Facebook-Quartalszahlen 2/2018
- Umsatz: 13,23 Mrd. US-Dollar (+42%)
- Gewinn: 5,1 Mrd. US-Dollar (+31%)
- Reaktion des Aktienkurses: -23%
Das Unternehmen Facebook wirbt mit einem neuen Spot, in dem man einräumt, Fehler gemacht zu haben und verspricht, diese zu beseitigen. Viel hat sich aber noch nicht getan: Noch kontrolliert kein Mitarbeiter, ob bezahlte Werbung Betrug ist. Selbst auf Hinweise reagiert das Unternehmen aus dem US-Bundesstaat Kalifornien nicht. Derzeit existieren auch viele semi-professionelle Facebook-Seiten, die Bilder und Grafiken wild aus dem Internet klauen. Urheberrechtverletzungen interessieren Facebook nicht, denn immerhin könnte man einen potenziellen Werbekunden verlieren, wenn man die Seite sperrt. Der User hat nur die zwei Möglichkeiten, dass er entweder den Facebook-Auftritt selbst anschreibt (Vergeudete Liebesmüh) oder die Seite blockiert (Unsinnig?!).
In anderen Bereichen ist Facebook schon weiter. Vor einigen Jahren haben Facebook und dessen Tochterfirma die beliebten Funktionen von Snapchat kopiert. Diese Entwicklung machte das Unternehmen sehr fit im Kampf gegen all die verschiedenen sozialen Netzwerke, die auf einen Durchbruch hoffen.
Fünf neue Entwicklungen von Facebook
#1: Facebook hat sich die verschiedenen Gruppen-Funktionen noch einmal vorgenommen. Inzwischen können Gruppenankündigungen festgepinnt werden. Dies war vorher auch schon bei Facebook-Seiten wie die bei Quotenmeter möglich. Außerdem gibt es dazu noch die Möglichkeit, dass die Administratoren die Gruppenregeln festlegen können. Daraufhin können die Administratoren die User abstrafen, verwarnen oder entfernen. Zudem können die Gruppen nun farblich angepasst werden, was vor allem auf dem Smartphone die Gruppenkommunikation erleichtert.
#2: „Augmented Reality“ ist ein sehr beliebtes Wort bei den Medienunternehmern. Nachdem diese Features schon länger verfügbar sind, indem man die Smartphone-Filter in Echtzeit benutzt, verknüpft man dieses nun mit der Werbung. Beispielsweise können sich die User künftig eine Sonnenbrille oder einen Lippenstift über eine Anzeige aufsetzen und schauen, ob diese ihnen steht.
#3 Inzwischen gibt es nicht nur die Websites wie Spiegel Online, die im Newsfeed auftauchen, sondern auch weitere Hintergrundinformationen über diese Publikationen: Unter dem Reiter „Über diesen Artikel“ kann man nachschauen, wer sich dahinter verbirgt. Ob dies allerdings ein Gewinn für Facebook ist, wird sich noch zeigen.
#4: Inzwischen können User auf allen Facebook-Seiten nachschauen, was diese für Werbung schalten. Unter dem Seiten-Reiter „Seiteninfos und Werbung“ kann ab sofort jeder nachschauen, mit welchen Anzeigen das jeweilige Unternehmen wirbt. Das hat zu Verärgerung der Kunden geführt, allerdings will Facebook diesen Schritt als „Transparenzoffensive“ weiter durchziehen.
#5: Ebenfalls im Frühjahr stellte Facebook kostenpflichtige Gruppen mit Abo-Funktion vor. So können beispielsweise Sport-, Technik- oder Verkaufsgruppen erstellt werden. Mit Sicherheit gibt es einige interessante Abo-Gruppen mit Mehrwert, aber gegen Missbrauch der Funktion respektive Abzocke hat man noch keinen Lösungsvorschlag präsentiert. Stattdessen sagte Facebook, dass man sich noch in einer Testphase befinde.
Das Entwicklerteam von Facebook arbeitet kontinuierlich an guten Ideen für das Netzwerk. Ob die Neuheiten ankommen, werden die User entscheiden. Aber die stetige Weiterentwicklung ist ein gutes Zeichen, jedoch sind die großen Probleme bislang nicht gelöst.
Diese drei Ideen sollte Facebook anstreben
#1: Betrug und Raubkopie sollten auch bei Facebook endlich eingedämmt werden. Dazu muss das Unternehmen aber bereit sein, auf einen Teil der Werbegelder zu verzichten. Jedoch sind die Funktionen, die das soziale Netzwerk zur Verfügung stellt, unbrauchbar. Man kann Fotos auf „Nacktheit“, „Gewalt“, „Belästigung“, Suizid“, „Falschmeldung“, Spam“, „Unzulässige Verkäufe“ oder „Hassrede“ melden, aber nicht wegen Urheberrechtsverletzungen.
#2: Eine Gruppe innerhalb der Europäischen Kommission arbeitet derzeit eine neue Vorlage in Sachen Internet-Messenger aus. Facebook betreibt mit dem Facebook-Messenger und Whatsapp gleich zwei sehr beliebte Chat-Plattformen. Der Vorschlag der EU sieht wie folgt aus: Die Unternehmen sollen sich öffnen müssen, sodass ein Telegram-User beispielsweise einem Facebook-Nutzer schreiben oder in einer Whatsapp-Gruppe eintreten kann.
#3: Zudem sollte Facebook seine Algorithmen neu ausrichten. Es mag zwar schön sein, dass man mehr von seinen Freunden und Verwandten in der Timeline sieht, aber das wird extrem schnell eintönig. Es fehlt der Blick über den Tellerrand, den man mit Facebook gar nicht mehr geboten bekommt. Beispielsweise müssten lesenswerte Beiträge, erfolgreiche Gruppen oder interessante Seiten wieder stärker in den Mittelpunkt gestellt werden.
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