«Hatufim»
- Genres: Psycho-Thriller, Serien-Drama
- Drehbuch: Gideon Raff
- Regie: Gideon Raff
- Darsteller: Yael Abecassis, Ishai Golan, Yoram Toledano, Assi Cohen
- Ursprungsland: Israel
- Originalsprache: Hebräisch
- Staffelanzahl: 2
- Episodenanzahl: 24
- Produktionsfirma: Keshet Media Group
- Episodenlänge: 45-60 Minuten
Der Israeli schuf das Serien-Vorbild «Hatufim». Bemerkenswert dabei ist, dass «Hatufim» allein wegen des starken Skripts von 20th Century Fox Television gekauft wurde. Als das Produktionsstudio sich im Dezember 2009 die Rechte sicherte, hatte der Dreh für «Hatufim» nicht einmal begonnen. Auch Gideon Raff wurde verpflichtet und koproduzierte in Folge «Homeland», das am 2.Oktober 2011 seine Premiere auf dem Kabelsender Showtime gab und wovon derzeit die dritte Staffel gedreht wird. Auch die israelische Originalserie, der pro Episode 200.000 Euro zur Verfügung gestellt wurde, feierte großartige Erfolge und war während der Ausstrahlung von Staffel eins auf dem israelischen Sender Channel 2 die meistgesehene TV-Drama-Show aller Zeiten in Israel. Des Weiteren wurde das Format von der israelischen Akademie für Film und Fernsehen 2010 zur besten Drama-Serie gekürt, während Gideon Raff für seine Regiearbeit mit dem Award für die beste Regie einer Drama-Serie, Darsteller Ishai Golan als bester Schauspieler einer Drama-Serie und Schauspielerin Yael Abecassis mit dem weiblichen Pendant zu Golans Preis ausgezeichnet wurde.
Die Einschaltquoten der zweiten Staffel stiegen sogar noch und bescherten einen durchschnittlichen Marktanteil von 40,0 Prozent, welcher in der finalen Episode in 47,9 Prozent gipfelte. Logische Konsequenz der Qualität und der Beliebtheit der Serie ist, dass «Hatufim» bis zum heutigen Tag in 15 Länder verkauft wurde, die alle Teil dieser Erfolgsgeschichte werden wollen. So feiert die Serie am 9. Mai 2013 durch den Coup von arte in insgesamt sechs Ländern (Belgien, Frankreich, Luxemburg, Schweiz, Österreich und Deutschland) ihr Debüt.
Doch ein Faktor der hohen Zuschauerzahlen ist sicherlich auch die Kontroversität der Storyline. Die im Jahr 2008 spielende Serie dreht sich um drei israelische Soldaten, die 17 Jahre lang gefangen gehalten wurden, während sie sich im Libanon in einem Geheimeinsatz aufhielten. Die Geschichte beginnt mit der Rückkehr der drei Veteranen, zwei davon lebendig, während von einem Soldat nur noch der tote Körper ins Heimatland eingeführt wird. Im weiteren Verlauf der Serie fokussiert sich die Handlung darauf, wie die zwei Soldaten versuchen sich wieder in ihr altes Leben zu integrieren, wobei unterdessen die Umstände in ihren zerrütteten Familien und die jahrelange Gefangenschaft an ihrer Psyche zehren. Als sie sich psychiatrischen Untersuchungen von militärischer Seite aus unterziehen müssen, werden Diskrepanzen zwischen den Geschichten der beiden Soldaten deutlich und es werden Ermittlungen veranlasst, die die Ungereimtheiten aufklären sollen. Kritische Reaktionen auf die Show kamen vor allem seitens Familien ehemaliger oder aktueller Kriegsgefangener, die befürchteten die Darstellungen würden die Zahl an Freiheitsberaubungen in Kriegen erhöhen.
Der psychologische Aspekt steht anders als in «Homeland» klar im Vordergrund. "In «Hatufim» wollte ich gebrochene Soldaten und gebrochene Männlichkeit zeigen, während Brody in «Homeland» als Poster Boy zurückkehrt", erklärt Raff im Interview mit Jungle World den Unterschied zwischen der amerikanischen und der israelischen Version.
«Hatufim – In der Hand des Feindes» startet am 9. Mai um 21.00 Uhr auf arte mit einer Doppelfolge.