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Umbau geglückt: Welche Knöpfe RTL II bei «Köln 50667» gedrückt hat

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Deutliche Quotensteigerungen verzeichnete die Daily aus der Rheinmetropole zuletzt. Wichtig sei es, sowohl jüngere als auch ältere Zuschauer anzusprechen, sagt Tabea van Hoefer von RTL II im Interview.

OP geglückt: Patient happy, Arzt auch. Rund einen Monat ist es her, dass RTL II bei seiner 18-Uhr-Serie «Köln 50667» größere Veränderungen vornahm. Sechs neue Darsteller und die schon aus dem Vorbild «Berlin – Tag & Nacht» bekannte Michelle stießen zur Daily hinzu. So massiv umgebaut wurde, weil sich die Marktanteile des filmpool-Formats Ende 2014 leicht negativ entwickelt hatten. Vergangenen November landete die tägliche Serie aus der Rheinmetropole nur noch bei 8,5 Prozent in der klassischen Zielgruppe, im Dezember waren es 8,2 Prozent. „«Köln 50667» ist ein junges und flexibles Format, bei dem wir ständig neben den Quoten und Abrufzahlen auch das Feedback der Zuschauer auswerten und dementsprechend Änderungen vornehmen,“ erklärt Tabea van Hoefer, die Leiterin der Bereiche Entertainment & Development bei RTL II gegenüber Quotenmeter.de.

Die Soap machte damals weniger mit dem Schlagzeilen, was inhaltlich passierte, sondern damit, dass ein Darsteller nach dem anderen eher laut polternd ausstieg. Zu Aussteigern äußere man sich generell nicht, antwortet van Hoefer auf die Frage, ob sie sich über das ein oder andere Statement eines Ex-Mitwirkenden geärgert habe. Stattdessen will man in Grünwald lieber über die schon Anfang 2015 begonnene Erfolgsgeschichte sprechen. „Die Quoten haben sich gut entwickelt. Mit Werten bis zu 12,5 Prozent Marktanteil (14-49) und 24,3 Prozent Marktanteil (14-29) können wir sehr zufrieden sein“, meint van Hoefer.

Im März hatten wir einige größere Veränderungen, die wir für den Zuschauer zu einem besonderen Erlebnis machen wollten und deshalb komprimiert in einer Woche umgesetzt haben.“
Tabea van Hoefer, bei RTL II Leiterin der Bereiche Entertainment & Development
Ein positiver Trend zeigte sich dabei erstaunlicherweise schon vor dem doch recht radikalen Umbruch. Schon im Januar steigerte sich die Produktion auf bessere 8,8 Prozent, im Februar lag man im Schnitt bei 8,9 Prozent. „Im März hatten wir einige größere Veränderungen, die wir für den Zuschauer zu einem besonderen Erlebnis machen wollten und deshalb komprimiert in einer Woche umgesetzt haben.“ Die Folge: Sowohl in der dritten als auch in der vierten März-Woche wurden starke TV-Quoten ermittelt. Sieben der zehn gezeigten Folgen generierten zweistellige Marktanteile. Der März-Schnitt insgesamt stieg auf 10,2 Prozent – auch im April hält man dieses Ergebnis bisher. Aktuell ist die dritte März-Woche mit im Schnitt 10,5 Prozent noch die stärkste des Jahres. Die laufende Woche könnte diesen Rekord brechen, aktuell liegt man bei 11,6 Prozent in der klassischen Zielgruppe.

Somit zeigt sich auch anhand der morgendlichen Ergebnisse: Der Umbruch sei richtig und wichtig gewesen, ist van Hoefer sicher. „Wir haben die neuen Charaktere etabliert, weil wir von diesen überzeugt sind. Wir glauben, dass wir mit ihnen spannende Geschichten erzählen können – denn genau davon lebt «Köln 50667».“ Einzelne Figuren will die Fernsehmacherin dabei nicht herausheben – und demnach auch nicht sagen, ob die aus Berlin gekommene Figur Michelle einen besonderen Part in der Strategie des Reboots gespielt habe. „«Köln 50667» lebt von den vielen spannenden und einzigartigen Personen, die die Soap zu dem machen, was sie auszeichnet. Jeder einzelne Charakter trägt dazu bei“, sagt van Hoefer.

Der geneigte Zuschauer mag in den vergangenen Wochen aber schon grundlegendere konzeptionelle Änderungen erkannt zu haben. Zum Start der Serie im Januar 2013 war nämlich eigentlich die Rede davon, mit «Köln 50667» ein leicht älteres Publikum ansprechen zu wollen als mit der Berliner Chaos-WG. Die Hauptstorys drehten sich um Meike und Alex, beides Figuren Ende 20, Anfang 30. Die ganz jungen Zuschauern sollte Alex‘ Tochter Anna, damals in dem Format noch minderjährig, einfangen. Seit Mitte März setzt «Köln 50667» stärker auf eine ganz junge Riege, hat auch eine sehr junge Lovestory eingeflochten.

„Uns ist wichtig, sowohl die jungen als auch die älteren Zuschauer anzusprechen. Unsere jungen Charaktere wie Anna oder Chris sind im Laufe der Jahre erwachsener geworden und so ist Platz für Nachwuchs wie die neuen jungen Charaktere Elli, Paul und Yanick entstanden. Sie erleben typische Teenagerprobleme, in denen die jungen Zuschauer sich wiederfinden“, sagt van Hoefer. Das hat prima funktioniert.

Interessant ist, dass die gestiegenen Marktanteile um 18.00 Uhr nur wenige Auswirkungen auf das Lead-Out aus Berlin hatte. Das Original um 19.00 Uhr hält sich ziemlich stabil und liegt in den Monatsschnitten recht konstant bei um die elf Prozent. Im März gab es lediglich einen kleinen Ausschlag nach oben, auf 11,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.

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