Rund neun Prozent Marktanteil waren RTL zu wenig: Mitte Januar musste die von filmpool kommende Serie «Berlin Models» ihren Platz im Nachmittagsprogramm verlassen. Sie tat dies noch einmal mit einem zwischenzeitlichen Aufschwung: 11,7 Prozent wurden am vorletzten Sendetag ab 17.00 Uhr ermittelt, dafür wieder nur schlechte 7,7 Prozent am Freitag, der zugleich das Ende des Formats einläutete. Fortan war der Plan, die schon produzierten Episoden am Samstagvormittag über die Bühne zu bringen. Dafür verschob RTL den Start der «Gute Zeiten, schlechte Zeiten»-Reruns um eine Stunde nach hinten; und flog damit gewaltig auf die Nase.
Das Ende vorweg: Inzwischen ist «Berlin Models» komplett Geschichte bei RTL. Seit vergangenem Wochenende veröffentlicht RTL jeden Tag eine noch nie gezeigte Folge im Internet bei RTL Now und Clipfish. Etwas über 20 Stück feiern auf diesem Wege ihre Deutschland-Premiere; und Mitte März ist der Spuk rund um Mila, Marc und Co. dann endgültig vorbei. Mit dem Sendeplatz am Samstag um kurz nach 10 Uhr jedenfalls ist das Format – und dessen sehr junge Zielgruppe – jedenfalls nie warm geworden.
Schon am letzten Samstag im Januar stürzten die Quoten in sich zusammen. Die gezeigte Doppelfolge kam in der klassischen Zielgruppe nicht über je 4,3 Prozent Marktanteil hinaus. Die Reichweite lag bei 0,23 und 0,24 Millionen. Somit hatte der neue Sendeplatz rund 600.000 Zuschauer gekostet. Ein ähnliches Bild ergab sich eine Woche später. Mit 4,7 und 5,2 Prozent bewegten sich die ermittelten Marktanteile zwar ein Stück weit nach oben, verblieben aber nachwievor meilenweit unter dem Senderschnitt. Die Reichweiten lagen bei 0,27 und 0,30 Millionen.
Den Stecker zog RTL dann nach dem Karnevalswochenende: Mit 3,8 und 4,2 Prozent lief es für «Berlin Models» schlecht wie nie zuvor. Nur noch 210.000 und 220.000 Menschen entschieden sich in der 10-Uhr-Stunde für die Produktion. Unter dem Strich ist der Ausflug auf den Samstagvormittag also ein ziemlich großes Desaster gewesen. Die sechs dort als Erstausstrahlung gezeigten Folgen kamen bei den 14- bis 49-Jährigen nicht über 4,4 Prozent Marktanteil hinaus. Insgesamt schauten im Schnitt gerade einmal 250.000 Bundesbürger ab drei Jahren zu.
Zum Vergleich: Der 17-Uhr-Schnitt im Jahr 2015 lag noch bei 9,2 Prozent, die Reichweite bei rund 830.000. Aber: Schwamm drüber. «Berlin Models» ist Geschichte – und die sowieso internetaffine Zielgruppe bekommt in diesen Tagen noch ihr Finale serviert.