Selten dürften die Verantwortlichen einer Fernsehsendung den Blick in die Einschaltquoten so gefürchtet haben, wie das Team um die «Stadlshow» am Neujahrsmorgen. Am Vortag wurde im Ersten ab 20.15 Uhr «Stadlshow Silvester» programmiert, das die Zuschauer über fast vier Stunden unterhalten sollte. Dabei handelte es sich erst um die zweite Ausgabe des «Musikantenstadl»-Nachfolgers, dessen Zukunft nach einem misslungenen Start am seidenen Faden hing – und einem möglichen Erfolg zum Jahreswechsel. Die Premiere am 12. September hatte nicht nur für hämische Kritik gesorgt, sondern mit 2,46 Millionen und 9,6 Prozent aus dem Gesamtpublikum sowie 0,28 Millionen und 3,3 Prozent bei den Jungen auch schwach bei den Zuschauern abgeschnitten. Stefan Mross empörte sich öffentlich über „krude Songs und ein herzloses Konzept“.
Für das Moderatoren-Duo Francine Jordi und Alexander Mazza, die auf Andy Borg folgten, gaben die erzielten Werte keine eindeutige Antwort ob der Zukunft ihrer Sendung: Mit 2,81 Millionen und 13,0 Prozent beim Gesamtpublikum wurde der Senderschnitt des Ersten zwar übertroffen, im Vergleich zum in den Vorjahren gezeigten «Silvesterstadl» jedoch deutlich Marktanteile verloren. Eben jener hatte zuletzt 3,93 Millionen und 17,8 Prozent der Fernsehenden ab drei Jahren angesprochen. Bei den 14- bis 49-Jährigen sah es mit 0,20 Millionen und 3,1 Prozent äußerst düster aus. Eine Fortsetzung des Formats dürfte den Verantwortlichen des Senders unter diesen Voraussetzungen zumindest schwerfallen.
Erst zum «Silvester-Feuerwerk am Brandenburger Tor» kehrten die Zuschauer in Scharen zurück zur ARD: 4,81 Millionen und 2,17 insgesamt wurden gegen Mitternacht gemessen, bei den Jungen entsprachen 0,90 Millionen sehr guten 12,6 Prozent.