US-Fernsehen

Upfronts 2010: Die Woche der Wahrheit

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Nächste Woche finden in New York die Upfronts Events der großen US-Broadcaster statt. Quotenmeter.de gibt einen Ausblick über die Entscheidungen, die noch ausstehen und die, welche bereits gefallen sind.

Nur noch wenige Tage, dann geben die großen US-amerikanischen Sender NBC, FOX, ABC, CBS und The CW auf den sogenannten Upfronts Events in New York ihr Programm für die nächste TV-Saison bekannt, um frühzeitig Werbekunden für ihre Formate zu gewinnen. In den letzten Jahren rückte die Frage, ob die Upfronts zu einem festen Termin überhaupt noch zeitgemäß sind, immer mehr in den Fokus und führte zu einem Ausscherens von NBC in 2009. Zwei Wochen vor den anderen Broadcastern verkündete der Sender sein Programm. Da dabei aber zahlreiche Fragen offen gelassen und erst Wochen später beantwortet wurden, verwarf NBC dieses Alternativkonzept anschließend wieder und hält seine Präsentation dieses Jahr wieder in derselben Woche wie die anderen Sender, macht am 17. Mai aber immerhin den Anfang.

Quotenmeter.de gibt einen Ausblick über die Serien in Absetzungsgefahr, Kandidaten für eine weitere Staffel, bereits bestellte Neuentwicklungen, mögliche Verschiebungen bekannter Serien und den Stand der Dinge allgemein.

17. Mai, vormittags: NBC

NBC hat eine wahrhaft fürchterliche Saison hinter sich. Größter Auslöser für den Schlamassel war die «Jay Leno Show», die werktags um 22 Uhr auf Sendung geschickt wurde. Die Entscheidung, die traditionell für TV-Serien vorgesehenen Sendeplätze mit der Latenight-Show zu besetzen, hatte bereits bei den letzten Upfronts für viel Aufsehen und Skepsis gesorgt und entpuppte sich quotenmäßig als fatale Fehlentscheidung. Anfang des Jahres setzte NBC die Show ab, womit gleich fünf Sendeplätze frei wurden, die es nun wieder langfristig zu füllen gilt. Auch mit den neuen fiktionalen Serien hatte NBC nicht viel Glück: Insbesondere «Mercy» und «Trauma» entpuppten sich als Flops.

Kein Wunder also, dass NBC mit der Entwicklung neuer Serien keine Zeit verlor und schon vor den Upfronts zahlreiche neue Formate bestellte. Als erstes bekam der Agententhriller «Undercovers» unter Federführung von J. J. Abrams grünes Licht, vor wenigen Tagen folgten das Verschwörungsdrama «The Event» sowie die Comedyserien «Outsorced» und «Love Bites». Zuletzt wurde die Actionserie «Chase» bestellt. Auch hier verbirgt sich mit Jerry Bruckheimer ein großer Name in der Produzentenriege. Die Bestellung der Spinoff-Serie «Law & Order: Los Angeles» gilt ebenso nur noch als Formsache. Darsteller Jimmy Smits, der unter anderem in der dritten Staffel «Dexter» zu sehen war, wird für die Hauptrolle gehandelt, da sein Pilot «Garza» zwar durch seine Performance überzeugen konnte, inhaltlich allerdings durchfiel.

Während die Absetzung von «Mercy» und «Trauma» unausweichlich erscheint, ist das Schicksal von «Chuck» und «Heroes» weiterhin offen. Obwohl beide Serien nicht mehr mit guten Quoten punkten konnten, scheint sich das Blatt zumindest für «Chuck» gewendet zu haben, da sich die Anzeichen für eine vierte Staffel mehren. Die diskutierte Abschlussstaffel in halber Länge für «Heroes» scheint dagegen nach neuesten Berichten vom Tisch zu ein - inzwischen denkt man auf Grund von fehlenden Plätzen im Programm über zwei 90-minütige Fernsehfilme zur Superheldenstory nach. Bereits verlängert wurden die Comedyserien «The Office», «30 Rock», «Community», «Parks & Recreation» und das Familiendrama «Parenthood». Auch von einer Fortsetzung von «Law & Order» sowie «Law & Order: SVU» ist auszugehen. Damit dürfte der Sendeplan trotz der in dieser Saison geschaffenen Lücken bereits gut gefüllt sein und wenig Platz für weitere Überraschungen lassen.

17. Mai, nachmittags: FOX

Im letzten Jahr sorgte FOX sicherlich für eine der größten Überraschungen der Upfronts: «Dollhouse» aus der Feder von «Buffy»-Schöpfer Joss Whedon wurde trotz katastrophaler Zuschauerzahlen für eine zweite Staffel am Freitagabend verlängert. Ausgezahlt hat sich das jedoch nicht. Die Quoten wurden sogar noch schlechter und FOX stellte die Serie zu Jahresbeginn endgültig ein. Selbiges Schicksal ereilte die Sitcoms «Til Death», das sich zuvor mehrfach als ebenso großer Überlebenskünstler bewiesen hatte, sowie «Brothers». Nach dem Scheitern dieser Serien ist davon auszugehen, dass mit FOX ein weiterer Sender den Freitag nur noch mit günstigen Reality-Shows oder gar Wiederholungen bestücken wird.

Auch sonst hat FOX bereits ordentlich reinen Tisch gemacht, denn ebenso abgesetzt wurden der Reinkarnationskrimi «Past Life», das Echtzeitdrama «24» sowie die Comedyserie «Sons of Tucson». Bereits verlängert wurden hingegen «Bones», «Fringe», «Glee» sowie das animierte Sonntags-Lineup bestehend aus den «Simpsons», «Family Guy», «The Cleveland Show» und «American Dad». Die Verlängerung von «House» als quotenstärkste Serie des Senders ist zwar noch nicht offiziell verkündet worden, Zweifel daran bestehen jedoch keine.

Geklärt ist seit Mittwochabend die Frage, ob es mit der neuen Action-Serie «Human Target» und dem Psychologen-Drama «Lie To Me» weiter geht, die beide relativ wenige Zuschauer ihrer starken Lead-Ins «House» und «American Idol» halten können. Beide Formate erhalten vorerst 13 weitere Episoden.

Auf der nächsten Seite: Die Upfronts Aussichten von ABC, CBS und The CW

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