Für den Herbst kündigte er neue Formate für den Nachmittag an, ging aber nicht ins Detail. Somit bleibt offen, ob RTL das zuletzt ausprobierte Format «5 Zimmer, ein Gewinner» fortführen möchte. Eine Absage erteilte er jedoch dem Genre Quiz. „Die Frage, ob wir in der Daytime Quizshows wie einst «Der Preis ist heiß» programmieren sollten, haben wir uns tatsächlich im vergangenen Jahr gestellt“, plauderte Hoffmann aus dem Nähkästchen. Nach Tests im Abendprogramm, etwa «Familien-Duell», habe man keine Indizien gefunden, dass sich das breite Publikum nach Quizsendungen sehne. Zudem sei problematisch, dass Quizformate eher halbstündig laufen, RTL aber einstündige Sendungen haben möchte.
Deshalb werde man sich nicht von Scripted Realitys verabschieden, aber neue Erzählformen probieren. Wohl mit Blick auf das schon vergangenen Sommer vorgestellte «Berlin Models» von den «Berlin – Tag & Nacht»-Machern, sagte Hoffmann, dass man momentan daran denke solche Geschichten als Telenovela zu erzählen. Auch ein weiteres Live-Format für die Daytime könne man sich in Köln vorstellen.
Fortgesetzt wird wohl auch «Deutschland sucht den Superstar», dessen aktuelle Staffel kommendes Wochenende vorbei sein wird. Schon kürzlich wurde innerhalb der Sendung aufgerufen, sich zu bewerben. Am Format soll aber weiter geschraubt werden, denn den Machern ist nicht entgangen, dass die Casting-Show in der Casting-Phase mehr als fünf Millionen Zuschauer hatte, die Live-Shows zuletzt aber auf weniger als drei Millionen fielen. Andere Schwerpunkte wolle man hier künftig setzen.
Unsere Kritik zu «Schmidt»
Mit «Schmidt» macht man die selben Fehler, die schon bei den drei Herbst-Neustarts auszumachen waren: Man erzählt altbackene Geschichten in altbackener Form, macht die Figuren zu facettenlosen Produkten optimierungsorientierter Marktforschung und offenbart ein ziemlich sonderbares, weil durchwegs von Klischeen besetztes Bild von Frauenaffinität.Julian Miller