Kino-News

Thailand-Höhlendrama sorgt für Stunk in Hollywood

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Das Thema, das bis vor kurzem die Schlagzeilen beherrschte, beschäftigt nach dem erhofften Happy End Filmschaffende in Hollywood. Und es werden die harten Bandagen ausgepackt …

Tagelang dominierte ein Thema die Schlagzeilen: Zwölf junge thailändische Fußballer und ihr Betreuer waren in einer dunklen, überfluteten Höhle eingeschlossen. Für die Mitglieder des Fußballvereins 'Wildschweine' ging das Drama glücklicherweise allen zwischenzeitlichen Rückschlägen zum Trotz glimpflich aus: Die letzten Sportler wurden zwar erst nach 17 Tagen des Ausharrens gerettet – aber Rettung bleibt Rettung. Und wie es hochemotionale, wahre Geschichten so an sich haben, dauerte es nicht lange, bis beschlossen wurde, auch diese auf die große Leinwand zu bringen.

Trotzdem dürfte sich diese News im Hollywood-Buch der Rekorde eine Sondernennung verdient haben: Keine 24 Stunden, nachdem der letzte der überaus riskanten Rettungsversuche erfolgreich abgeschlossen wurde, gab Produzent Michael Scott bekannt, einen Film über die Jungs, ihren Betreuer und die aufwändige Bergungsaktion verwirklichen zu wollen. Scott ist CEO und einer der Gründer der christlichen Produktionsfirma Pure Flix, die unter anderem die erfolgreiche sowie kontroverse Trilogie «Gott ist nicht tot» verantwortete, der viele Kritiker vorwerfen, Nicht-Christen bewusst negativ zu charakterisieren.

Jon M. Chus Regiearbeiten (Auswahl)

  • «Step Up to the Streets»
  • «Step Up 3D»
  • «Justin Bieber: Never Say Never»
  • «G.I. Joe – Die Abrechnung»
  • «Justin Bieber’s Believe»
  • «Jem and the Holograms»
  • «Die Unfassbaren 2»
Pure Flix produzierte zudem Filme wie die Bibel-Adaption «Samson» und die Romanze «Old Fashioned». Michael Scott hat einen Wohnsitz in Thailand und behauptet gegenüber 'The Hollywood Reporter', sich bei einigen der Rettungstauchern sowie den Angehörigen der 'Wildschweine' den Segen für sein filmisches Vorhaben abgeholt zu haben. "Es ist nicht notwendig, dies zu einem christlichen Film zu machen – bloß zu einem inspirierenden", erläutert Scott, der den Film daher unter seinem weniger bekannten Label Pinnacle Peak Pictures veröffentlichen möchte.

«Die Unfassbaren 2»-Regisseur Jon M. Chu findet an Scotts Absichten jedoch wenig Gefallen. "Ich lasse nicht zu, dass Hollywood die thailändische Höhlenrettung weißwäscht! Auf keinen Fall. Nicht, solange ich hier bin!", schreibt er wütend auf Twitter. Daher plant der Filmschaffende einen Konkurrenzfilm. "Es ist etwas früh, um wirklich schon darüber zu sprechen", führt Chu fort. "Aber eine der größten Lektionen, die ich bei der Arbeit an «Crazy Rich» gelernt habe, ist, dass wir unsere Geschichten selber erzählen müssen, besonders unsere wichtigen, so dass sie nicht verfälscht werden."

Die Geschichte des Höhlendramas sei "zu wichtig, als dass Andere diktieren dürften, wer die wahren Helden sind." Sein aktueller Film «Crazy Rich», die Adaption eines Romans über eine asiatisch-amerikanischen Professorin, die in den Sohn einer der reichsten Familien Singapurs verliebt ist, läuft in Deutschland am 28. August in den Kinos an.

Kurz-URL: qmde.de/102273
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