ZDF-Samstagskrimi-Ranking (seit 8. März)
- «Helen Dorn» 8,01 Mio./25,4%
- «Wilsberg» 6,97 Mio./21,8%
- «München Mord» 6,75 Mio./22,2%
- «Friesland» 6,47 Mio./21,6%
- «Ein starkes Team» (15.3.) 6,24 Mio./19,9%
- «Kommissarin Heller» 6,17 Mio./21,2%
- «Ein starkes Team» (19.4.) 5,93 Mio./21,5%
- «Unter Verdacht» ´4,42 Mio./15,7%
Herausragend aber war sicherlich die «Helen Dorn»-Quote mit ihren über acht Millionen Zuschauern. Waren Sie da selbst überrascht und haben Sie dann direkt weitere Bestellungen über die zwei zunächst geplanten Episoden hinaus, vergeben, Herr Elschot? „Dass unsere «Helen Dorn» mit Anna Loos erfolgreich sein würde, damit hatten wir schon gerechnet - Matti Geschonneck und Anna Loos stehen ja für Qualität und Erfolg. Um Ihre Frage zu beantworten: die zweite «Helen Dorn» - die sich von der ersten übrigens sehr unterscheiden wird, es soll ja spannend bleiben - wurde bereits im vergangenen Sommer gedreht, drei und vier hatten wir im festen Vertrauen in das Format bereits in Auftrag gegeben, bevor die erste «Dorn» auf Sendung ging.“ Dass man dann bei der Premiere gleich acht Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer hatte, bestätige die Entscheidung natürlich aufs Schönste, so der stellvertretende Programmdirektor des öffentlich-rechtlichen Senders. «Helen Dorn» also hat es geschafft – wird eine richtige neue Krimireihe des Zweiten.
Mit den vier Tests soll aber noch nicht Schluss sein. Erst kürzlich gab das ZDF grünes Licht für eine neue Reihe mit Mutter-Tochter-Thematik und auch eine sechste Reihe wird es sicher geben, wie Elschot im Interview mit Quotenmeter.de exklusiv verriet: Ja, wir sind mitten in den Dreharbeiten zu unserem Mutter-Tochter-Dresden-Krimi «Wallenstein» mit Anja Kling und Lisa Tomaschewsky. Carlo Rola führt Regie, und die Muster sind vielversprechend. Und in der Tat bereiten wir ein weiteres Format vor, bei dem gleich eine ganze Familie bei der Polizei ist oder war und gemeinsam ermittelt: der Arbeitstitel ist «Schwarzach 23», was eine Adresse ist, und Sven Burgemeisters TV60 wird den ersten Film noch in diesem Jahr in München und Umgebung drehen.“
Neben den überragenden Quoten aber waren die Kritiken nicht ganz so überschwänglich. Lob gab es immer wieder schon auch – beispielsweise von Ursula Scheer in der FAZ: „Wenn nach einer guten Stunde Fernsehkrimi der Verdächtige gesteht und völlig klar ist: der war‘s, die Geschichte aber trotzdem spannend bleibt, über zwei weitere Wendungen hinaus bis zum Showdown, und wenn das alles präzise und zugleich so niederrheinisch daherkommt, steht fest: Diese Helen Dorn hat Potential“, schrieb sie. Ein Kritikpunkt war aber immer wieder, dass keine der ausprobierten Reihen gänzlich innovativ ist. So uretilte Quotenmeter.de über das neue «München Mord»: „Unterm Strich fehlt «München Mord» der Mut, seine interessanten Protagonisten und damit auch die Erzählung selbst tiefgründiger zu gestalten. In einzelnen Szenen scheint der innovative Anspruch der Serie zwar durch, kann den unvermeidbaren Eindruck des Zuschauers, hier doch nur einen Samstagskrimi des ZDF zu sehen, aber nicht vertreiben.“ Ergo: Keiner der Macher versuchte etwas in Form des Dortmunder «Tatorts» auszuprobieren und auch ein Schweiger-«Tatort» war nicht dabei. Geht das nicht, weil die Marke Samstags-Krimi im ZDF noch nicht etabliert genug ist oder kamen von den Produzenten keine so außerordentlich mutigen Stoffe, Herr Elschot?
„
Finden Sie es wirklich mutig, einen der bekanntesten und beliebtesten deutschen Schauspieler zum Kommissar zu machen? Das ist unter Erfolgs-Gesichtspunkten ganz clever, aber mutig?
”
Reinhold Elschot (ZDF Fernsehspielchef) zum «Tatort» mit Til Schweiger
In Kombination mit schon etablierten Reihen wie «Unter Verdacht», «Wilsberg», «Ein starkes Team» und Co dürfte eines somit absolut feststehen: Einen Mangel an Samstags-Krimis wird es auch in den kommenden Monaten nicht geben. Und so lange das die Zuschauer mit Marktanteilen von 20 Prozent und mehr goutieren, darf man sich auf dem Lerchenberg selbst auf die Schulter klopfen.