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In sechs Wochen geht's los: Die WM bei ARD und ZDF

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ARD und ZDF stellten ihre Übertragungen zur Fußball-WM 2010 vor. Was die öffentlich-rechtlichen Sender planen und worin sich die Übertragung von denen der Jahre 2006 und 2008 unterscheidet.

Ende vergangener Woche äußerten sich ARD und ZDF etwas genauer zum Ablauf der Fußball-WM-Übertragungen. In rund sechs Wochen startet das größte Sportereignis dieses Sommers – am 11. Juni wird nachmittags um 16.00 Uhr die Weltmeisterschaft in Südafrika eröffnet. Im Free-TV übertragen ARD und ZDF die meisten Spiele, RTL hat sich neun Partien gesichert. Sky zeigt alle Spiele live und in HD. Für die Fernsehmacher ist die WM aber auch ein logistischer Kraftakt, denn teilweise liegen die Stadien, in denen die Spiele stattfinden, mehr als 1000 Kilometer weit auseinander. „Um Kosten zu sparen, arbeiten ARD und ZDF eng zusammen: Im internationalen Sendezentrum (IBC) in Johannesburg haben ARD, ZDF, ARD-Radio und Online gemeinsam ihr Hauptquartier aufgeschlagen. Kameras, Leitungen und Studios werden gemeinsam genutzt – in Johannesburg wie auch an den anderen Austragungsorten der WM“, erklärten ZDF-Chefredakteur Peter Frey und ARD-Programmdirektor Volker Herres. Ähnlich gingen beide Anstalten auch bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver vor.

Das ZDF wird nachmittags aus Johannesburg senden – dort steht das Studio von ARD und ZDF. Rudi Cerne hat die Ehre Moderator der Nachmittagsspiele zu sein – er erhält somit den Vortritt vor Michael Steinbrecher. Der wird als Reporter immer mit der Deutschen Nationalmannschaft reisen und im Quartier von Jogis Jungs die wichtigen Interviews führen. Direkt im Stadion ist das ZDF dann beim „Match of the Day“, das von Katrin Müller-Hohenstein moderiert wird. Experte Oliver Kahn (Foto) und ein Fanexperte melden sich ebenfalls direkt aus dem Stadion. Wieder zum ZDF-Team gehört auch Ex-Schiri Urs Meyer, der strittige Entscheidungen einschätzen soll.

Anders als 2006 und 2008 hat das ZDF also keine eigene WM-Arena mit Public-Viewing-Möglichkeit gebaut: Dies hätte in Südafrika wohl auch wenig Sinn ergeben. Man entschied sich zudem gegen eine Übertragung aus Deutschland, wohl um näher dran zu sein und den Flair Südafrikas besser zu übermitteln. In den ZDF-Übertragungen wird obendrein auch Jo-Ann Strauss zu sehen sein: Die ehemalige Miss Südafrika ist in ihrer Heimat eine bekannte TV-Moderatorin. Ab 11. Juni steht fast das gesamte ZDF-Programm im Zeichen der WM. Bereits im «Morgenmagazin» gibt es dann ausführliche Sportblöcke, Toni Schumacher soll als Experte auf die Partien des vergangenen Tages zurückblicken. Schumacher tat dies bereits bei den vergangenen großen Turnieren. Ab 8.30 Uhr gibt es obendrein das «WM Café»: Prominente aus Sport und Kultur sollen im Innenhof des ZDF-Hauptstadtstudios eine knappe halbe Stunde lang über die WM fachsimpeln. Live-Kommentatoren beim ZDF sind Bela Rethy, Thomas Wark, Oliver Schmidt und Wolf-Dieter Poschmann.

Für Bela Rethy, der übrigens auch das Finale kommentieren wird, ist die WM 2010 bereits das neunte große Turnier. „Davor war ich ja auch Redakteur bei den Weltmeisterschaften '86, EM '88, WM '90, EM '92 mit Rolf Kramer, Marcel Reif, Eberhard Figgemeier und Dieter Kürten. So gesehen kenne ich den engen Rhythmus und genieße vor allem die Intensität dieser Tage. Die Kondition kommt da von alleine. Ein bisschen mehr Schlaf als sonst ist eine gute Methode“, erklärte der Journalist.

Für die ARD berichten Reinhold Beckmann und Mehmet Scholl von den Nachmittagsspielen. Wie auch im ZDF kommen ihre Analysen aus dem Fernsehstudio in Johannesburg – Gerhard Delling und Günter Netzer melden sich von den wichtigen Spielen direkt aus dem Stadion. Für Netzer werden es die letzten Auftritte als Fernsehfußballfachmann. Er hat seinen Vertrag mit der ARD nicht verlängert. Reporter in den Stadien sind Tom Bartels, Gerd Gottlob und Steffen Simon. Die Übertragungen im Ersten beginnen in der Regel gegen 13.00 Uhr: Das erste Spiel des Tages wird jeweils um 13.30 Uhr angepfiffen. Beendet wird der Fußball-Tag im Ersten erneut von «Waldis WM Club», den Hartmann aus Deutschland moderiert. Er ist im Münchner Seehaus stationiert und schätzt von dort aus mit Prominenten die Spiele ein.

Waldi kommt aber auch im Vorabendprogramm zum Einsatz. Sollte RTL an ARD-Übertragungstagen das Abendspiel im Programm haben, wird «Waldis WM Club» zwischen 18.45 Uhr und 19.15 Uhr ausgestrahlt. Als Reporterin ist für Das Erste zudem Ex-Sportlerin Franzi von Almsick unterwegs, im «Morgenmagazin» sind Peter Großmann, Welmeisterin Nia Künzer und der Schalker Ghanaer Gerald Asamoah in einem WM-Bus unterwegs. Aus dem DFB-Quartier berichtet für Das Erste «Sportschau»-Moderator Claus Lufen.

Teamchef der gesamten öffentlich-rechtlichen Übertragungen ist Dieter Gruschwitz vom ZDF. Die Verantwortung des ARD-Programms liegt bei Bertram Bittel vom SWR, Christoph Hamm ist Programmchef des Zweiten. Wie viele Menschen bei den Übertragungen zusehen, wird sich auch in diesem Jahr nur schwer bestimmen lassen. Zwar gibt es seitens der AGF beim Messverfahren nun die Möglichkeit, dass in den Testhaushalten auch Gäste mit berechnet werden können, die zahlreichen Public-Viewing-Veranstaltungen oder der Besuch in einer Sportsbar wird weiterhin nicht mitgezählt. Die Fernsehsender rechnen bei normalen Spielen wieder mit mehr als zehn Millionen Zuschauern, bei Duellen mit deutscher Beteiligung mit 20 Millionen und mehr.

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