Das Finale des Crossovers zwischen den Teams aus Köln und Leipzig war noch gefragter als der erste Teil. Das ZDF dagegen verlor im Laufe des Abends an Boden.
Das Osterwochenende 2012 bescherte den «Tatort»-Fans ein Novum: Erstmals in der über vierzig Jahre langen Geschichte der ungebrochen populären Krimireihe kam es zu einem zweiteiligen Fall, in dem sich zwei der regulären «Tatort»-Ermittlerteams begegneten. Das Publikum entlohnte diesen Schritt zum Ungewohnten: Das Finale des sich über Köln und Leipzig erstreckenden Crossovers fesselte am Ostermontag 10,17 Millionen Menschen an die Bildschirme, wodurch das Erste zum zweiten Mal in Folge Marktführer beim Gesamtpublikum wurde. Sensationelle 28 Prozent aller Fernsehzuschauer sahen die «Tatort»-Folge „Ihr Kinderlein kommet“. Und auch das junge Publikum konnte für den Krimi gewonnen werden: Bei 3,22 Millionen 14- bis 49-Jährigen kam eine Sehbeteiligung von 22,1 Prozent in der jungen Zuschauergruppe zustande. Zu Beginn der Primetime war keine Sendung gefragter, da auch der erste Teil des Crossovers gute Quoten holte (mehr dazu), dürfte weiteren Fällen dieser Art nichts mehr im Wege stehen.
Die ab 21.45 Uhr gezeigte Free-TV-Premiere von «Irene Huss, Kripo Götberg: Tödliches Netz» stieß auf weniger Publikumsinteresse, dennoch erreichte sie zufriedenstellende Werte. 5,11 Millionen Krimi-Fans resultierten in 18,1 Prozent Marktanteil bei allen Zuschauern, das junge Publikum schaltete dagegen zu 10,7 Prozent ein.
Mit der deutsch-südafrikanisch-österreichischen Koproduktion «Auf der Spur des Löwen» konnte das ZDF dagegen nicht begeistern: 4,35 Millionen Menschen verfolgten das ab 20.15 Uhr ausgestrahlte Drama mit Jutta Speidel, das somit einen durchschnittlichen Marktanteil von zwölf Prozent erzielte. Bei den 14- bis 49-Jährigen konnten sich nur 0,61 Millionen, also 4,2 Prozent, für den Fernsehfilm erwärmen. Ab 22 Uhr setzte das ZDF dann erfolglos auf Free-TV-Premieren zweier US-Produktionen. Zunächst zeigte der öffentlich-rechtliche Sender die Kriminalromanze «Duplicity», welche 1,60 Millionen Menschen ab drei Jahren für sich gewinnen konnte. Darunter befanden sich 0,54 Millionen 14- bis 49-Jährige. Mit 7,1 und 5,2 Prozent Marktanteil lief es allerdings enttäuschend.
Ab Mitternacht zeigte das ZDF schließlich die Free-TV-Premiere des mehrschichtigen Dramas «Glaubensfrage». Die mehrfach Oscar-nominierte Parabel mit Amy Adams, Meryl Streep und Philip Seymour Hoffman kam auf schlechte 4,6 Prozent der Zuschauer ab drei Jahren. Für die Geschichte über den Zwist zwischen Glauben und Wissen sowie die Vorwürfe, die katholische Kirche vertusche Fälle von Kindesmisshandlung, interessierten sich 0,35 Millionen.