Steht die Sitcom «Two and a Half Men» jetzt vor dem Ende? Der Schauspieler flippte am Donnerstag jedenfalls aus.
Eigentlich sollten am kommenden Montag die Arbeiten an der achten Staffel der Sitcom «Two and a Half Men» wieder aufgenommen werden. Ein heftiger Ausrutscher Charlie Sheens zwingt nun jedoch Produktionsstudio und Produzent zum Handeln. Was war passiert? Der alkoholkranke Sheen befindet sich, wie von der Boluevardpresse umfassend berichtet, derzeit auf Reha-Urlaub, den er wohl gleich mit drei Frauen angetreten hat. In mehreren Interviews beleidigte er Produzent Chuck Lorre mit harschen Worten, die zumeist weit unter die Gürtellinie gingen.
So bezeichnete er den TV-Produzenten als „Erdwurm“ und als „kleiner, dummer Mann“. Sheen selbst wolle niemals so sein wie dieser „pussy Punk“. Des Weiteren nannte Sheen Chuck Lorre „Scheißhaufen“ und „Scharlatan“. Er unterstellte dem Fernsehproduzenten, der für CBS auch «Mike & Molly» und «The Big Bang Theory» herstellt, zudem, dass er ihm, seiner Familie und der gesamten Produktionscrew Geld aus der Tasche genommen habe.
Der bestbezahlte Serienstar der USA (Gehalt pro Folge wird auf eine 1,2 Millionen US-Dollar geschätzt) bekannte offen, Chuck Lorre geradezu zu hassen. Seine Tiraden beendete Sheen dann mit einer ganz offenen Drohung gegenüber Lorre. Sinngemäß erklärte er: „Kerl, du bist gewarnt. Jetzt zeige, was du drauf hast“. Den Namen Chuck Lorre erwähnte er dabei übrigens nie, er nannte den TV-Macher stets bei seinem Geburtsnamen Chaim Levine, was in den USA als antisemitische Äußerung begriffen wird. Was trieb Charlie Sheen zu seiner Äußerung?
Etwa die etwas flapsigen Bemerkungen Lorres über Charlie Sheens Lebensauffassung? In einer seiner Vanity Cards, die immer im Ende einer Episode versteckt sind, schrieb er: „Ich esse anständige Mengen gesundenen Essens. Ich sehe meinen Arzt einmal im Jahr, meinen Zahnarzt sogar zwei Mal. Ich lasse meine Brust röntgen, hatte Herz-Stress-Tests und EKGs. Ich besuche einen Psychologen und habe eine Reihe von Hobbys, um Stress abzubauen. Ich trinke nicht. Ich rauche nicht. Ich nehme keine Drogen. Ich habe keinen verrückten, leichtsinnigen Sex mit Fremden. Wenn Charlie Sheen mich überlebt, bin ich wirklich angepisst.“ Auch auf diese Äußerung reagierte Sheen: Sie sei eines der wenigen Komplimente gewesen, die er von „diesem Clown“ in einem Jahrzehnt bekommen habe. Die vergangenen zehn Jahre habe Sheen damit verbracht, Lorres Blechkannen in Gold zu verwandeln. „Das könnt ihr ihm sagen“.
Das Produktionsstudio Warner Bros. reagierte sofort auf Sheens Aussagen und stellte die Produktion seiner Sitcom bis mindestens Sommer 2011 ein. Die achte Staffel kommt also nur auf 16 Folgen, eigentlich sollten noch vier weitere entstehen. „Aufgrund der Gesamtheit von Charlie Sheens Äußerungen, seinem Benehmen und seinem Zustand haben wir uns entschlossen, die Dreharbeiten von Two and a Half Men für den Rest der Season einzustellen“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung von Warner Bros. und CBS.
Sheen gehen damit rund fünf Millionen US-Dollar durch die Lappen und auch der Rest der Crew muss weitere Verdienstausfälle erdulden – was für manche durchaus schmerzhaft sein könnte, arbeiten an der CBS-Serie doch rund 300 Menschen. Charlie Sheen reagierte ebenfalls fix auf die Absage der Arbeiten – und zwar erneut äußerst bissig. Er wünsche Lorre nichts als Schmerzen. „Mit meinen Worten habe ich ihn offenbar geschlagen. Stellt Euch vor, was ich mit meinen Feuer speienden Fäusten getan hätte,“ sagte der Schauspieler in wirren Worten.
Seinen Alkoholentzug hat Sheen derweil möglicherweise abgebrochen – Grund zur Sorge besteht in jedem Fall. Zwar sagte er einem Radiomoderator clean zu sein und bot ihm sogar an, eine Urinprobe in dessen Mund zu hinterlassen, er äußerte sich aber erneut abfällig über das System der anonymen Alkoholiker. Wie und ob «Two and a Half Men» weitergehen kann, ist derweil vollkommen offen.