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Nach einigen Soloausflügen (Pegg war unter anderem in J. J. Abrams Blockbustern «Mission: Impossible III» und «Star Trek» zu sehen, während Frost vor allem in «Radio Rock Revolution» ein gute Figur machte) sind Simon Pegg und Nick Frost in der Komödie «Paul - Ein Alien auf der Flucht», zu der die beiden auch gemeinsam das Drehbuch beisteuerten, nun endlich wieder vereint. Für ihren neuesten Streich haben sie aber zur Abwechslung auf ihren Kumpel Edgar Wright verzichtet und sich stattdessen in die Obhut des «Superbad»-Regisseurs Greg Mottola übergeben. Dennoch ist «Paul» ein überaus kurzweiliger, wenn auch leider etwas zu braver Science-Fiction-Spaß geworden, der vor allem durch witzige Dialoge und ein liebenswertes Protagonistentrio punkten kann.
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Den Kinozuschauer hingegen erwarten 100 außerordentlich witzige Minuten. Während sich die Einführung der beiden menschlichen Protagonisten trotz des gewohnt sympathisch aufspielenden Duos Pegg und Frost noch ein wenig hinzieht, nimmt das Geschehen wenig später mit dem Auftauchen des titelgebenden Paul spürbar an Witz und Fahrt auf. Man muss den schlaksigen Außerirdischen ob seiner charmanten, lässigen und streckenweise unflätigen Art einfach mögen. Regelmäßig stiehlt er seinen menschlichen Mitstreitern die Show. Seine gelungen animierte Gestalt trägt ihr Übriges dazu bei, wobei vor allem auch die, seinem Originalsprecher Seth Rogen («Beim ersten Mal», «The Green Hornet») teilweise nachempfundene Mimik durchweg überzeugen kann. Und auch Ärzte-Schlagzeuger Bela B. kann als deutsche Stimme von Paul seinem außerirdischen Pendant markiges Leben einhauchen. Selbst bei vielen seiner anstößigen Anwandlungen schimmert immer wieder eine gutmütige, mitunter fast weise Ader durch.
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Dennoch kommt «Paul» trotz aller Flüche und satirischer Spitzen insgesamt ein bisschen zu zahm und zurückgenommen daher. Man wird das Gefühl nicht los, dass die Produktion unbedingt zugänglicher sein möchte als «Shaun of the Dead» und «Hot Fuzz». Dadurch bleibt aber auch deren Biss leider größtenteils auf der Strecke. Hier wäre noch ein wenig mehr drin gewesen. Der größte Schwachpunkt des Films, der angesichts des gelungenen Humors und der grundsympathischen Hauptfiguren jedoch erfreulicherweise nicht allzu sehr ins Gewicht fällt, ist aber seine vergleichsweise unoriginelle und in weiten Zügen vorhersehbare Handlung. Recht schnell wird klar, worauf das ganze Unterfangen zusteuert. Pegg und Frost scheinen ihre gesamte kreative Energie in die Komik investiert zu haben, was auch nicht weiter verwerflich ist, funktioniert dieses Konzept doch mehr als gut. Jedoch hätte eine fesselnd erzählte Geschichte den wunderbaren Film zu etwas noch Größerem machen können, wie es beispielsweise ihre letzte gemeinsame Arbeit «Hot Fuzz» gewesen ist, die abseits ihres brachialen Humors auch noch eine packende Krimihandlung zu bieten hatte.
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Trotz seiner Schwächen ist und bleibt «Paul» aber zweifellos sehenswerte Comedy-Unterhaltung. Auch wenn hier und da ein wenig Potenzial verschenkt wurde, hat die Science-Fiction-Komödie viele Lacher auf ihrer Seite. Selbst ohne eine allzu innovative Handlung, nimmt man gern an dem ungewöhnlichen Road Trip von Paul, Graem und Clive teil, würde ihm angesichts dieser liebenswerten Herrschaften gar noch ein Stück länger beiwohnen wollen. Somit ist auch die neueste Zusammenarbeit des unschlagbaren Brit-Duos Simon Pegg und Nick Frost wärmstens für einen geselligen Kinoabend zu empfehlen, sollte man doch die Bekanntschaft mit dem wohl coolsten Außerirdischen der Filmgeschichte nicht missen.
«Paul» ist seit dem 14. April in vielen deutschen Kinos zu sehen.