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ProSieben tanzt sich zu miesen Quoten

von   |  3 Kommentare

Unter zehn Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen: «Deutschland tanzt» entpuppte sich für den Privatsender als Luftnummer.

Es klingt wie eine Mischung aus «Bundesvision Song Contest» und «Let’s Dance»: in «Deutschland tanzt» treten 16 mehr oder weniger prominente Teilnehmer für ihr Bundesland an und wetteifern um die Gunst der Zuschauer, die in klassischer ESC-Manier im besten Falle zwölf Punkte vergeben. Die zwölf Länder mit den meisten Punkten ziehen ins Halbfinale am kommenden Samstag ein – eine Woche später findet schon das Finale statt. Doch so interessant sich das Konzept im ersten Moment auch anhören mag: bei diesem «Bundesvision Dance Contest» – BuViDaCo, wenn Sie so wollen – krankte es an vielen Stellen.
Jüngere Versuche, mit Promi-Tanzshows zu punkten, gingen nicht ganz gut. «Stepping Out» oder «Dance Dance Dance» erwiesen sich für RTL beispielsweise mehr oder weniger als Quotenflops, obgleich man mit «Let’s Dance» weiterhin einen verlässlichen Quotenbringer in petto hat. Bei ProSieben wurde das Tanzbein zuletzt 2015 mit «Got to Dance» geschwungen, doch der ganz große Erfolg blieb angesichts von teils einstelligen Zielgruppen-Marktanteilen aus. Nun wagte der Münchner Privatsender einen neuen Anlauf mit dem – zumindest nach eigenen Angaben – größten Tanzwettbewerb Deutschlands: «Deutschland tanzt».

Die von Lena Gercke moderierte und auf rund vier Stunden aufgedehnte Live-Show interessierte ab 20.15 Uhr insgesamt 1,27 Millionen Menschen ab drei Jahren, 0,73 Millionen davon waren zwischen 14 und 49 Jahre alt. Dies hatte je unterdurchschnittliche 5,0 respektive 8,3 Prozent Marktanteil zur Konsequenz. Der ab 19.35 Uhr eingeschobene Countdown floppte mit gerade einmal 7,6 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen ebenfalls. Mehr als 0,89 Millionen aller Fernsehenden wurden damit nicht an Land gezogen.

Sat.1 war zeitgleich mit Spielfilm-Konserven besser bedient. «Urlaubsreif» ergatterte dort zunächst mittelprächtige 9,6 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen, «Der Chaos-Dad» durfte anschließend auf 9,2 Prozent verweisen. 1,67 Millionen Zusehende ab drei Jahren wurden für ersteren Streifen ermittelt, 0,86 Millionen für den zweiten.

Am Vorabend hatte ProSieben dagegen noch halbwegs gute Erfahrungen mit Tanzen machen können. So generierte der Film «Step Up: Miami Heat» solide 10,3 Prozent bei den Werberelevanten. Ein kleiner Aufschwung war indes bei der US-Comedy «Grandfathered» zu beobachten, die der Sender samstags in Doppelfolgen gegen 14.30 Uhr ausstrahlt. Mit 8,4 Prozent holte das Format seine bisher höchste Zielgruppen-Quote. Im Vergleich zum Lead-In ging jedoch zu viel verloren: «Fresh Off the Boat» und «The Middle» kamen schließlich noch auf 10,1 und 9,0 Prozent.

© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
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Es gibt 3 Kommentare zum Artikel
Rodon
13.11.2016 09:10 Uhr 1
Nur mal eine Viertelstunde reingezappt und Negatives fiel schnell auf. Die Tänze waren sehr kurz, die vorstellenden Einspielfilme gefühlt doppelt so lang. Vier Stunden Show für zusammengerechnet vielleicht eine halbe Stunde tanzen?



Diese merkwürdige "Jury" in ihrer Kommentatoren-Box wirkte völlig aufgeputscht und bewertete auch sehr schlechte Nummern (ich sah etwa die peinliche Tanzeinlage von Wolfgang Lippert) viel zu gut.



Lena Gercke und die Bühne sahen toll aus, ihr Co-Moderator machte dagegen einen sehr verpeilten Eindruck auf mich.
Vittel
13.11.2016 12:23 Uhr 2
Hab eben mal den Stream durchgeklickt, wollte man da den Eurovision Song Contest nachbauen? Gerade das langwierige Votingsystem ist dort ja eher nervig, obwohl der gemeinsame europäische Gedanke wirklich schön ist.



Die Hälfte der Kandidaten kenne ich auch nicht, sind das lokale Stars? Lippert im RTL2 Walter Kostüm ist aber einen Lacher wert.



Welcher Druck liegt da wohl gerade auf den Programmplanern bei Pro7, die Raab Lücke am Wochenende und den VOD Einschnitt unter der Woche irgendwie zu kompensieren?
Lumpenheinz
14.11.2016 10:57 Uhr 3
Ich glaube, das Problem der Sendung war es, die langen Umbauphasen irgendwie überspielen zu müssen und die Jury war zwar irgendwie sympathisch, aber wie bereits erwähnt viel zu nett als dass sie irgendeine Daseinsberechtigung hätte.
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