Für etliche Fans von Werder Bremen war das Spiel am Montag, 6. Juli das Match, das eine verkorkste Saison noch retten kann. Die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt kämpft in Heidenheim um den Klassenerhalt im letzten Relegationsspiel gegen Heidenheim. Das Match vergangene Woche am Donnerstag hatte Bremen mit 0:0 nicht für sich entscheiden können. Gemäß des laufenden TV-Vertrags wurde die entscheidende Partie nicht im Free-TV, sondern exklusiv im Pay-TV übertragen. Zudem erwarben zwei Streamingdienste die Rechte: DAZN und prime video. DAZN hält darüber hinaus ab Sommer 2021 die exklusiven Verbreitungsrechte im Fernsehen an 106 Spielen - also allen Matches der Bundesliga, die am Freitag und Sonntag geplant sind.
Doch die Technik muss noch reifen. Zahlreiche Fans saßen am Montagabend nämlich vor einem schwarzen Bildschirm. Schon kurz vor den Anpfiff, der um 20.30 Uhr stattfand, musste der DAZN-Help-Account bei Twitter, die massiven Probleme eingestehen. Die Empfehlung: Wer Probleme mit dem Empfang hat, solle auf ein alternatives Gerät oder die englische Browser-Version von DAZN umsteigen. Gemäß zahlreicher Kommentare unter dem Hinweis funktionierte auch das nicht. In aller Regel liegen solche Störungen übrigens nicht an den Rechenzentren; diese haben in der Regel die Kapazität für das Ausspielen derart vieler Streams. In den meisten Fällen liegt das Problem eher an den vielen zeitgleichen Einwahlversuchen von Fans jeweils zum Spielstart. Dabei muss das System etliche User-Informationen abfragen; und ist damit überfordert. Ob das auch diesmal das Problem war, ist offen. DAZN hat bis dato noch keine Stellungnahme zum - für Bundesliga-Fans ärgerlichen - Faux-Pas abgegeben. Vereinzelt meldeten Nutzer in den Sozialen Medien das gleiche Problem übrigens auch bei prime video.
Dass reine Streamingdienste bei sehr gefragten Spielen Probleme haben, ist nicht ganz neu. DAZN etwa erlebte dies ganz zu Beginn seiner Ära; im Sommer 2016 bei einem großen Premier-League-Spiel. Der Eurosport Player ging ein Jahr später, im Spätsommer 2017, ebenfalls zu Beginn der damaligen Saison, bei seinen exklusiv übertragenen Matches in die Knie. Und auch Sky Go hat bei sehr gefragten Spielen schon des Öfteren für negative Schlagzeilen gesorgt - bei Twitter gab es dann den Hashtag #SkyNoGo. Kleiner Trost; nach knapp einer halben Stunde des Matches führt Bremen mit 1:0 - die Sensation des Heidenheimer Überraschungsaufstiegs ist somit in etwas weitere Ferne gerückt.
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