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«Game of Thrones»: Wer ist der Nachtkönig? Wer reitet die Drachen? Wie endet das Epos?

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In der Nacht vom 14. auf den 15. April startet in Deutschland die finale Staffel. Schon jetzt gibt es viele Spekulationen über das baldige Ende. Achtung Spoiler! Wir stellen mögliche Szenarien aus der achten Staffel vor.

8. Staffel «Game of Thrones»:

  • Ausstrahlung: 14. April - 19. Mai
  • Episodenanzahl: 6
  • Laufzeiten: 54 - 80 min.
  • Budget: 15 Mio. Dollar pro Folge
  • Regisseure: David Benioff, D. B. Weis, Miguel Sapochnik & David Nutter
Kaum eine andere Serie hat sich mit der Zeit eine so große Fanbase aufgebaut wie «Game of Thrones». Nun steht endlich das heiß ersehnte Serienfinale vor den Türen und natürlich hat sich mal wieder eine Vielzahl von Fans Gedanken über das baldige Ende gemacht. Im Internet kursieren tausende Fantheorien, die alle mal mehr und mal weniger plausibel klingen. Wir beleuchten aus diesem Anlass ein paar der interessantesten Theorien und geben unsere Einschätzung, mit welcher Wahrscheinlichkeit diese Theorien eintreten könnten.

Ist Bran der Nachtkönig?


Zugegeben diese Theorie ist nicht die aller neueste und existiert gefühlt schon seit wir den Anführer des Heeres der Toten zum ersten Mal zu Gesicht bekommen haben. Dennoch ist vor dem großen Finale immer noch ungewiss was oder besser wer sich hinter dem König der Weißen Wanderer und dessen Motivation verbirgt. Die Theorie, dass Brandon Stark der besagte weiße Schrecken sein könnte gehört unserer Meinung nach zu den plausibelsten und interessantesten Fantasien der Fans.

Grundlage der Theorie ist, dass Bran seit drei Staffeln als dreiköpfiger Rabe die Möglichkeit besitzt in der Zeit zu reisen. Zusätzlich wurde in mehreren Montagen bereits gezeigt, dass er während seiner Visionen die Vergangenheit beeinflussen kann. Zum ersten Mal wurde diese Fertigkeit angedeutet, als er dem jungen Ned Stark am Turm der Freude hinterherruft. Ganz deutlich wurde es dann in der wunderschön-traurigen Szene, als durch sein Eingreifen aus dem Stallburschen Wylis der schusselige Riese Hodor wurde und dieser sich für seine Freunde in der Gegenwart opferte.

Durch die Manipulation der Zeit bieten sich dem jungen Stark also jetzt unzählige Möglichkeiten die Katastrophe durch die Weißen Wanderer noch zu verhindern. Hier steigt die Theorie ein und ist der Meinung, dass Bran immer wieder versuchen wird in der Zeit zurückzureisen, um die Pläne des Nachtkönigs zu vereiteln. Als erstes probiert er den irren König Aerys Tagaryen zu warnen. Den Hinweis, die Wiedergänger und alles Böse hinter der Mauer zu verbrennen, versteht der schon leicht verwirrte Herrscher der sieben Königslande allerdings falsch und beginnt mit seinen berühmten Satz, „Verbrennt sie alle“ (OV: „Burn them all“), den Untergang der Targaryen-Dynastie zu besiegeln. Da dieser Versuch nicht geklappt hat, reist Bran nun in die Anfangstage des Hauses Stark zurück, um seinen berühmten Namensvetter Brandon den Erbauer dazu zu bringen eine gigantische Mauer aus Eis im Norden zu errichten, um die Wanderer aufzuhalten. Einige spekulieren auch, ob Bran nicht selbst schon in der Vergangenheit als Brandon der Erbauer gelebt hat.

Dass die Mauer allerdings noch nicht ausgereicht hat, um das Böse aufzuhalten, haben wir ja schon am Ende der siebten Staffel gesehen. Deshalb reist Bran noch weiter zur Entstehung des ersten Weißen Wanderers zurück, um die Kinder des Waldes von der Kreation abzuhalten. Dazu wargt er sich in den Körper des Mannes, der zum ersten Weißen Wanderer gemacht wird und versucht die Kinder vor der großen Gefahr zu warnen. Dies klappt aber nicht, da sich die Ureinwohner zu dieser Zeit im Krieg mit den Menschen befinden. Daher wird er selbst schließlich von den Kindern des Waldes durch einen Dolch aus Drachenglas zum Nachtkönig gemacht. Diese Konstellation macht ihn so verrückt, dass er selbst die große Bedrohung für Westeros wird. Alternativ bemerkt er nach der Entstehung, dass nur durch die Bedrohung der Weißen Wanderer der Kontinent vereint und nur so das Leid durch die Häuser Westeros beendet werden kann.

Für die Theorie spricht, dass sich Bran und der Nachtkönig vor allem im Gesicht sehr ähnlich sehen. Außerdem scheint der Oberbösewicht den gehbehinderten Jungen bei der ersten Begegnung bereits zu kennen. Des Weiteren verspürt Bran, als er in der Ausbildung zum dreiäugigen Raben zur Entstehung der Weißen Wanderer zurück reißt, sichtbar schmerzen in dem Moment, als die Kinder des Waldes dem gefesselten Mann das Drachenglas-Messer in die Brust rammen. Als Bran die Kinder des Waldes in der Gegenwart fragte, weshalb sie die Weißen Wanderer erschufen, antworteten sie im englischen Originalton: „To protect us from you.“ Natürlich liegt zunächst nahe, dass damit die Menschheit gemeint ist. Allerdings könnte im neuen Kontext auch Bran selbst als zukünftiger Nachtkönig gemeint sein. Auf jeden Fall ist dieses Gedankenspiel eine interessante Theorie, die viele Geschichten aus der Serien miteinander verknüpfen würde.

Wahrscheinlichkeit: 60 Prozent

Spielt der Glaube an die Sieben eine Schlüsselrolle?


Beim Cover-Shooting für Entertainment Weekly wurde im März neues Feuer in der Debatte um die Herkunft des Nachtkönigs geschürt. Auf dem Cover sind die Pupillen des großen Bösewichtes nämlich in Form eines siebenzackigen Sternes abgebildet. In der Fantasy-Welt verbindet man dieses Zeichen natürlich mit dem Glauben an die Sieben, der weitverbreitetsten Religion in Westeros. Außer durch die Fanatiker des hohen Spatzes ist der Glaube an die Sieben bisher in der Serie noch nicht groß aufgefallen. Vor allem in Bezug auf übernatürliche Ereignisse haben die beiden anderen prominenten Glaubensrichtungen der polytheistischen Religion einiges voraus.



Das neue Bild legt nun den Verdacht nahe, das der Nachtkönig irgendwie im Bezug zu den Sieben steht. Doch wie? Zur Erinnerung: Die sieben Götter setzen sich aus dem Vater, der Mutter, dem Krieger, der Jungfrau, dem Schmied, der alten Frau und dem Fremden zusammen. Letztere scheint am ehesten mit dem Nachtkönig in Verbindung zu stehen. Mit dem Fremden assoziiert man nämlich den Tod. Außerdem wird er oftmals als Wanderer von fernen Orten dargestellt. Der Nachtkönig könnte also eine Art Verkörperung des Fremden sein. Der markante Blick auf dem Cover, springt auf jeden Fall direkt ins Auge.

Wahrscheinlichkeit: 5 Prozent

Wer reitet auf dem letzten Drachen?


Mit Daenerys ist ja schon die erste Drachenreiterin bekannt. Seit Staffel fünf zieht sie auf ihrem großen schwarzen Drachen Drogon, den sie nach ihrer ersten Liebe Khal Drogo benannt hat, in den Krieg. Zuletzt haben wir auch den Nachtkönig als zweiten Drachenreiter auf dem wiederbelebten Viserion (nach Danys Bruder benannt) gesehen. Nun stellt sich aber die Frage, was mit dem dritten Drachen ist?



Schaut man sich das Trailer-Material zur finalen Staffel an, so wird schnell deutlich, dass wahrscheinlich Jon Schnee auf dem übrig gebliebenen Drachen reiten wird. Schon in der siebten Staffel wurde eine tiefere Verbindung zwischen Jon und den Drachen bei der ersten Begegnung angedeutet. Neben den visuellen Aspekten spielt auch die thematische Verknüpfung eine wichtige Rolle. Der Name des letzten Drachens ist nämlich Rhaegal und erinnert an Daenerys ältesten Bruder Rhaegar Targaryen, der zufälliger Weise auch Jons leiblicher Vater war. Diese poetisch erscheinende Verbindung kann doch kein Zufall sein. Daher liegt der Verdacht nahe, dass wir den König des Nordens schon bald auf dem Rücken eines Drachens sehen werden.

Wahrscheinlichkeit: 99 Prozent

Tyrion Targaryen?


Klingt die Verbindung mit Jon zu einfach? Dann haben wir hier noch eine etwas unwahrscheinlicher Theorie epischen Ausmaßes. Auf dem Banner der Targaryen sind drei Drachen abgebildet und auch Daenerys besitzt drei Drachen. Weshalb sollte es dann auch nicht so sein, dass es in der Serie drei wichtige lebende Targaryen-Sprösslinge gibt? Befeuert wird diese Frage durch eine Aussage von Maester Aemon, der ja selbst Burder des irren Königs war. In einem Gespräch mit Samwell Tarly jammert er: „Der Drache muss drei Köpfe haben. aber ich bin zu alt und schwach, um einer von ihnen zu sein. Ich sollte bei ihr (Daenarys) sein und ihr den Weg zeigen, aber mein Körper hat mich im Stich gelassen." Seit dem Ende von Staffel sechs sind zwei dieser Gesichter bekannt. Zum einen natürlich die Sprengerin der Ketten, Daenerys Targaryen, und Aegon Targaryen, besser bekannt als Jon Schnee. Doch wer könnte der dritte sein? Viele Fans sehen in dieser Rolle Tyrion Lennister.

Eigentlich scheint der kleine Zwerg neben Jaime und Cersei das dritte Kind von Tywin und Joanna Lennister zu sein. Doch in den Büchern von George R.R. Martin wird oft angedeutet, dass der verrückte König Aerys in der Vergangenheit nach Tywins Frau trachtete. Dort beschreibt Sir Barristan Selmy, dass es in der Hochzeitsnacht nicht nur zum Beischlaf mit Tywin gekommen sein könnte. Gut möglich, dass der Herrscher der sieben Königslande also zu seinem Vergnügen kam und der stolze Tywin den Vorfall der Ehre wegen verschwieg. In der Serie zweifelt das Lennister-Oberhaupt höchstpersönlich immer wieder an, dass Tyrion sein leiblicher Sohn ist. So sagt Tywin in einem Gespräch mit Tyrion nach der Schlacht am Schwarzwasser: “Die Gesetzte erlauben, dass du meinen Namen trägst (…) Weil ich nicht beweisen kann, dass du nicht mein Sohn bist.“ Da Aerys und Joanna beide schon tot sind und auch Tywin später verendet, wurde die Wahrheit wohl wirklich mit ins Grab genommen.

Weiteres Futter für die Theorie sind die letzten Worte des alten Löwens, „Du bist nicht mein Sohn“, bevor ihn Tyrion mit einer Armbrust ermordet. Ob diese Aussage wütend im Affekt entstand oder doch wörtlich genommen werden sollte, bleibt der Interpretation von David Benioff und D. B. Weis für die finalen Folgen überlassen. Für uns scheint so ein großer Plottwist kurz vor dem Ende als sehr unwahrscheinlich. Vielleicht bleibt es also George R.R. Martin selbst überlassen, diese Geschichte in den Büchern zu erzählen.

Wahrscheinlichkeit: 20 Prozent

Wie endet «Game of Thrones»? Rettet der Azor Ahai den Kontinent?


Zum Schluss wird es noch einmal sehr poetisch und heldenhaft. Um Rückschlüsse auf das Ende zu ziehen, muss man weit in die Geschichte von Westeros zurückgehen und den Glauben an den Herrn des Lichtes miteinbeziehen. Laut einer Legende soll vor tausenden von Jahren ein Held, genannt Azor Ahai, die Welt schon einmal vor der Finsternis beschützt haben. Mit Hilfe des Schwertes Lichtbringer schlug er den Gegenspieler des Herrn des Lichts, den „Großen Anderen“, in die Flucht und rettete die Menschheit vor der Dunkelheit. Im Glauben an den roten Gott gilt er als Prinz, der verheißen wurde. Um das legendäre Schwert Lichtbringer zu schmieden musste der Azor Ahai allerdings einen großen Preis zahlen. Nach mehreren gescheiterten Versuchen die Waffe zu vollenden, musste der Held das Schwert nach 100 Tagen Arbeit in das Herz seiner Geliebten stoßen, damit ihre Seele der brennenden Klinge ihre übernatürliche Kraft gab. Nur mit diesem Schwert konnte das Böse aufgehalten werden.

In der Serie bezieht sich Lady Melisandre öfters auf diesen Mythos. Laut einer Prophezeiung soll nämlich eine Reinkarnation des Azor Ahais erscheinen, um die Lange Nacht aufzuhalten. Im genauen Wortlaut heißt es: "Nach einem langen Sommer ein Tag kommen wird, an dem die Sterne bluten und der kalte Odem der Finsternis die Welt umschlingen wird. In dieser Stunde des Schreckens wird ein Krieger ein brennendes Schwert aus dem Feuer ziehen. Und dieses Schwert soll Lichtbringer sein, das Rote Schwert der Helden, und wer es ergreift, ist der wiedergeborene Azor Ahai, und die Dunkelheit wird vor ihm weichen." Zunächst sieht die rote Frau den Thronanwärter Stannis Baratheon als diesen Prinzen, der verheißen wurde. Nach dessen Scheitern, kürt sie Jon Schnee als den neuen Erlöser aus. Passend zur heldenhaften Reise, die der Underdog in der Geschichte unternommen hat, könnte sich diese Voraussagung wirklich bewahrheiten.

Demnach könnte es am Ende niemand geringeres als der rechtmäßige Thronfolger sein, der mit seinem Schwert aus vallyrischem Stahl den Nachtkönig tötet und die Lange Nacht erneut aufhält. Damit sich diese Geschichte wiederholt, wäre denkbar, dass Jon im großen Showdown seine geliebte Daenerys opfern muss, um endgültig zum Azor Ahai zu werden. Allerdings wäre die Konstellation auch andersherum vorstellbar. Denn auch die Mutter der Drachen wird von vielen als Prinzessin, die verheißen wurde, gehandelt. Viele rote Priester teilen in der Serie und in den Büchern diese Meinung. Demnach könnte auch Jon das Opfer für Danys Heldentat sein. So oder so würde das Lied von Eis (Jon) und Feuer (Daenerys) mit dem Opfer einer der beiden Hauptfiguren das versprochene „bitttersweet Ending“ bekommen.

Wahrscheinlichkeit: 80 Prozent

Fazit: Egal welche Theorie bzw. welche Ideen aus den Vorstellungen der Fans am Ende einen Platz in der finalen Staffel finden werden, durch die zahlreichen Gedankenspiele der Zuschauer ist «Game of Thrones» für viele Menschen mehr als nur einmal in der Woche 60 Minuten auf die Couch lümmeln geworden. Doch wie die siebte Staffel teilweise schon gezeigt hat: Man darf nicht zu enttäuscht sein, wenn das Ende tatsächlich zu vorhersehbar wird bzw. einfacher aufgelöst wird, als es hier von den kompliziertesten Theorien gewünscht wird. Deshalb stellt sich die Frage: Wird «Game of Thrones» in den finalen Stunden auch noch einmal die Hardcorefans überraschen und begeistern?

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