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Ich weiß noch, dass Oliver Rohrbeck bereits bei der Wecker-Tour 2009 im Tourbus den Wunsch geäußert hatte, für die nächste Live-Tour etwas mit Musik als zentralem Thema zu machen. Corinna Wodrich [Anm. der Redaktion: Produktmanagerin der Drei Fragezeichen] brachte dann das Thema Synästhesie ins Spiel was natürlich ein hochspannendes Element für eine Geschichte ist. Diese Elemente haben wir dann versucht, zusammen zu stricken.
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Kai Schwind (Autor der Live-Show) über die Themenentwicklung
„Die drei ??? und der unheimliche Regisseur“
Sie sind die Rockstars der Hörspielszene. Doch angefangen hat das kultige Ermittlertrio, das in diesem Jahr zur bereits vierten Livetour einlud, vor über 50 Jahren auf dem Papier. In den USA unter dem Titel „The Three Investigators“ bekannt, gaben Justus, Peter und Bob 1964 ihren Einstand als Juniordetektive. Der aller erste Band „The Secret of Terror Castle“, dessen Veröffentlichung hierzulande erst 1980 unter dem Titel „Das Gespensterschloss“ erfolgte, wurde einst vom Schriftsteller Robert Arthur zur Papier gebracht, der bis 1969 noch zehn weitere Romane verfasste. Auf das Konto des ehemaligen Pulp-Journalisten und Drehbuchautoren («The Twilight Zone») gehören unter anderem die Klassiker „Der Super-Papagei“, „Die Geisterinsel“ sowie „Der seltsame Wecker“; Und wie der Zufall es wollte, war Arthur in seiner ersten Ehe – Jahrzehnte vor der Hörspieladaption seiner Jugendbuchserie – mit einer Synchronsprecherin verheiratet. Um seinen „Three Investigators“ einen langfristigen Erfolg zu sichern, holte sich Robert Arthur zu Promotionszwecken den „Meister des Suspense“ höchstpersönlich ins Boot. In den USA bis in die frühen Achtzigerjahre, in Deutschland gar bis 2005, warb die „Die drei Fragezeichen“-Reihe mit Alfred Hitchcocks Konterfei auf dem Buchrücken, einem Vorwort des Regisseurs und ließ die Figur des Filmemachers gar in einigen Geschichten als Auftraggeber der drei Detektive agieren. Als Autor trat der Urheber von Thrillermeisterwerken wie «Psycho» und «Die Vögel» jedoch nie in Erscheinung.
1968, rund ein Jahr vor dem Tod des Serienschöpfers Robert Arthur, schwappte die Erfolgswelle der nunmehr 11 veröffentlichten Detektivgeschichten auch nach Deutschland. Von nun an entwickelte sich der Hype um die smarten Detektive in eine nahezu entgegengesetzte Richtung. Während sowohl hierzulande als auch in Übersee verschiedene Autoren und Autorinnen das Erbe Arthurs fortführten, reagierten die Fans auf beiden Seiten des Atlantiks jeweils völlig unterschiedlich. Schriftsteller wie Dennis Lynds (†) oder Mary Virginia Carey (†) bereicherten die Reihe mit solchen Beiträgen wie „The Mystery of the Moaning Cave“ („Der Teufelsberg“) und „The Mystery of the Flaming Footprints“ („Die flammende Spur“), konnten „Die drei Fragezeichen“ jedoch nicht davor bewahren, zu stagnieren. Nachdem sich die Verkaufszahlen bis ins Jahr 1990 nicht mehr erholten, nahm der zuständige Verlag Random House, der die Reihe seit Beginn an vermarktete, die Serie aus dem Programm und trug das Projekt endgültig zu Grabe. Nicht so in Deutschland. Wenngleich die ersten elf Romane sowie deren Hörspielumsetzungen unter Fans nach wie vor zu den Highlights der mittlerweile über 180 Folgen umfassenden Reihe zählen, ist der Hype um die drei Detektive bis ins neue Jahrtausend ungebrochen und überlebte gar eine 2005 kurzfristig ins Leben gerufene, komplette Neuausrichtung der Reihe.
- RTL/Guido Engels
Jörg Klinkenberg sorgt bei den Fällen der drei Detektive für die nötigen Hintergrundgeräusche.
„Die drei ??? und der geheimnisvolle Lizenzstreit“
Nachdem die Buchserie 1990 in den USA eingestellt wurde, bemühte sich der Franck-Kosmos Verlag, der 1968 bereits die deutschsprachigen Verwertungsrechte erhalten hatte, um die Lizenz, die Serie hierzulande auch mit deutschen Autoren fortsetzen zu dürfen, da nur so ihr weiterer Fortbestand gesichert gewesen wäre. Nach einem entsprechenden Vertragsabschluss mit Random House, der jedoch ohne die Einwilligung der rechtmäßigen Erben Robert Arthurs erfolgte, wurden die Verwertungsrechte 2002 an ebenjene zurückübertragen. Darüber hinaus ließ sich der Kosmos-Verlag die Wortmarke „Die drei Fragezeichen“ zunächst deutschland-, später sogar europaweit schützen. 2002 gab Random House sämtliche Rechte an den elf von Robert Arthur verfassten Romanen an dessen Tochter Elizabeth ab, was die Gültigkeit aller Verträge zwischen beiden Verlagshäusern für nichtig erklärte. Fortan verhandelte Kosmos mit Elizabeth Arthur selbst und betonte verstärkt die Gültigkeit des Wortmarken-Besitzes, was zwangsläufig mit einem Anspruch auf Rechte verbunden sei. Da seitens Elizabeth bislang (noch) keine Lizenzen vergeben wurden, erwies sich dieser vermeintliche Anspruch als hinfällig.
Die Lieblingsfolgen der Drei ???
Im Rahmen der sogenannten "Collector's Edition" wurden die Sprecher der drei Detektive nach ihren Lieblingsfolgen gefragt. Oliver Rohrbeck favorisiert mit "Der Kapartenhund" eine sehr frühe Episode, in welcher es das Trio mit unheimlichen Schatten zu tun bekommt. Jens Wawrczecks Wahl fällt mit "Stimmen aus dem Nichts" auf eine Folge, die bis heute den Ruf hat, zu den gruseligsten der Reihe zu gehören. Zu guter Letzt gab Andreas Fröhlich seine Stimme der Folge "Nacht in Angst", die die Geiselnahme in einem Museum thematisiert.Die Collector's Edition ist in limitierter Auflage im Handel erhältlich!
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11.10.2014 19:33 Uhr 1