Wegen schwacher Quoten lief das Serienfinale in der Nacht – dabei sahen die Werte zu Beginn noch halbwegs in Ordnung aus.
Nach erfolgreichem Test entschied sich RTL, die Krimiserie «Die Draufgänger» mit Jörg Schüttauf und Dominic Boeer in den Hauptrollen in eine erste achtteilige Staffel zu schicken. Gesendet wurden die Folgen ab Anfang Januar am Donnerstagabend zur besten Sendezeit ab 20.15 Uhr. Die Krimiserie startete mit der Folge „Carnapping“ unter dem RTL-Schnitt, aber noch im halbwegs akzeptablen Bereich. Exakt vier Millionen Menschen interessierten sich für den Frischling, die Zielgruppen-Quote lag bei annehmbaren 15,5 Prozent.
In Woche zwei sah es für die Produktion von Constantin Film dann sogar noch besser aus. Mit 17,3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen wurde ein neuer Quoten-Bestwert ermittelt. Bei allen stieg die Reichweite auf 4,09 Millionen, die Gesamtquote lag bei 12,3 Prozent. Danach sanken die Werte deutlich. Binnen sieben Tagen verlor die Krimiserie mehr als eine halbe Million Zuschauer, die dritte Folge mit dem Titel „Matrjoschka“ kam noch auf 3,46 Millionen Zusehende.
Mit 14,7 Prozent Marktanteil in der Altersklasse der 14- bis 49-Jährigen lag man mittlerweile schon im deutlich roten Bereich. Immerhin ging es mit den Folgen vier und fünf wieder etwas bergauf, aber eben nicht so stark, wie mancher es sich wohl gewünscht hätte. Am 2. Februar holte die Episode „Tränenmeer“ 15,2 Prozent bei den Umworbenen. Bei allen gingen nochmals Zuschauer flöten, ermittelt wurden nur noch 3,38 Millionen.
Mit der fünften Folge wurde auch dieser Wert wieder ausgebaut; 3,51 Millionen Menschen ab drei Jahren sahen zu, die Gesamtmarktanteile stieg wieder auf 10,8 Prozent – was allerdings streng genommen ebenfalls ein unterdurchschnittliches Ergebnis ist. Mit 15,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen lag die Quote wieder auf Auftaktniveau. In Woche sechs wurde mit 3,54 Millionen Menschen dann sogar die drittbeste Reichweite überhaupt gemessen. Allerdings gingen am 16. Februar einige junge Zuseher verloren. Die Zielgruppen-Quote fiel auf üble 13,9 Prozent – und lag somit schon im sehr kritischen Bereich.
In der zurückliegenden Woche musste sich die Krimiserie dann noch dem ProSieben-Start der neuen «Germany’s Next Topmodel»-Staffel erwehren, was streng genommen überhaupt nicht gelang. Erstmals fielen die Marktanteile beim Publikum ab drei Jahren in den einstelligen Bereich; nur noch 9,1 Prozent waren dabei. Bei allen kam die Serie auf 3,07 Millionen Zuschauer – sie hatte also etwa eine halbe Million weniger als bei den Ausstrahlungen zuvor. Auch in der Zielgruppe setzte es mit gerade einmal noch 12,8 Prozent einen neuen Negativrekord.
Die Folge: RTL zog den Stecker, nahm am Donnerstag eine alte «Alarm für Cobra 11»-Folge ins Programm und gab bekannt, dass keine zweite Staffel von «Die Draufgänger» hergestellt wird. Das Serienfinale lief in der Nacht auf Freitag; ab 00.30 Uhr. 0,88 Millionen Menschen sahen noch zu, die Quote bei den Werberelevanten lag bei 16,1 Prozent. Alles in allem wären «Die Draufgänger» wohl für jeden Sender ein Erfolg gewesen, nicht aber für das sonst so erfolgreiche RTL. Dort sind die erreichten 15,1 Prozent im Staffelschnitt eben zu wenig. 3,24 Millionen Menschen ab drei Jahren waren im Schnitt dabei, das entspricht einer Quote von 11,2 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden im Mittel 1,72 Millionen Zuschauer verbucht.