Die Kritiker

«Marie Brand und der Moment des Todes»

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Inhalt
Den Kommissaren Marie Brand und Jürgen Simmel fällt eine Leiche direkt auf das Wagendach. Der Ermordete war Kurator in einem Kölner Museum und dort für die Retrospektive des zeitgenössischen Malers Murau verantwortlich. Die Ermittler finden heraus, dass kurz nach der Ausstellungseröffnung Muraus bekanntestes Bild, auf dem er den Moment des Sterbens seiner Frau festgehalten hat, gestohlen wurde. Unbekannte versuchen, das Museum und die Versicherung zu erpressen.

Unter dringenden Tatverdacht gerät Muraus Tochter Cornelia, die ein ambivalentes Verhältnis zu ihrem Vater hat. Marie glaubt aber weiter an einen Zusammenhang zwischen dem Mord an dem Restaurator und dem Kunstdiebstahl. Getarnt als Versicherungsagentin, die das Bild zurückkaufen will, trifft sie sich mit Wieland, dem mutmaßlichen Auftraggeber für den Kunstdiebstahl…

Darsteller
Mariele Millowitsch («Schlaflos in Schwabing») ist Marie Brand
Hinnerk Schönemann («Mörderisches Wespennest») ist Jürgen Simmel
Axel Milberg («Tatort») ist Wieland
Alice Dwyer («Ein ruhiges Leben») ist Cornelia Murau
Roeland Wiesnekker («Der Chinese») ist Murau
Adam Bousdoukos («Es war einer von uns») ist Daniel Küster
Patrick von Blume («Hannah Mangold») ist Sombart
Henning Heup («Pommes Essen») ist Martschukat
Thomas Heinze («Scharfe Hunde») ist Dr. Gustav Engler

Kritik
Raffinesse und Anspruch standen in der «Marie Brand»-Reihe ja eh noch nicht auf der Prioritätenliste. Vielmehr geht es der losen Reihe darum, ihren Fans und Gelegenheitszuschauern gute Unterhaltung und im besten Falle auch eine kurzweilige Kriminalgeschichte zu bieten. Letztere rückte in den vergangenen Filmen aber oft an den äußersten Rand, vielmehr sollten lockere Sprüche und die Situationskomik zwischen Brand und Simmel den Mittelpunkt der Handlung darstellen. Im Vergleich zu den vielen brutalen und ernsten TV-Krimis aber eine willkommene und gern gesehene Abwechslung.

Im mittlerweile achten Fall, «Marie Brand und der Moment des Todes», welchen das ZDF am 24. November zur besten Sendezeit über den Sender schickt, scheint sich die Gewichtung innerhalb der Handlung aber endlich mal mehr in Richtung Kriminalfall verschoben zu haben. Natürlich dürfen Simmels unverfrorene, aber hilflose Art sowie die Neckereien zwischen den Protagonisten nicht fehlen. Es ist aber wohl so, dass Drehbuchautor André Georgi («Tatort - Absturz») und Regisseur Josh Broecker («Nord Nord Mord») einfach mehr Wert auf ein rundum gelungenes Gesamtbild gelegt haben. Der Fall um das gestohlene Bild samt Mord auf der Brücke ist verschachtelt und bleibt auch bis zum Ende hin spannend. So stellt man sich einen TV-Krimi auch vor. Gespickt wird das Ganze dann noch mit einer gehörigen Portion guter Gastdarsteller – allen voran der durchtriebene Kunsthändler Wieland, dargestellt von dem Kieler «Tatort»-Kommissar Axel Milberg. Hinzu gesellen sich dann noch die größtenteils unverbrauchten Gesichter der durchweg sehr guten und glaubwürdigen weiteren Nebendarsteller.

Die Dialoge sind wieder treffend formuliert, haben ihren frischen Witz und wirken durch das gekonnte Spiel von Millowitsch und Schönemann auch nie zu platt und abgedroschen – ein wirklich großer Pluspunkt der Reihe. Auch abseits des Drehbuchs wurde viel Liebe ins Detail gesteckt. Gedreht wurde viel „on Location“, d.h. viele Außendrehs, sehr viel Abwechslung in den einzelnen Drehorten. Langeweile kann so kaum aufkommen. Das Tempo ist zudem recht hoch gehalten, die Schnittfolge dementsprechend schnell. Einfach rundum gelungen.

Und so stimmt die Mischung auch im achten Fall der Reihe und macht Lust auf mehr. Die «Marie Brand»-Filme bieten immer wieder neue Überraschungen und Abwechslung im sonst sehr harten und tristen TV-Krimialltag. Daumen hoch für die kurzweilige und sehr unterhaltsame Krimikost.

Das ZDF zeigt «Marie Brand und der Moment des Todes» am Donnerstag, dem 24. November 2011, um 20:15 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/53361
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