Dass das noch einmal passieren wird: Thomas Gottschalk, jahrelanger Moderator von «Wetten, dass..?» und zuletzt durch seinen ARD-Flop «Gottschalk Live» und eine Juroren-Tätigkeit beim RTL-«Supertalent» unter Beschuss, geht (vorerst einmalig) zurück zum Radio. Bekannt wurde der Entertainer nämlich durch seine Moderatoren bei der öffentlich-rechtlichen Popwelle Bayern 3. Von 1977 bis 1980 moderierte er dort «Pop nach Acht». Von 1985 bis 1989 machte er zusammen mit Günther Jauch die «Radio Show».
Gottschalk hatte schon bei seinem bisher letzten Besuch bei Bayern 3 versprochen, dass er gerne wieder komme. Am 3. März 2013 ist es soweit: Er wird dann eine Sendung des neuen «Bayern 3 Kultabends» präsentieren, der immer sonntags zwischen 20.00 und 22.00 Uhr über den Äther geht. Im Wechsel legen dort normalerweise Jürgen Herrmann, Jim Sampson, Fritz Egner sowie Fred Kogel auf.
"Keep on Rocking! Wir freuen uns auf Thomas. Und mal schaun: Vielleicht macht es ihm so viel Spaß, dass er öfter bei uns auftaucht!", sagt Bayern 3-Chef Walter Schmich. Bayern 3 steht aktuell ein wenig vor dem Scheideweg. Vor allem am Abend setzt der öffentlich-rechtliche Sender weiterhin auf Qualität und musikalische Vielfalt. Unter der Woche läuft die in Bayern sehr beliebte Personalityshow «Matuschke» mit Matthias Matuschik, am Freitagabend wird Newcomern eine Chance gegeben und ab 2013 soll sich der Sender nun auch am Sonntagabend stärker vom privaten Einheitsbrei abheben.
Tagsüber aber nähert sich Bayern 3 immer mehr der sehr erfolgreichen privaten Konkurrenz aus Ismaning an. Erst kürzlich wurde der Senderclaim von „Der Soundtrack deines Lebens“ auf „Echte Abwechslung für Bayern – Jetzt mit noch mehr neuen Hits“ geändert. Bei der zurückliegenden Radio-Media-Analyse, der Quotenerhebung für die Sender, hatte die Konkurrenz von Antenne Bayern mit ihrem stark auf das bayerische Lebensgefühl zugeschnittenen Mainstream-Konzept um fast 20 Prozent zugelegt. Aktuell kommt die Antenne somit auf 1,32 Millionen Hörer in der Durchschnittsstunde. Bayern 3 hingegen musste abgeben; landete fast zehn Prozent im Minus bei etwa 727.000 Hörern in der Stunde.