Quotenentwicklung
- Samstag: -30%
- Sonntag: -21%
- Montag: -9%
- Dienstag: +24%
- Mittwoch: -36%
Veränderung des Marktanteils 14-49 ggü der Vortagssendung
Endemol und Sat.1 dürfte es aber sehr recht sein, dass man jetzt vor allem über „The Hoff“ spricht. Der hat die Aufgabe, die man ihm in dem Spiel zugedacht hat, jedenfalls erfüllt. Die rund 22 Prozent Marktanteil zum Start, die «Promi Big Brother» mit einer über 200 Minuten langen Einzugsshow einfuhr, sind zum Teil wohl auch ihm zu verdanken. Und auch jetzt ist es David „Die Nebelkerze“ Hasselhoff, die vor neuen Problemen ablenkt.
Die Produktionsfirma Endemol hat zur Zeit ein Problem. «Promi Big Brother» geht nur zwei Wochen und jetzt hat man nur noch gut eine vor sich. Es ist aber wie bei einer Fußballmannschaft, die nach zwei Jahren erstmals wieder auf’s Feld geht. Es rumpelt halt an vielen Ecken. Das ist einerseits verständlich, andererseits aber auch verwunderlich. «Promi Big Brother» präsentiert sich in diesen Tagen alles andere als innovativ – und das, obwohl jetzt andere und jüngere TV-Macher als noch 2011 die Fäden in der Hand halten.
Neue Ideen innerhalb der Sendung sind nahezu Fehlanzeige. Natalias Tauchmatch – schon mal da gewesen. Das Dusch-Match – schon mal da gewesen. Die Idee die Bewohner mit kaltem Wasser zu bestrafen – so alt wie «Big Brother» selbst. Die Sendung war vor der Promi-Staffel zwei Jahre lang nicht auf dem Schirm und da darf man schon fragen, welche Gedanken sich Endemol in dieser Zeit gemacht hat. Ganz offensichtlich war das Konzept in Köln ein einfaches „Weiter so.“ Wenn dem so wäre, wäre dies ein Zeichen einer totalen Selbstüberschätzung.
Elemente aus England oder aus Amerika, wo «Big Brother» (inzwischen) eine andere Richtung einschlägt, werden nicht oder nur in vorsichtigen Ansätzen übernommen. Direkt die erste Tageszusammenfassung am Samstag war schlicht ein totaler Reinfall. Das ist ebenfalls kein neues Bild und hätte im «Big Brother»-Team bekannt sein müssen. Für die erste Daily stehen nun mal nur wenige Szenen zur Verfügung, da zwischen dem Ende der Einzugssendung und dem Schlafengehen meist nur vier oder fünf Stunden liegen.
Die ersten Entscheidungen der Macher: Weg mit dem Mini-Studio für das Moderatoren-Duo und weg mit dem Off-Sprecher. „Dschungel-Camp“-like sprechen nun Cindy und Olli die Texte. Die Tatsache, dass sich die Sendungen am Sonntag und Montag aber nur aus den kalkulierten Beichten von Jenny Elvers und Jan Leyk zusammensetzten und sonst nicht viel passierte, hat dem Format das Leben zusätzlich schwer gemacht. «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» hat hier Feldvorteile. Selbst wenn in der Gruppe nichts passiert, gibt es feste Elemente wie die Schatzsuche oder eben die Ekel-Prüfungen, die genug Sendezeit einnehmen. Und dann übersteht der Zuschauer auch mal zehn langweilige Minuten.
«Promi Big Brother» nahm trauriger Weise erst mit dem Ausraster der «Catch the Millionaire»-Kandidatin Natalia am Ende der Montagssendung Fahrt auf. Seit Dienstag wirken die Dailys besser strukturiert, endlich kommt man dem Wunsch der Fans nach die Dinge besser einordnen zu können, in dem zum Beispiel immer wieder eine Uhr eingeblendet wird, um klar zu machen, wann die Szene stattgefunden hat. Endlich sind es nicht die Szenen, die nachher zu Bild-Schlagzeilen führen, die im Vordergrund stehen. Erste gruppendynamische Prozesse werden beleuchtet; davon aber leider immer noch zu wenige.
«Promi Big Brother» könnte viel, viel mehr. In diesen Tagen aber scheitert es an der Umsetzung. War vor dem Start wirklich zu viel Übermut da, den die Produktionsfirma inzwischen bereut? Die erste Woche des Formats geht zu Ende; noch mit einem ordentlichen Quotenschnitt von 10,3 Prozent bei den Dailys. Sektkorken werden ob des Werts nicht knallen und schlechter werden sollte er in den noch ausstehenden Ausgaben ebenfalls nicht.