Sonntagsfragen

Stefanie Heinzmann: 'Ich bin kein Mensch, der sich gern von anderen trennt'

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«Popstars»-Jurorin Stefanie Heinzmann spricht mit Quotenmeter.de darüber, wieso sie beim Castingformat mitmacht und wie schwer es fällt, gute Kandidatinnen ziehen zu lassen.

Wie ist es dazu gekommen, dass Sie bei «Popstars» als Jurymitglied eingestiegen sind?
Brainpool ist gewissermaßen meine Heimatfirma. Mit denen hat alles angefangen, und vor ein paar Monaten kam dann die Anfrage, ob ich Lust hätte, in der «Popstars»-Jury zu sein. Als Brainpool mir das neue Konzept vorgestellt hat, war ich auch sofort total begeistert. Das ist einfach etwas völlig neues, und diese Innovation hat mich gereizt. Vor allem, dass wir sehr viel mit den Kandidatinnen machen, und nicht bloß urteilen, sondern selber fleißig mitwirken.

Wie genau definiert sich dann die Aufgabe der Jury in der neuen «Popstars»-Staffel?
Wir trainieren wahnsinnig viel mit den Mädchen. Dazu gibt es einen knallharten Stundenplan, ich habe zudem meinen persönlichen Vocal Coach mitgeschleppt.
Stefanie Heinzmann
Wir trainieren wahnsinnig viel mit den Mädchen. Dazu gibt es einen knallharten Stundenplan, ich habe zudem meinen persönlichen Vocal Coach mitgeschleppt. Sie ist hier mit am Start und greift den Mädels so unter die Arme, wie ich es von ihr gewohnt bin. Ich persönlich sehe mich zudem vor allem als jemanden, dessen Pflicht es ist, die eigenen Erfahrungen mit den Kandidatinnen zu teilen. Ich hatte das gewaltige Glück, über die vergangenen Jahre so viele Erfahrungen machen zu dürfen, und nun will ich was zurückgeben: Ich bin für die Mädchen da; teile mit ihnen alles, was ich gelernt habe.

Bei Stefan Raabs «SSDSDSSWEMUGABRTLAD», wo Sie entdeckt wurden, lag der alleinige Fokus der Show auf der Musik. Die neue «Popstars»-Staffel legt zwar deutlich stärker den Fokus auf die Musik als frühere, dennoch wird es ja auch ums Tanzen gehen und auch ein wenig um die Persönlichkeit der Kandidatinnen …
Wenn wir mal ganz ehrlich sind, so lag ja selbst damals der Fokus „nur“ hauptsächlich auf der Musik – nicht aber ausschließlich. Klar, es war das Ziel, nicht die Leben der Teilnehmer ins Rampenlicht zu stellen. Trotzdem spielten auch da andere Dinge eine Rolle, was auch ganz natürlich ist. Da steht halt plötzlich ein kleines Mädchen mit Brille auf der Bühne, und die Zuschauer fanden das dann ganz süß. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das die Leute kalt gelassen hat. Sicher haben viele mir ihre Stimme auch aufgrund meines Auftretens gegeben, und so wird es auch bei «Popstars» darum gehen, dass die Mädchen ein Bild von sich vermitteln müssen. Ich finde das völlig gerechtfertigt, schließlich müssen die Mädchen, wenn sie musikalisch groß rauskommen wollen, fähig sein, die Menschen mitzureißen. Das sollte hauptsächlich aufgrund ihres Gesangs gelingen, ich denke, da sind wir uns alle einig. Trotzdem kann man den Rest nicht ausblenden: Ausstrahlung und die Fähigkeit, dass sich Leute von der eigenen Begeisterung anstecken lassen.

Wie war es für Sie, nun auf der anderen Seite des Jurypults zu stehen – und dann auch noch Kandidatinnen auszusieben?
Natürlich hatten wir Kandidatinnen, die diese oder jene Aufgabe nicht so gut bewältigt haben, wie ihre Mitbewerberinnen, trotzdem sind alle sehr fähig. Deshalb missfällt es mir sehr, ihnen sagen zu müssen: 'Du bist leider nicht weiter.' Aber das ist leider das Ziel.
Stefanie Heinzmann
Das fiel mir bei den ersten paar Mädchen überhaupt nicht leicht, und es ist bis jetzt kein Stück besser geworden. Ich bin kein Mensch, der sich gern von anderen trennt, erst recht nicht, wenn man schon mit ihnen zusammengearbeitet hat. Natürlich hatten wir Kandidatinnen, die diese oder jene Aufgabe nicht so gut bewältigt haben, wie ihre Mitbewerberinnen, trotzdem sind alle sehr fähig. Deshalb missfällt es mir sehr, ihnen sagen zu müssen: „Du bist leider nicht weiter.“ Aber das ist leider das Ziel: Wir suchen eine Popband, und nicht 30 Kandidatinnen, die wir auf Auftritte schicken. Das wäre dann eher «Der große Chor» [lacht].

Zeichnet sich bereits eine Richtung ab, in der die Band gehen könnte? Oder geht es momentan weiter allein darum, die schwächeren Kandidatinnen raus zu filtern?
Wir sind gerade an einem Scheidepunkt. Die ersten Entscheidungen liefen darauf hinaus, dass wir die jeweiligen Kandidatinnen eher als Einzelkünstler gesehen haben und nicht unbedingt als ideale Bandmitglieder. Jetzt kommen wir aber langsam in die Phase, wo wir uns erste Gedanken machen müssen, welche Einzelkünstler sich harmonisch zu einer Band zusammenfügen können. Aktuell spielen da noch sehr viele Faktoren hinein.

Und in welche musikalische Richtung entwickelt es sich?
Das kann ich noch nicht sagen. Und damit meine ich nicht, dass ich es nicht sagen darf oder will, sondern tatsächlich: Ich kann es noch nicht absehen. Wir haben weiterhin sehr viele Mädchen mit extrem unterschiedlichen musikalischen Sensibilitäten dabei, und daher stehen uns noch viele Türen offen. Klar, es steht fest, dass es irgendwie in die Pop-Richtung geht, schließlich heißt die Sendung «Popstars». Aber welche Art Pop, das steht noch in den Sternen – ich finde es selber sehr spannend, das noch zu verfolgen. Ich frage mich auch, wie viele Mitglieder unsere Band letztendlich haben wird, und ob die Band Deutsch, Englisch oder beides singen wird. Das alles hat sich noch nicht herauskristallisiert …

Was steht für Sie nach «Popstars» an?
Ich gehe wegen meines neuen Albums in wenigen Monaten auf Schweiz-Tour, nächstes Jahr steht dann die Deutschland-Tour an. Bei mir ist viel, viel los.

«Popstars» ist ab sofort immer montags ab 20.15 Uhr bei RTL II zu sehen.

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