Obwohl die Show durchaus den Versuch unternimmt, die individuellen Biographien und Lebensziele ihrer Protagonisten zumindest anzuerzählen, bleiben die Kandidaten jedoch so austauschbar wie blass (und angesichts ihrer braungebrannten Bizeps will das was heißen). Das liegt mitunter an dem eng getakteten Spielprinzip, dessen Duell-Dramaturgie rasch einen hohen Kandidaten-Ausschuss produziert, während all die inhaltlichen Wiederholungen konsequent einen roten Faden verhindern. Ein überspitzter Vergleich: Während man bei «Fort Boyard», der Mutter aller Abenteuer-Shows an exotischen Orten, einen ganzen Abend lang mit den Kandidaten mitfiebern kann, ist bei der Wüsten-Challenge mitunter schnell Ende im Gelände. Wobei das angesichts der generischen Typen mit ihren generischen Soundbites im Grunde zu verschmerzen ist.
- © RTL/Stefan Gregorowius
Marius Al-Ani, Moderator Patrick Esume, Bero Klahr
Für den Wiedererkennungswert ist indes Coach Esume zuständig, den man bisher hauptsächlich von seinen Football-Nachtschichten jedes verdammte Wochenende bei ProSieben Maxx und Sat.1 kennt. Nun jagt er acht wackere Kontrahenten pro Folge bei dreißig Grad Außentemperatur durch den Wüstenparcours und gibt Anweisungen, damit auch für die Ästhetik was dabei ist: „Shirt aus, und ab die Post!“
Während andere Parcours-Shows, vom Klassiker «American Gladiators» bis zum modernen, stilprägenden Format «Ninja Warriors», entweder mit trashiger Selbstironie oder einer konsequent erzählten Heldenreise punkten wollen, entscheidet sich «Showdown» für einen anderen Weg: Die Sonne brennt, die Sportspiele sind eine enorme körperliche Herausforderung, die Jungs und Mädels sehen gut aus, und Coach Esume feuert mit spitzer Zunge und augenzwinkernder Kumpanei an. Das ist im Kern ganz nett, schmissig erzählt, ästhetisch in Szene gesetzt, aber eben: kein Weiterdreh, kein cleverer neuer Gedanke, keine Fortentwicklung des Genres. Für die Sendeplatzwüste am späten Freitagabend dagegen eine nette Auflockerung.
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