Weitere Dramaserien auf Netflix:
- «You – Du wirst mich lieben» Staffel 2: Diesmal wird alles anders …
- «The End of the F***ing World» Staffel 2: Erwarte das Unerwartete …und lebe damit?
- «Élite» Staffel 2: Von denen, die glauben, dass ihnen die Welt gehört …und doch so sind wie du und ich
- «Tote Mädchen lügen nicht» Staffel 3: Von Hoffnung und Hoffnungslosigkeit
Und weil dem so ist, sind Vergleiche weit weniger aussagekräftig als eine dezidierte Auseinandersetzung mit alldem, was etwa die Serie rund um die Schülerinnen und Schüler der Privatschule Las Encinas zu mehr als einem klassischen „Guilty Pleasure“ macht. Was in jedem Fall direkt Erwähnung finden sollte, ist die Tatsache, dass sich die Macher Darío Madrona und Carlos Montero ganz offensichtlich jederzeit darüber im Klaren waren, dass die Realisierung einer dritten Season mit ganz speziellen Herausforderungen verbunden ist, die sich primär aus den Erwartungen der Fans ergeben. Denn während die Väter des (Streaming-)Erfolges in den vergangenen 8 Episoden einerseits neue Elemente in das fiktionale Grundgerüst implementiert und andererseits die Handlungsstränge, mit denen ursprünglich alles begonnen hatte, konsequent weitergesponnen haben, war in den jüngsten 8 etwas mehr Experimentierfreude zu spüren – jedoch interessanterweise erst nach und nach.
Alles beginnt erneut mit einem Blick in die „Nicht-ganz-Gegenwart“, in der der nächste Hauptcharakter recht schnell blutverschmiert am Boden liegt, bevor die Zuschauerinnen und Zuschauer gemeinsam mit den ihnen inzwischen bestens vertrauten Figuren fünf Monate in die Vergangenheit reisen. Direkt an dieser Stelle könnte man den inhaltlich Verantwortlichen die Frage stellen, ob dieses Vorgehen respektive das nächste, abermals als eine Art Rahmen fungierende Polizeiverhör für sie wirklich alternativlos war, denn nicht wenigen dürfte aufgrund dieser Entscheidung als Reaktion auf die ersten Bilder eher ein „Echt jetzt? Schon wieder?“ als ein „Stark, tolle Anfangssequenz!“ herausgerutscht sein. Zumal man auch schlicht konstatieren muss, dass das Ende von Staffel 2 von den Kreativen so gestaltet worden war, dass sie ohne jeglichen „Ballast“ in die nächste starten konnten, sprich: Eine echte Überraschung wäre zweifellos möglich gewesen. Da man diese Chance allerdings hat verstreichen lassen, dauert es zunächst eine gewisse Zeit, bis die Geschichte an Fahrt aufnimmt.
Es ist sogar diesmal recht schwer, zu sagen, ab wann auch das dritte 8-Folgen-Paket eine eigene Identität entwickelt hat, doch es kommt der Moment, an dem einem bewusst wird, dass sich «Élite» weiterhin dadurch auszeichnet, nicht vom Aufwärmen von Altbekanntem zu leben, sondern dadurch, sich langsam, aber stetig, weiterzuentwickeln. Ein Indiz hierfür wäre etwa der Umgang mit den Cast-Zugängen Sergio Momo und Leϊti Sène. Ersterer verkörpert Yeray, der ein ziemlich erfolgreiches Start-up gegründet hat, und Zweiterer Malick, einen Jungen aus gutem Hause, für den es vollkommen normal zu sein scheint, es mit der Wahrheit nicht allzu genau zu nehmen, wenn es ihm zu seinem Vorteil gereicht. Während der Neureiche die meiste Zeit an der Seite von Carla (Ester Expósito) zu sehen ist, stellt der notorische Lügner Nadias (Mina El Hammani) Leben nicht nur sprichwörtlich „dezent“ auf den Kopf. Wer nun jedoch erwartet hatte, dass die beiden jungen Männer in ähnlicher Weise in die Kerngruppe integriert werden, wie es zuvor schon bei Cayetana (Georgina Amorós), Rebeca (Claudia Salas) oder Valerio (Jorge Lopéz) der Fall war, der wird enttäuscht werden. Im Rückblick betrachtet, lässt sich vielmehr festhalten, dass das Duo offenbar primär deshalb eingeführt worden ist, um die persönliche Entwicklung der beiden Protagonistinnen der ersten Stunde entscheidend voranzutreiben.
Lesen Sie auf der nächsten Seite, was die dritte Staffel von «Élite» so besonders macht.
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