Sat.1 wird seinen Vorabend bald umstellen. Dabei stellt sich die Frage, ob das angesichts der ordentlichen Quoten «Navy CIS» notwenig ist.
Wer im deutschen Free-TV auf der Suche nach
«Navy CIS» ist, muss in der Tat nicht lange suchen. Allein Sat.1 und kabel eins zeigen jeweils mehrere Folgen der Serie samstags bzw. sonntags zur besten Sendezeit. Trotz der hohen Ausstrahlungszahl sind die Quoten aber überaus ansehnlich. So erreichte nicht zuletzt auch kabel eins in der jüngeren Vergangenheit
einige beträchtliche Erfolge. Aber damit nicht genug: Seit rund einem Jahr setzt Sat.1 auch am Vorabend auf die US-Krimiserie. Diese startete dort zwar mit einigen Anlaufschwierigkeiten, mit der Zeit sprach es sich unter Fans aber scheinbar herum. Inzwischen ist «Navy CIS» am einst so erfolglosen Sat.1-Vorabend zwischen 18 und 20 Uhr ein solider Quotenbringer. Wir haben uns die Quoten der letzten Woche genauer angeschaut – und gehen der Frage nach, wie sinnvoll es aus Quotensicht ist, dass Sat.1 die 18-Uhr-Folge schon in wenigen Tagen durch ein neues Format austauschen wird.
Am Montag kamen zwei Folgen der Krimiserie auf solide 9,4 bzw. neun Prozent der Umworbenen – das sind Werte genau auf bzw. knapp unter dem Senderschnitt. Die Gesamtreichweite betrug zunächst 1,11 Millionen, legte danach aber auf 1,52 Millionen zu. Nicht so gut lief der Krimi dagegen am Dienstag, als Folge eins 8,1 Prozent der Werberelevanten bei 1,12 Millionen Gesamtzuschauern verfolgten. Eine zweite Ausstrahlung legte zwar aus Reichweitensicht leicht zu, verlor aber wie schon am Montag an Quote. Mit 7,1 Prozent konnte
Sat.1 gewiss nicht zufrieden sein. Dieses schwache Ergebnis wusste dafür der Mittwoch auszubügeln, an dem die Doppelfolge auf starke 10,4 Prozent bzw. ordentliche 9,4 Prozent gelangte.
Der Wochenrekord wurde aber am Donnerstag aufgestellt, als die erste Folge von «Navy CIS» gar auf starke 11,8 Prozent kam. Dies hing allerdings auch mit der niedrigen Fernsehnutzung zusammen, denn die Reichweite fiel mit 1,02 Millionen überschaubar aus. Dass die zweite Folge am Donnerstag krachend auf 7,5 Prozent verlor, überrascht bei dem guten Vorlauf. Auf etwas schwächerem Niveau endete die Woche für «Navy CIS», als am Freitag noch 9,1 bzw. exakt sieben Prozent der Umworbenen zu Buche standen. Mit 0,84 bzw.1,04 Millionen Zuschauern wurden angesichts des heißen Wetters die schwächsten Reichweiten der Woche ermittelt.
Worum geht's bei «In Gefahr»?
Bei «In Gefahr – Ein verhängnisvoller Moment» handelt es sich um einen Genre-Mix aus Daily Drama und Crime-Format. Die erzählten Geschichten sind abgeschlossener Natur und zeigen Menschen, deren Leben durch ein Verbrechen schlagartig verändert wurde.Dennoch: Mit einer durchschnittlichen Reichweite von 1,19 Millionen Zuschauern und einer Quote von 8,9 Prozent bei den Umworbenen lief es für «Navy CIS» in den vergangenen Wochen ganz ordentlich – und angesichts des derzeit sehr schwachen Senderschnitts von 8,2 Prozent sogar besser als für viele andere Formate bei
Sat.1. Dabei ist zu beachten, dass die Folge um 18 Uhr wesentlich erfolgreicher als die um 19 Uhr ist. So erreichten die frühen Ausstrahlungen in dieser Woche im Schnitt 9,8 Prozent, wohingegen die späteren nur acht Prozent generierten. Folglich sollte Sat.1 – rein aus Quotensicht gedacht - besonders um 19 Uhr eingreifen. Und nicht, wie derzeit geplant, bereits eine Stunde vorher, wo «Navy CIS» schon mal gerne zweistellig läuft. Bleibt also abzuwarten, ob «In Gefahr – Ein verhängnisvoller Moment» die Quoten von «Navy CIS» toppen wird. Angesichts der wenig innovativen Beschreibung des neuen Formats ist zumindest kein Quotenknaller zu erwarten. Aber der kommt wahrscheinlich auch nicht mehr vor 2015. Vorausgesetzt, «Utopia» wird vom Publikum angenommen.