Die Zehn

Die zehn erfolgreichsten 'Bester Film'-Oscar-Gewinner

von

Welche Oscar-Abräumer spülten das meiste Geld in die Kinokassen?

Einspiel der

  1. «Gravity» (703,90 Mio. Dollar)
  2. «The Wolf of Wall Street» (338,67 Mio. Dollar)
  3. «American Hustle» (229,37 Mio. Dollar)
  4. «Captain Phillips» (217,65 Mio. Dollar)
  5. «12 Years a Slave» (128,18 Mio. Dollar)
  6. «Philomena» (84,87 Mio. Dollar)
  7. «Dallas Buyers Club» (30,85 Mio. Dollar)
  8. «Her» (30,37 Mio. Dollar)
  9. «Nebraska» (16,67 Mio. Dollar)
Weltweites Einspielergebnis bis zum 27. Februar 2014
Über die Massentauglichkeit der Academy Awards wird Jahr für Jahr eifrig diskutiert. Wenn eine wenig bekannte Produktion wie «Tödliches Kommando – The Hurt Locker» als bester Film prämiert wird, so darf sich der geneigte Filmfreund gewiss sein, dass eine laute Minderheit Klagen von sich gibt, die Oscars seien elitär und würden nur obskure Hollywood-Werke berücksichtigen. Wenn aber große kommerzielle Hits zu den Favoriten zählen, wie dieses Jahr der Sci-Fi-Survivalthriller «Gravity», dann heißt es stattdessen, die Oscars seien viel zu kommerziell.

Doch hier soll es nicht darum gehen, wie wichtig wirtschaftliche Erträglichkeit für einen Kinofilm ist, um bei den Academy Awards berücksichtigt zu werden. Genauso wenig soll an dieser Stelle abgewägt werden, ob der begehrteste aller Filmpreise elitär oder massentauglich ist. Stattdessen blickt diese Hitliste schlicht auf die zehn einträglichsten Filme zurück, die als bester Film ausgezeichnet wurden. Als Maßstab dient die Liste der Produktionen mit dem (inflationsunbereinigt) höchsten Einspielergebnis weltweit.

Platz 10: «Rain Man» von Barry Levinson (1988)

Weltweite Einnahmen: 354,83 Mio. Dollar


Das Filmdrama mit Dustin Hoffman und Tom Cruise über einen Autisten, der mit seinem Bruder einen US-Trip unternimmt, wurde für acht Oscars nominiert und setzte sich erfolgreich in den Sparten für das beste Originaldrehbuch, die beste Regie, den besten Hauptdarsteller und den besten Film durch. Unter den weiteren an «Rain Man» beteiligten Nominierten befand sich auch Hans Zimmer, der seine erste von bislang acht Nominierungen abstaubte. In den USA erklomm die teils humorvolle, teils einfühlsame Brudergeschichte die Spitze der Kino-Jahrescharts, ebenso wie in Deutschland, wo ihn 1989 mehr als sechs Millionen Menschen in den Lichtspielhäusern sahen.

Platz 9: «American Beauty» von Sam Mendes (1999)

Weltweite Einnahmen: 356,30 Mio. Dollar


Das Kinodebüt des britischen Regisseurs Sam Mendes zählt zu den ersten Erfolgen der damals noch jungen DreamWorks-Produktionsstätte ohne direkte Beteiligung der Studiogründer – und etablierte dank seiner euphorischen Kritiken, hohen Einnahmen und zahlreichen Filmpreise sowohl Mendes als auch das junge, wilde Studio als beachtenswerte neue Schaffenskräfte in Hollywood. Das postmodern-satirische Vorstadtdrama über einen von Kevin Spacey verkörperten Familienvater in einer schweren Midlife Crisis heimste fünf Oscars ein (Film, Regie, Originaldrehbuch, Hauptdarsteller und beste Kamera), nominiert wurde die Nummer elf der US-Jahrescharts für drei weitere Statuetten. Deutsche Kinogänger bekamen «American Beauty» erst im Januar 2000 zu sehen, mit 4,01 Millionen verkauften Tickets kletterte der Film dafür aber auf Rang drei der Jahrescharts.

Platz 8: «Slumdog Millionär» von Danny Boyle (2008)


Weltweite Einnahmen: 377,91 Mio. Dollar
Überwältigende acht Academy Awards hagelte es im Frühjahr 2009 für Danny Boyles kinetisch erzählte Geschichte des indischen Waisenjungen Jamal, der sich unsterblich in seine Leidensgenossin Latika verliebt und nach turbulenten, einsamen Jugendjahren dank der Quizshow «Wer wird Millionär?» nicht nur die Gelegenheit hat, 20 Millionen Rupien zu gewinnen, sondern endlich wieder Kontakt zu seiner Herzensdame aufzunehmen. Dank der optimistischen Wenden dieser Erzählung kürten zahlreiche Kritiker dieses Drama trotz einiger trister Momente zu einem der besten Feel-Good-Filme der Dekade. Das Kinopublikum ließ sich von diesen Jubelstürmen und den acht Oscars mitreißen: 141,32 Millionen Dollar kamen allein in den USA zusammen, in Deutschland stürmten 2,09 Millionen Filmfreunde in die Kinos.

Platz 7: «Vom Winde verweht» von Victor Fleming (1939)

Weltweite Einnahmen: 400,18 Mio. Dollar


Inflationsbereinigte Filmhitlisten sind ein ewiger Streitpunkt unter Kinoexperten, da zwar das Vorhaben, die Einnahmen älterer Filme auf heutige Ticketpreise umzurechnen, ein hehres ist, wie genau diese Umrechnung zu erfolgen hat und welche Parameter berücksichtigt werden müssen, wird allerdings regelmäßig umkämpft. Doch auch komplett ohne Inflationsbereinigung ist leicht erkenntlich, welch Kassenschlager diese imposante Romanadaption darstellt – schließlich kann «Vom Winde verweht» sich mit zahlreichen modernen Kinoerfolgen messen, und dies, obwohl die Uraufführung rund 75 Jahre zurückliegt und somit zu einer Zeit stattfand, als Kinobesuche deutlich günstiger waren. Die ungezählten Produktionsprobleme sind diesem Klassiker keineswegs anzumerken, und so hagelte es die damalige Rekordsumme von zehn Oscars . Ein weiterer bemerkenswerter Fakt: Selbst ohne Umrechnungen auf späteren Geldwert oder höhere Eintrittspreise wurde «Vom Winde verweht» erst 1975 als erfolgreichster Publikumsrenner der Kinogeschichte abgelöst. Und zwar durch Steven Spielbergs «Der weiße Hai».

Platz 6: «The King's Speech» von Tom Hooper (2010)

Weltweite Einnahmen: 414,21 Mio. Dollar


Obwohl zehn Produktionen bei der 2011 abgehaltenen Oscarverleihung ins Rennen um die Auszeichnung als bester Film gingen, drehten sich nahezu alle Prognosen allein um zwei dieser Werke: David Finchers «The Social Network» und Tom Hoopers «The King's Speech». Beide Filme waren große Kritikerfavoriten, doch das Adelsdrama setzte sich zunächst bei den Nominierungen durch (hervorragende 12 Nennungen sprangen heraus) und dann schlussendlich auch bei den Awards. Die errungenen Auszeichnungen: Bester Film, beste Regie, bestes Originaldrehbuch und ein Oscar für Colin Firth als bester Hauptdarsteller. Nicht zuletzt auch der Oscarerfolg löste bei den Kinobesuchern große Neugierde auf die Geschichte des stotternden Königs aus und verhalf zu einem weltweiten Einspielergebnis, das fast 200 Millionen Dollar über dem von «The Social Network» liegt.

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