«Spy - Susan Cooper Undercover»
- Kinostart: 04. Juni 2015
- Genre: Actionkomödie
- FSK: 12
- Laufzeit: 120 Min.
- Kamera: Robert D. Yeoman
- Musik: Theodore Shapiro
- Buch und Regie: Paul Feig
- Darsteller: Melissa McCarthy, Jude Law, Jason Statham, Rose Byrne, Jessica Chaffin, Miranda Hart, Sam Richardson, Raad Rawi
- OT: Spy (USA 2015)
Normalerweise ist die strebsame CIA-Analystin Susan Cooper (McCarthy) nicht von ihrem Arbeitsplatz in der Zentrale des US-amerikanischen Geheimdienstes wegzubekommen. Sie liebt ihren ruhigen Bürojob und steht ihrem liebgewonnen Kollegen Bradley Fine (Jude Law) mit Rat und Tat via Telefon zur Seite, wenn dieser wieder einmal in einem Außeneinsatz den Weltfrieden sichert. Doch auf der Jagd nach der gemeingefährlichen Schurkin Raina Boyanov (Rose Byrne) geht etwas schief und Bradley muss vor den Augen von Susan Cooper den Löffel abgeben. Traurig über den Verlust steht die CIA nun mit dem Rücken zur Wand, denn Boyanov muss so schnell wie möglich dingfest gemacht werden. Es ist die Chance für Susan, auch endlich als Agentin Karriere zu machen. Aufgrund ihres unscheinbaren Äußeren wird sie von ihrer Chefin darauf angesetzt, in die Fußstapfen ihres verstorbenen Kollegen zu treten. (Fast) ganz ohne Hilfe des von sich selbst zur allzu überzeugten Vorzeige-Actionhelden John Ford (Jason Statham) reist Susan inkognito um die halbe Welt, um sich unbemerkt an Rainas Fersen zu heften. Doch mit ihrem neuen Dasein als knallharte Ermittlerin ist Susan so überfordert, dass sie sich schon sehr bald die Hilfe ihrer Kollegen herbeisehnt. Ein Glück, dass die CIA auf alles vorbereitet ist…
Paul Feig weiß ganz genau, welche Knöpfe er wann zu drücken hat, um aus einer biederen Bond-Persiflage das Optimum an Alleinstellungswert herauszuholen. Feig, der im Interview mit Quotenmeter.de mehrfach seine Liebe zum britischen Ur-Spion James Bond betonte, geht es wie schon seinem «Kingsman»-Kollegen Matthew Vaughn nicht darum, eine bloße Nachdichtung zu inszenieren, sondern eine Verneigung vor den charmanten Gentleman-Spionen zu kreieren, die der Regisseur mithilfe simpelster Mechanismen gekonnt unterläuft. Trotz Hemmungen, den knallharten Action-Haudegen Jason Statham («Crank») eine sich selbst veralbernde Rolle in «Spy» anzubieten, lässt Feig ein ganzes Potpourri klassischer Agentenfilmfiguren auflaufen, ohne dabei Stereotypen abzuhaken und Klischees zu bedienen. Statham, dessen vielfältige Kostümierung Feig uns gegenüber als „Highlight des Films“ beschreibt, zieht sein Image als Martial-Arts-Held einmal kreuz und quer durch den Kakao. Statham, als Komödien-Debütant selbst mit der Angst ausgestattet, neben McCarthy und Co. schlicht nicht lustig genug zu sein, nimmt sich mit Genuss auf den Arm, demontiert sich beinahe selbst, verzichtet jedoch auf eine allzu lachhafte Performance. Ihm zuzuschauen bietet gerade fachkundigem Publikum viele unterschwellige Querverweise in Richtung diverser Rollenmuster, sodass sich Stathams Nebenrolle bei jedem Auftauchen als echter Szenendieb erweist.
- 20th Century Fox
Auch wenn der Trailer anderes vorgibt: In «Spy» hat Melissa McCarthy endlich mal wieder die Hosen an und stolpert nicht bloß von einem Fettnäpfchen ins nächste.
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Wir brauchen nicht mehr Filme mit starken Frauen in der Hauptrolle. Wir brauchen mehr Drehbuchautoren, die solche Figuren schreiben!
”
Paul Feig über weibliche Actionhelden
Für eine solche ist Feig, der neben der Regie auch das Schreiben des Drehbuchs übernahm, jedoch sehr dran gelegen, dass nicht nur die Gagdichte hoch ist, sondern auch das Storytelling einem konsequenten Muster folgt. «Spy» ist keine bloße Nummernrevue. Schon bei der Zeichnung der Schurkin gibt sich Feig sichtbar Mühe, keinen eindimensionalen Bösewicht zu kreieren. Rose Byrne («Das hält kein Jahr..!») spielt ihre herablassende Antagonistenrolle der Raine so genial und selbstgenießend, dass man als Zuschauer gar nicht genug von ihrer Anwesenheit bekommt. Das Zuschauen ihrer ultimativen Superzicken-Attitüde hat einen ähnlichen Unterhaltungswert wie die Eskapaden der eigentlichen Heldin. Kurzum: In «Spy» wird es trotz der auslandenden zwei Stunden nie langweilig. Auch deshalb, weil die Beweggründe der Bösewichtin nachvollziehbar sind und über das übliche Weltherrschafts-Gewäsch hinausgehen. Was abseits dieser pointierten Treffsicherheit innerhalb der Texte jedoch am meisten beeindruckt, ist die handwerkliche Raffinesse. Mit einer Vielzahl an Explosionen, (durchaus blutiger) Schießereien und Verfolgungsjagden steht «Spy» dem Adrenalingehalt seiner ernstgemeinten Vorbilder in nichts nach. Paul Feig legt seine persönliche Leidenschaft für den Agentenfilm in jede einzelne Szene und liefert damit ein buntes Potpourri verschiedenster Genre-Einflüsse ab, was vielleicht nicht einmalig ist, in seiner Qualität allerdings vor Konsequenz und Passion nur so strotzt. Und das ist im modernen Hollywoodkino tatsächlich recht selten geworden.
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Ich hing drei Tage lang neben Jason Statham an einem Hubschrauber. Irgendwann hörst Du auf, dir Sorgen darüber zu machen, wie du dabei aussehen könntest.
”
Melissa McCarthy über die dreharbeiten
Fazit: Regisseur Paul Feig liefert mit «Spy – Susan Cooper Undercover» eine der Actionkomödien des Jahres ab. Sein Film besticht mit punktgenauer Komik, niveauvoller Action und einem Cast, dem der Spaß an der Freude ins Gesicht geschrieben steht. Natürlich erfindet ein solcher Film das Genre-Rad nicht neu, doch im Rahmen der Möglichkeiten holt Feig viel Kreativität aus den teils obskuren Szenenbildern heraus und unterläuft die typischen Agentenfilm-Mechanismen mit Bravour. Das Highlight in «Spy» bleibt jedoch Jason Statham: So viel Mut zur Selbstdemaskierung hatte in Hollywood schon lange keiner mehr.
«Spy – Susan Cooper Undercover» ist ab dem 4. Juni bundesweit in den Kinos zu sehen.
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Welcher Film von «Spy»-Regisseur Paul Feig wurde in zwei Kategorien für den Oscar nominiert?
Teilnahmeschluss ist am 21. Juni 2015 um 23:59 Uhr. Viel Glück!
Weitere Informationen zu den Teilnahmebedingungen findet ihr unter http://tinyurl.com/QuotenmeterGewinn.