Wer sich gefragt hat, welche Person sich hinter dem Künstlernamen „Rezo“ versteckt, der wird hier enttäuscht werden. Denn seinen bürgerlichen Namen möchte der Blauschopf nicht preisgeben, zum Schutz seiner Privatsphäre. Im öffentlichen Leben tritt er daher nur unter seinem Künstlernamen auf. Laut eigenen Angaben ist er derzeit in Aachen wohnhaft. Seine Wohnlage ist durchaus ein kontroverses Detail in seiner Geschichte. Denn obwohl ihm Privatsphäre sehr wichtig erscheint, veröffentlichte der Künstler vor zehn Monaten eine „Roomtour“ auf YouTube, in dem er seine Zuschauer durch seine Wohnung führt. Knapp über eine Millionen Menschen kennen daher genauestens das Innenleben seiner Wohnung, ohne seinen richtigen Namen zu kennen.
Bekannt geworden ist der studierte Informatiker als Webvideoproduzent von Coverversionen und „Mashups“ bekannter Musikstücke. Neben diesen Videos produziert er als Musiker immer wieder eigene Songs und arbeitet dafür oft mit anderen YouTubern und Influencern zusammen. Neben der Musik stehen in seinen Videos vor allem Unterhaltung und Comedy im Vordergrund. Mit seinem Humor erreicht er ein breites junges Publikum. Seitdem er 2015 seine Karriere begann, veröffentlichte er bereits über 100 verschiedene Videos auf YouTube. Diese wurden bisher über 200 Millionen Mal aufgerufen. Abgesehen von seinem Video über die CDU, war bisher die Parodie auf den Titel „Everyday Saturday“ von Musiker ApoRed mit ca. 9 Millionen Aufrufen sein meistgesehenes Video.
Für seinen Content betreibt Rezo zwei verschiedene Kanäle auf YouTube. Einmal seinen gleichnamigen Hauptkanal „Rezo“, mit über 1,6 Millionen Abonnenten und einmal seinen Zweitkanal „Rezo ja lol ey“, mit über 900.000 Abonnenten, auf dem auch „Die Zerstörung der CDU“ erschien. Obwohl sein Hauptkanal eine deutlich höhere Reichweite hat, ist dort seit knapp einem halben Jahr kein neues Video mehr erschienen. Das kommt daher, dass der YouTuber auf diesem Kanal hochwertige und professionelle Videos hochladen möchte, die sich seine Community wünscht. Diese Videos stellen allerdings laut eigenen Angaben oft nicht die Inhalte da, auf die der kreative Künstler selbst Lust hat. Daher konzentriert sich Rezo momentan auf seinen Zweitkanal, auf dem er nur Projekte hochlädt, für die er zurzeit wirklich brennt.
Anfang des Jahres lud er dort schon einmal ein „Zerstörungsvideo“ hoch. Im Januar konzentrierte er sich dabei allerdings nicht auf die Politik, sondern sein Kerngeschäft, die Musik. Im Fokus stand der YouTuber 2Bough, repräsentativ für alle, die auf der Videoplattform Musikstücke anderer Künstler ohne jede Grundlage „bewerteten“. Ähnlich wie gegen die CDU, begründete er auch hier schon seine Meinung mit vielen recherchierten Quellen. In diesem Video war ihm wichtig herauszustellen, dass seiner Meinung nach nur der Erschaffer eines Musikstücks berechtigt sein sollte das eigene Werk zu beurteilen, da es sich ja um Kunst handle und daher interpretierbar ist und nur der Künstler selbst weiß, was die Intention des Stücks ist. Politisch Aktiv wurde Rezo erst mit der Debatte um Uploadfilter und Artikel 13, als er selbst dazu zwei Videos postete und auf die Risken aufmerksam machte. Denn eigentlich ist sein Kerngeschäft Musik und Unterhaltung.
«Big Brother»-Macher verklagt Facebook
Der niederländische Milliardär John de Mol, bekannt als Produzent zahlreicher TV-Shows wie «Big Brother» klagt gegen Facebook. Auf der großen Social-Media-Plattform machten in der Vergangenheit immer wieder Werbeanzeigen für betrügerische Bitcoin-Produkte die Runde, in denen De Mols Gesicht benutzt wurden. Laut Reuters werfen die Anwälte des Milliardärs dem US-Konzern nun vor, nicht rechtzeitig auf Beschwerden reagiert zu haben bzw. sich nicht um die Verhinderung der unzulässigen Werbeschaltung bemüht habe. Durch die Anzeigen seien Facebook-Nutzer mittlerweile um 1,7 Millionen Euro betrogen worden, dies Schade extrem dem Ruf des Milliardärs, sowie weiteren Prominenten, deren Namen ebenfalls missbraucht wurden. Daher soll DAS SOZIALE Netzwerk nun verpflichtet werden, Werbung mit Kryptowährungsbezug, in denen De Mol vorkommt, automatisch zu blockieren.
Von Seiten Facebooks ist man sich indes keiner Schuld bewusst. Man habe die betrügerischen Anzeigen schnell gelöscht, nachdem sie gemeldet worden seien. Außerdem sieht sich die Plattform selbst als Aufgeschlossen gegenüber der Bekämpfung unzulässiger Werbung. Jüngst in dieser Woche habe man sich mit der niederländischen Finanzaufsicht getroffen, um über die Bekämpfung der Betrüger zu sprechen und enger zusammen zu arbeiten. De Mols Seite lassen die Aussagen des Medienkonzerns dagegen blass. „Ich weiß nicht, in welcher Realität Facebook lebt, aber so geht das nicht“, äußerte sich seine Anwältin laut Reuters. Für sie ist Facebook klar mitschuldig und soll sich für fehlende Initiative und Prävention verantworten.
Wann die Urteilsverkündung zu erwarten ist, ist zurzeit noch unklar. Auch eine außergerichtliche scheint noch im Raum zu stehen. Für Facebook kommen die Anschuldigungen zu betrügerischen Bitcoin-Anzeigen momentan äußerst ungelegen. Denn laut Medienberichten will die Social-Media-Plattform noch in diesem Monat eine eigene Kryptowährung auf den Markt bringen.
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