Sport bei Sky
Im Exklusiv-Interview spricht Sky-Sportchef Burkhard Weber über die neue FreeD-Technologie und zieht ein Fazit der Bundesliga-Saison bei seinem Sender. Deutliche Worte findet er auch für einen Post von Til Schweiger.Lesen Sie das gesamte Interview hier nach.
Im ersten Rennen siegte der Brasilianer Lucas di Grassi für das Audi Sport ABT-Team. Der Name Abt bedeutet für Sky viel, denn der zweite Fahrer des Rennstalls findet sich in dem Deutschen Daniel Abt wieder. Er sowie der ehemalige Formel 1-Pilot Nick Heidfeld, der für Venturi in die Rennen geht, sollen, ähnlich wie bei der Formel 1 Michael Schuhmacher oder heutzutage Nico Rosberg und Sebastian Vettel, die Quoten hierzulande weiter in die Höhe treiben. Im ersten der elf Rennen schaffte es keiner der beiden auf’s Treppchen. Nick Heidfeld, der sich mit seinem Boliden mehrfach überschlug, kam mit dem Schrecken davon. Das Ergebnis für Sky: Insgesamt 10.000 Interessierte, die das rund einstündige Rennen verfolgten, ergaben ausbaufähige 0,2 Prozent ab Drei und 0,3 bei den Werberelevanten. Dennoch hatte man es dabei auch mit dem Startschuss einer gänzlich neuen Rennserie zu tun, für deren Bewerbung Sky kaum Zeit hatte.
Mittlerweile gingen sieben von insgesamt elf Rennen der ersten Formel E-Saison über die Bühne. Für deutsche Zuschauer und den Münchner Pay-TV-Sender Sky steht nun ein Highlight bevor: Der Berlin ePrix auf dem ehemaligen Flughafengelände in Tempelhof. Das Sky-Team hat hohe Erwartungen an den Parcours und die Formel E könnte seine Präsenz in Deutschland sogar weiter ausbauen. „Es ist großartig und wichtig zugleich für die Motorsportnation Deutschland, dass die Formel E in ihrer Debutsaison bei uns Station macht. Die Strecke auf dem alten Flughafen in Tempelhof ist dabei natürlich ein besonderer Ort, mitten in der Stadt, wenn auch nicht auf den Straßen, sondern auf einem eigenen Gelände. Vielleicht klappt es 2016, in Berlin rund um den Potsdamer Platz und im Regierungsviertel zu fahren. In Sachen Aufmerksamkeit würde das der Formel E sicherlich wichtige Impulse geben“, erklärt Skys Formel E-Kommentator Oliver Fenderl (Foto). Auch die Strecke selbst könnte für Brisanz sorgen, denn „das Strecken-Layout in Tempelhof lässt auf ein interessantes Rennen hoffen. Dadurch, dass es ein sehr enger Kurs mit 17 Kurven ist, glaube ich, dass es zu harten Zweikämpfen zu Beginn und Rennende kommen und auch die Strategie eine größere Rolle spielen wird“, ergänzt Fenderl.
Die Formel E, die gerade noch in den Kinderschuhen steckt, hat der etablierten Formel 1 in seiner ersten Saison also sogar einen Aspekt voraus, der in deutschen Landen für mehr Aufmerksamkeit sorgen könnte. Weder der Nürburgring noch der Hockenheimring werden in diesem Jahr von den Formel 1-Piloten befahren – den Veranstaltern ist das Startgeld zu hoch, dabei gehören die Rennen an den deutschen Austragungsorten zu den quotenstärksten Übertragungen von RTL und Sky. Ein Hype findet um das am 23. Mai stattfindende Formel E-Rennen in Berlin jedoch nicht statt. „Es ist ein gespanntes Abwarten, wie die Formel E wirklich ist. Viele Motorsport-Fans haben bislang die Rennen fast nur bei uns auf Sky verfolgen können, da die Serie zu Saisonbeginn in Asien und Amerika unterwegs war. Deswegen merkt man schon, dass sich viele Fans erstmal ein eigenes Bild verschaffen wollen. Ich glaube allerdings nicht, dass die Absage des F1 Grand Prix direkte Auswirkungen auf den ePrix in Berlin hat“, so Oliver Fenderl. Das liege laut dem Sky-Mann aber auch an den unterschiedlichen Zielgruppen, die die Rennserien ansprechen. „Bei der Formel E trifft man eher auf die unterhaltungsorientierten Zuschauer, auf Familien und sicherlich aufgrund der deutlich günstigeren Ticketpreise auch auf viele junge Leute. Das sind meine Erwartungen für Berlin – und das finde ich sehr sympathisch.“
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Es ist eine deutliche Steigerung von Rennen zu Rennen zu erkennen – und das auf allen Ebenen. Während es für Teams und Fahrer zunächst darum ging, alles kennenzulernen, gibt es jetzt Attacken und Überholmanöver. Die Teams haben sehr schnell gelernt, Rennen strategisch einzuteilen. Das alles macht die E Prix durchaus attraktiv
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Oliver Fenderl über die erste Formel E-Saison
Schon in der kommenden Saison will die Formel E den Schritt gehen, dass die Teams ihre Fahrzeuge selbst entwickeln dürfen, was bei der Formel 1 bereits zur Normalität gehört. Diesen Punkt sieht Skys Oliver Fenderl jedoch kritisch. „Die Freigabe, dass die Teams ab der zweiten Saison in gewissen Bereichen des Autos selbst entwickeln dürfen, kommt für mich ein Jahr zu früh. Vielleicht hätte sich die Serie vor diesem Schritt noch ein Stück mehr etablieren müssen, auch deshalb, weil sich mit dieser Freigabe die Gefahr eines Kostenanstiegs erhöht.“ Schlägt sich die Formel E damit also selbst ein Schnippchen? Dabei bedient die Formel E doch bereits viele Sehnsüchte der stetig abwandernden Zuschauerschaft der Formel 1. Diese beklagten laut Matthias Bolhöfer zuletzt komplizierte Regeln, eine regelrechte Technikrevolution, ungewohnt leise Motoren und eine mitunter kontraproduktive Außendarstellung der Formel 1 durch Promoter und Fahrer, so der RTL-Pressesprecher gegenüber Quotenmeter.de Mitte März 2015.
Leisere Motoren – gerade das liegt bei der Formel in der Natur der Sache. Mit diesem Vorurteil werde Oliver Fenderl in Sachen Formel E immer wieder als erstes konfrontiert, als Kritikpunkt bewertet der Kommentator dies allerdings nicht, dabei plant die Formel 1 nun bald wieder lauter zu werden. „Für mich war weder der Sound in der „neuen“ Formel 1 ein Problem, noch ist er es in der Formel E. Ganz ehrlich: wir sprechen in deutschen Innenstädten und auf Autobahnen von Emissionsschutz und irgendwo muss dieser entwickelt und vorgelebt werden. Das ist nun mal im Motorsport. Und: als Audi 2006 in Le Mans mit dem Dieselmotor an den Start ging, gab es erstmals dieses neue „Geräusch“ – an Leistung hat es dabei niemals gefehlt, bis heute. Ich will damit sagen: der Motorsport passiert immer noch auf der Strecke und ist vom lauten Motorenbrüllen völlig unabhängig. Was dabei in der Formel 1 passiert, muss man allerdings ein wenig losgelöst betrachten, da sie sich aus meiner Sicht gerade in der Selbstfindung befindet“, betont Fenderl gegenüber Quotenmeter.de.
Sky und Oliver Fenderl sind jedoch noch weit davon entfernt sich mit dem Quotenphänomen Formel 1 zu vergleichen. „Wir sollten uns immer vor Augen halten, dass die Formel E ihre Debütsaison feiert und sich etablieren muss. Dafür brauchen die Serienveranstalter, wir auf der Medienseite und die Fans einfach ein bisschen Zeit und Geduld.“ Gerade nach den ersten paar Rennen, in denen sich die Piloten erst „warmfahren“ mussten, habe die Formel E deutlich an Spannung gewonnen. „Der Beweis, dass die Rennen spannend sind und auf den Strecken etwas passiert, liefern die vergangenen drei Rennen. Da gab es Zweikämpfe, viele Attacken und im Gegensatz zu anderen Serien, fahren in der Formel E die Piloten auch nach einer schlechten Qualifikation bis aufs Podium. Das ist spannender Motorsport und das zeigt sich im Übrigen auch in der Zuschauerakzeptanz bei unseren Sky Übertragungen. Vor zwei Wochen konnten wir bei der Europa-Premiere in Monaco einen deutlichen Schritt verzeichnen.“