Bisherige Created-by-Credits von «Millers»-Schöpfer Greg Garcia
- «Built to Last» (NBC, 1997)
- «Yes, Dear» (CBS, 2000-2006)
- «My Name is Earl» (NBC, 2005-2009)
- «Raising Hope» (FOX, seit 2010)
Geil! Jayma Mays, die schnuckelige Beratungslehrerin aus «Glee» und – wer sich noch daran erinnert – süße Imbissbudenkellnerin aus «Heroes» macht auch mit.
Geil! Margo Martindale, die 2011 für ihre Rolle als Matriarchin einer Drogenschmugglerbande in «Justified» mit dem Emmy als Beste Nebendarstellerin in einer Dramaserie ausgezeichnet wurde, ist auch dabei.
Und doch kommt sowas raus wie «The Millers». Sowas Penetrantes, Zotiges, Befremdliches, irgendwie Asoziales und Abstoßendes.
Dabei wirkt der Plot ja noch ganz gediegen, geradezu wie einem „Sitcom-For-Dummies“-Buch entnommen: Nathan Miller (Will Arnett) ist ein erfolgreicher Fernsehreporter, der sich vor einigen Monaten von seiner Frau hat scheiden lassen. Seinen Eltern hat er das noch nicht gesagt, und will das auch erst tun, wenn es gar nicht mehr anders geht. Er befürchtet eine Riesenauseinandersetzung.
Was dann wirklich passiert, hätte sich Nathan in seinen kühnsten Albträumen nicht ausdenken können. Denn sein Vater Tom (Beau Bridges) nimmt die Scheidung seines Sohnes zum Anlass, selbst einen Schlussstrich unter seine kaputte Ehe zu ziehen – nach 43 Jahren. Toms Noch-Ehefrau Carol (Margo Martindale) ist entsetzt und braucht erst einmal seelischen Beistand, den sie in ihrem Sohn zu finden glaubt. Und zieht prompt bei ihm ein. Nathan passt das natürlich gar nicht. Schließlich will er sich, nachdem er sich seiner lästigen Gattin entledigt hat, nun ins Bachelor-Leben stürzen.
Bei der ersten Party in Nathans schicker Yuppie-Bude kommt es auch gleich zum Gipfel der Awkwardness: Während gut zwei Dutzend von Nathans Freunden (samt weiblichen Attachés) in lockerer Atmosphäre Bier trinken und Spaß haben, trottet Mutter Carol im Pyjama durch das Wohnzimmer zum Kühlschrank. Natürlich will Nathan sie ob der geballten Peinlichkeit loswerden, aber kurz bevor sie endlich ins obere Stockwerk abzischt, überkommt ihn doch das Mitleid. Um sie aufzuheitern, legt er ihren Lieblingssong ein: „Time of my Life“ aus Dirty Dancing. Und ja, er tanzt mit ihr dazu. „Definitely weird“, kommentiert Nathans Freund Ray (J.B. Smoove) treffend.
Diese Szene ist gewissermaßen ein Mikrokosmos dieser merkwürdig missglückten Sitcom: Ja, man traut sich was. Und ja, ein paar Ideen sind auch da. Nur: Sie funktionieren alle nicht. Das bisschen Charme, das der Awkwardness eine zweite Ebene verleihen soll, kommt allein von den verzweifelten Versuchen der Darsteller, dieses frustrierend platte und abgestandene Drehbuch noch in die Erträglichkeit zu spielen.
So richtig klappt das aber nie: Dafür sind die Dialoge zu bescheuert, die Figuren zu überdreht, das Absurde wird nirgendwo geerdet, sondern im nächsten Klamauk noch einmal zu übertrumpfen versucht. Alles ist plump, alles ist laut. Und nichts wirklich lustig. Ein Paradebeispiel für vergeudetes Schauspielerpotential.