schillerallee gab um 0,3 Punkte auf 16,9 Prozent bei den Umworbenen ab.[/-]
Stellt man alle Verluste und Gewinne gegenüber, so verringerte sich die Quote beim Publikum ab drei Jahren um 1,2 Prozentpunkte, bei den 14- bis 49-Jährigen errechnet sich gar ein Minus von 2,1 Prozent. Betrachtet wurden alle vier täglichen Formate des Ersten Deutschen Fernsehens, die RTL-Soaps und «Anna und die Liebe». Wegen der erst kurzen Laufzeit spielte «Alisa» und «Eine wie keine» keine Rolle, dafür aber die BR-Daily «Dahoam is Dahoam», die seit 2007 auf dem Schirm zu sehen ist.
Bei den 14- bis 49-Jährigen konnten nur drei der insgesamt neun Soaps ihre Werte im Vergleich zum Jahr 2008 verbessern. Der größte Sprung gelang hierbei der Producers at work-Produktion «Anna und die Liebe», die 2008 noch bei mageren 9,7 Prozent lag, ein Jahr später aber mit 12,3 Prozent Marktanteil punktete. Die Folgen des vergangenen Jahres kamen im Schnitt auf 1,90 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. Teilweise kam die Telenovela mit Jeanette Biedermann gar auf Werte oberhalb der 17-Prozent-Marke – sie ist mittlerweile eine feste Bank im Vorabendprogramm von Sat.1. Gewinne verbuchte auch «Dahoam is Dahoam» (von 0,7 auf gute 1,1 %) und die ARD-Telenovela «Sturm der Liebe», die sich nach Verlusten im Jahr 2008 wieder leicht erholte und 2009 mit 11,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen abschloss.
Auch bei allen konnten die Geschichten rund um den Fürstenhof wieder etwas mehr Menschen begeistern. Von über 28 Prozent im Jahr 2007 war man in Sachen Quote zwar weiter klar entfernt, aber man verbesserte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 25,8 Prozent Marktanteil im Jahresschnitt. Aber Achtung: Die Tendenz ist inzwischen stark fallend – für 2010 wird es wohl herbe Verluste geben. Alle anderen sechs Soaps gaben bei den Werberelevanten ab. Wenig stark fiel dies bei «Unter Uns» ins Gewicht (-0,3 Punkte auf 16,9 %).
Auch «Rote Rosen» gab mit 0,4 Punkten nur leicht ab. Für die 14.10 Uhr-Sendung war 2009 aber das schwächste Jahr. Bei den 14- bis 49-Jährigen, die man zwar nicht wirklich ansprechen will, lag man nur noch bei 4,9 Prozent. Zum Vergleich: Zwei Jahre zuvor holte man im Schnitt noch 6,3 Prozent. Grund zur Sorge besteht aber nicht. Die durchschnittlichen Reichweiten sind absolut stabil, insgesamt verbesserte man die Quote auf 15,4 Prozent (+0,3 Punkte).
Anders sieht es da schon bei den Vorabendsoaps aus. «Verbotene Liebe» gab wieder mehr als einen halben Prozentpunkt ab und setzt die negative Tendenz des Jahres 2008 somit fort. Innerhalb von zwei Jahren verabschiedete sich die Adelssoap somit von eineinhalb Prozentpunkten – sie liegt im Schnitt nur noch bei 9,3 Prozent Marktanteil in der um 18.00 Uhr nicht unwichtigen Zielgruppe. Erste Prognosen für 2010 sagen eine Fortsetzung dieses Trends voraus – keine gute Nachricht für Grundy Ufa. Weitaus schlimmer sieht es beim «Marienhof» aus, der aus der Auswertung als Verlierer des Jahres hervorgeht.
Der Relaunch im vergangenen Sommer hat nur kurzfristig Wirkung gezeigt, gegen Ende des Jahres verlor das Format wieder Zuschauer und steht deshalb aktuell vor einem Scherbenhaufen. Die Zahlen im Detail: Im Vergleich zum Jahr 2008 verlor die in Köln spielende Serie weitere 1,3 Prozentpunkte (im Vorjahr gab man um 1,4 Punkte nach). Im Vergleich zu 2007 gingen also fast drei Prozentpunkte bei den Werberelevanten flöten. Aus 11,2 Prozent Marktanteil wurden 8,5 Prozent. Dieses Bild manifestieren auch die Gesamtzuschauerzahlen, die 2007 im Schnitt bei 2,2 Millionen lagen und 2009 auf 1,75 Millionen abfielen. «Anna und die Liebe» hat der langjährigen Soap also richtig weh getan. Besserung ist übrigens nicht in Sicht – vermutlich wird der «Marienhof» auch das Jahr 2010 mit einem Minus abschließen.
Kummer auf hohem Niveau bereitet auch ein wenig die RTL-Soap «Gute Zeiten, schlechte Zeiten», die 2009 ebenfalls Verluste hinnehmen musste. 300.000 Zuschauer weniger kommen unter dem Strich heraus, bei allen fiel die Quote von 14,7 auf 13,4 Prozent. Bei den Werberelevanten zeigt sich ein ähnliches Bild: Hier fielen die Werte binnen eines Jahres von 23,3 auf 21,6 Prozent Marktanteil. «GZSZ» bleibt aber mit Abstand die erfolgreichste Soap. Am Gesamtpublikum festgemacht folgt «Sturm der Liebe» auf Platz zwei, «Alles was zählt» wird Dritter (2,71 Millionen Zuschauer im Schnitt). In der Zielgruppe belegt die Serie rund um die Familie Steinkamp den zweiten Rang, gefolgt von «Unter Uns» und «Anna und die Liebe», die sich einen engen Kampf um den dritten Platz lieferten.
«Alles was zählt» kann mit dem Jahr 2009 ebenfalls nicht zufrieden sein – trotz guter Position: Nur noch 16,4 Prozent der Werberelevanten sahen zu, man gab 1,2 Punkte ab und verlor im Schnitt 230.000 Zuschauer. Ein neues Außenset, welches ab März 2010 zum Einsatz kommt, soll den Look verbessern und die Kehrtwende herbeiführen. Einen Relaunch gab es auch bei «Unter Uns» - zum Jubiläum wurde das Format inhaltlich etwas neu ausgerichtet.
Wirkliche Auswirkungen in Sachen Quote waren erst ganz spät im Jahr 2009 zu spüren, sodass sie sich noch nicht auf die Jahresstatistik niederschlugen. Die Serie rund um die Schillerallee gab um 0,3 Punkte auf 16,9 Prozent bei den Umworbenen ab.
Eine Prognose für das Jahr 2010 fällt schwer: Ganz harte Zeiten kommen auf den «Marienhof» zu: Dort muss den Machern nun schnell der große Wurf gelingen, weitere zwei Jahre, die so verlaufen wie die zurückliegenden, wird die Daily wohl nicht überleben. Auch «Verbotene Liebe» muss weiter kämpfen, um halbwegs glimpflich aus dem Abwärtstrudel herauszukommen – zurücklehnen kann man sich derzeit wohl nur bei «Anna und die Liebe» (Hauptdarstellerwechsel funktionierte gut) und auch bei «Dahoam is Dahoam», weil die Bayern-Daily auf Grund ihrer gänzlich anderen Machart nicht mit dem Mainstream konkurriert.