
Noch am Freitag wurde über die Möglichkeit von zwei bis vier abschließenden Episoden diskutiert, mit deren Hilfe man dem Superhelden-Drama zu einem runden Ende verhelfen könne, hatte Serienvater Tim Kring doch entgegen der Erwartungen verkündet, ein für «Heroes» typisches neues Volume, ergo Kapitel, aufzuschlagen. Obwohl seine Schöpfung bereits mit einer verkürzten Staffel von 19 statt 22 Episoden auskommen musste, und selbst von eingefleischten Fans ob der ersehnten, aber nur schwachen inhaltlichen Änderung gemieden wurde, hatte Kring auf den Sender NBC vertraut, der mit «Heroes» hohe Lizenzgebühren hinsichtlich Ausland und DVD-Verkäufen einstreicht. Vor allem die Tatsache, dass das federführende Produktionsstudio und die Sendeanstalt dem selben Medienkonzern angehören, machte Hoffnung auf eine Fortsetzung, die nun entgültig zerschlagen wurde. Nicht wenige vielversprechende Serien wurden geordert; es fehlt schlicht der Platz. Für RTL II, das «Heroes» hierzulande ausstrahlt, dürfte die Absetzung kein Problem darstellen – wie auch in der Heimat fiel die Serie nach einer erfolgreichen ersten Staffel in ein Quotentief.

«Flash Forward» war mit 12,47 Millionen Zuschauern als Hit gestartet, bereitet Sender ABC, der das Format als spektakulären «Lost»-Nachfolger gehandelt hat, jedoch seit geraumer Zeit keinen Grund zur Freude mehr. Die Episode 'Goodbye Yellow Brick Road', die am 6. Mai 2010 über die Fernsehschirme flimmerte, begeisterte nur noch 4,77 Millionen Menschen. Keine glanzvolle Zahl für ein auf mindestens drei Staffeln angelegtes Charakterdrama mit übergreifendem Storybogen. Dass der Showrunner der Serie mehrfach ausgetauscht wurde und große Teile des Produktionsstabes vom sinkenden Bord gingen, trug in weiterem Maße zur Quotenmisere bei – der Zuschauer verlor das Vertrauen in eine zufriedenstellende Auflösung des Plots. Somit wird «Flash Forward» bereits nach einer Staffel beendet. 90 Prozent der Geheimnisse sollen bis zum nahenden Ende in wenigen Wochen zwar gelöst sein, doch den Grund für den globalen Blackout wird man nicht erfahren. In Deutschland läuft die Serie auf ProSieben und strauchelt auch dort durch fehlendene Publikumsbeteiligung.