Primetime-Check

Donnerstag, 11. Februar 2010

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Konnte Sat.1 erneut mit einer Free-TV-Premiere punkten? Wie sehr waren die Deutschen in Karnevalsstimmung? Welcher Sender ging komplett unter?

An Altweiber kamen viele Deutsche gar nicht am Karneval vorbei - Dies galt auch für die Übertragung der traditionellen Mädchensitzung «Mer losse d'r Dom im Kölle», welche im ZDF starke 5,71 Millionen Menschen erreichte und mit 18,0 Prozent Marktanteil den Mainzer Sender zum Tagessieger machte. Bei den jungen Zuschauern ging allerdings auch diese Karnevalsveranstaltung weitgehend vorbei, sodass 0,68 Millionen gerade einmal zu miesen 5,2 Prozent reichte. Im Ersten lief die TV-Kömödie «Männer lügen nicht» wenig spektakulär: Die deutsche Produktion erzielte ordentliche 14,4 Prozent Marktanteil bei 4,71 Millionen Zuschauern, davon war der Anteil der Werberelevanten aber zumindest etwas größer als bei der öffentlich-rechtlichen Konkurrenz. Mit 0,79 Millionen war jedoch auch nicht mehr als 6,2 Prozent drin.

Für den zweiten Platz hinter dem ZDF sollte es jedoch nicht reichen, denn diesen schnappte sich überraschend Sat.1. «Der goldene Kompass» zeigte wieder einmal, wie gut Fantasy-Filme aus den Vereinigten Staaten ankommen. Die Free-TV-Premiere des 2007 publizierten Streifens mit Nicole Kidman erzielte schon beim Gesamtpublikum grandiose 15,5 Prozent. Bei den von Sat.1 stark umworbenen jungen Zuschauern sollten 3,11 Millionen Zuschauer sogar für phänomenale 24,8 Prozent Marktanteil und damit den deutlichen Tagessieg erreichen. Erstmals konnte davon sogar das stark schwächelnde «Kerner» profitieren, das am Donnerstagabend sogar einmal überdurchschnittlich lief. Nicht beim Gesamtpublikum, wo 1,89 Millionen einen Marktanteil von 10,4 Prozent bedeuteten, aber bei den wichtigen jungen Zusehern lief die knapp zweistündige Show tatsächlich mit 13,4 Prozent sehr ordentlich. Zwar schalteten erneut über zwei Drittel der Umworbenen ab, sodass nur noch 1,03 Millionen übrig blieben, für Kerner waren die Werte aber dennoch ein Achtungserfolg.

RTL und ProSieben hatten es da schwer, gegen diese Übermacht zu bestehen. Die RTL-Serien «Alarm für Cobra 11» und «Countdown» liefen allerdings noch durchaus respektabel. Erstere kam zur besten Sendezeit auf 3,50 Millionen Zuschauer und 10,7 Prozent Marktanteil, in der Zielgruppe bedeuteten knapp zwei Millionen Zuseher akzeptable 15,6 Prozent. «Countdown» machte seine Sache im Anschluss besser und generierte ordentliche 3,68 Millionen. Der Marktanteil stieg bei allen leicht auf 11,5 Prozent und auch in der Zielgruppe konnte man sich bei 2,06 Millionen leicht auf 16,2 Prozent steigern. Dies alles sind zwar Werte knapp unterhalb des RTL-Schnitts, aber im Vergleich zum Münchener Sender ProSieben sind sie geradezu grandios. Denn während die Zuschauer auf «Pasta, Pizza & Amore» von illustren Fernsehgrößen wie Giovanni Zarella und seine Jana Ina seltsamerweise von Anfang an keine Lust hatten und dies auch wieder am Donnerstagabend dem Sender mit miserablen 920.000 Zuschauern und 2,9 Prozent zeigten, fielen erstmals auch die Zickenkriege der «Model-WG» komplett durch. Mit 1,37 Millionen und 4,2 Prozent Marktanteil erzielte man klar unterdurchschnittliche Werte und auch bei den Werberelevanten kam man mit nur 8,5 Prozent bei 1,07 Millionen auf keinen grünen Zweig mehr.

Kein Glück hatte wieder einmal kabel eins mit seinen hoch dekorierten Serien «Primeval» und «Lost». Erstere erreichte 0,61 Millionen und 1,9 Prozent beim Gesamtpublikum, in der Zielgruppe war nicht mehr als 3,2 Prozent drin. Die Doppelfolgen von «Lost» fielen erneut ebenso beim Publikum durch, gerade einmal 550.000 und 530.000 Fans konnten noch bei der Stange gehalten werden. In der Zielgruppe bleiben die Quoten mit 3,2 und 3,9 Prozent ebenso inakzeptabel. Damit waren die Verlierer des Abends ausgemacht, sodass RTL II und VOX noch zu kleineren Gewinnern gehörten. VOX schickte, ähnlich wie Sat.1, eine Free-TV-Premiere ins Rennen. Die US-Teeniekomödie «Rache ist sexy» war für den Zuschauer jedoch deutlich weniger von Interesse als der Fantasyfilm auf dem Bällchensender, sodass mit 1,18 Millionen nur maue 3,7 Prozent eingefahren wurden. Bei den Jungen klappte es etwas besser: 0,90 Millionen sorgten immerhin für ordentliche 7,1 Prozent. Auf RTL II punktete man hingegen mit dem üblichen Programm, genauer gesagt «Law & Order: New York» und «Frauentausch». Zunächst waren gute 1,54 Millionen mit von der Partie, später sogar sehr starke 1,68 Millionen. Auch in der Zielgruppe konnte der humane Tauschmarkt mehr überzeugen, sodass 1,19 Millionen hier für tolle 10,4 Prozent sorgten. Aber auch «Law and Order» konnte sich mit 7,3 Prozent durchaus sehen lassen.

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