„On March 21, 1963, Alcatraz offically closed due to rising costs and decrepit facilities.“ – so die eröffnenden Worte des Mystery-Dramas «Alcatraz», das sich mit dem überraschenden Auftauchen ungewollt zeitreisender Insassen und Wärter des gleichnamigen Gefängnisses in der Bucht von San Francisco beschäftigt. Ähnlich wie die titelgebende Haftanstalt ist auch die von J. J. Abrams und Bad Robot Productions verantwortete Fernsehserie mittlerweile Geschichte – das Ende kam allerdings rascher, als beim Original und war weniger durch steigende Kosten als vielmehr fallendes Zuschauerinteresse begründet. Nur eine Staffel wurde produziert, die nach zufriedenstellenden Eröffnungsquoten zum Ende hin über die Hälfte ihres Publikums verlor. Auf RTL Nitro bekam das Format seit September die Chance, sich der Kritik des deutschsprachigen Publikums zu stellen.
Die erste der dreizehn Folgen strahlte RTL Nitro am 19. September aus. Als Sendeplatz wählten die Verantwortlichen den Mittwochabend ab 20.15 Uhr. Mit 0,11 Millionen und 0,4 Prozent Marktanteil im Gesamtpublikum lag die erste Episode nur knapp über dem Senderschnitt – und damit sicherlich unter den Erwartungen, strebt der neue Spartenkanal doch nach höherem als Einschaltquoten im Null-Komma-Bereich. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 0,07 Millionen Zuschauer gemessen, die 0,6 Prozent generierten. Damit lag das Format hier leicht über dem üblichen Publikumsinteresse, das in der Zielgruppe bei 0,4 Prozent liegt.
Mit Folge zwei gelang ein besseres Ergebnis, zumindest bei allen Fernsehenden. Ausgewiesen wurden 0,14 Millionen und 0,5 Prozent insgesamt, die eine leichte Steigerung bedeuteten. Die konnte der Sender bei den Werberelevanten nicht verzeichnen, von denen erneut 0,07 Millionen und 0,6 Prozent der Serie folgten. Dass die Genauigkeit der ausgewiesenen Daten bei Kanälen, die nur schwach frequentiert werden, immer kritisch zu sehen ist, bewiesen die folgenden Ausstrahlungen. Zeigte das Gesamtpublikum mit 0,10 Millionen und 0,3 Prozent einen leichten Rückgang, stürzte die Quote bei den Jungen regelrecht ab: nur noch 0,1 Prozent Marktanteil wurden ausgewiesen, die auf 0,02 Millionen Zuschauern beruhten. Sieben Tage darauf wurden abermals 0,10 Millionen und 0,3 Prozent insgesamt gemessen, bei den 14- bis 49-Jährigen stiegen die Werte hingegen auf 0,07 Millionen und 0,6 Prozent. Die deutlichen und oft zu beobachtenden Schwankungen können vom Verhalten weniger Haushalte abhängen, die an die GfK angeschlossen sind.
Am 17. Oktober wurden mit 0,07 Millionen Zuschauern aus dem Gesamtpublikum, die 0,2 Prozent bedeuteten, schlechte Werte gemessen. Diese machten sich auch in der Zielgruppe bemerkbar, wo 0,03 Millionen und 0,2 Prozent ausgewiesen wurden. Das beste Ausstrahlungsergebnis der Serie folgte in der Woche darauf und wurde von 0,14 Millionen und 0,4 Prozent insgesamt verfolgt. Bei den Jungen wurden gar 0,09 Millionen Interessierte gemessen, die einen Marktanteil von 0,7 Prozent generierten.
Die Folgewochen bis zum Staffelfinale präsentierten sich nur noch auf durchschnittlichem Niveau. Während das Format bei den 14- bis 49-Jährigen starken Schwankungen unterworfen war, zeigte sich der Marktanteil bei allen Fernsehenden stabil bei 0,2 bis 0,3 Prozent, die von 0,07 bis 0,08 Millionen Zuschauern getragen wurden. Die Einschaltquote bei den Werberelevanten sprang von 0,2 bis 0,5 Prozent bei einem gemessenen Publikum von 0,02 bis 0,06 Millionen. Einzige Ausnahme bildete der 21. November, an dem verhältnismäßig gute Werte erzielt wurden. Aus dem Gesamtpublikum schauten 0,12 Millionen und 0,4 Prozent zu, die Zielgruppe war mit 0,09 Millionen und 0,7 Prozent vor den Mattscheiben vertreten. Zum Abschluss durfte sich RTL Nitro über die schlechtesten Werte der Staffel ärgern, die nur knapp im messbaren Bereich lagen.
Durchschnittlich wurde die Serie von 0,09 Millionen und 0,3 Prozent insgesamt verfolgt, aus den Reihen der 14- bis 49-Jährigen sahen 0,05 Millionen und 0,4 Prozent zu. Damit liegt «Alcatraz» exakt auf Höhe des Senderschnitts von RTL Nitro, wenngleich erst die letzte Folge ein statistisch besseres Ergebnis verhagelte. Damit kann der Sender, nicht zufrieden sein. Gleichsam steht eine Fortsetzung in Ermangelung einer solchen nicht zur Diskussion.