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Marvel weist seinem Autorenkomitee die Tür

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Und noch mehr Stimmgewalt für Kevin Feige: Das Komitee, mit dem sich Edgar Wright einst angelegt haben soll, hat bei den Marvel Studios nichts mehr zu sagen.

Für die Marvel Studios bricht eine neue Ära an. Und dies im doppelten Sinne. Auf Seite der Filminhalte hat sich der Umbruch bereits länger angekündigt: Als vor wenigen Wochen «Ant-Man» in den Kinos anlief, ging die zweite Phase des sogenannten 'Marvel Cinematic Universe' zu Ende. Die hoch dramatische dritte Phase startet im Frühjahr 2016 bekanntlich mit «Captain America: Civil War». Doch aktuell kommt es auch zu großen Veränderungen hinter den Kulissen. Erst vor wenigen Tagen wurde Kevin Feige, President of Production der Marvel Studios, durch eine Umstrukturierung des Marvel-Konzerns eine größere Entscheidungsfreiheit zugesprochen (mehr dazu). Nun wurde Feiges Macht innerhalb der Marvel Studios sogar weiter ausgebaut.

Wie sowohl 'The Hollywood Reporter' als auch 'Birth. Movies. Death.' unter Berufung auf Insiderquellen mitteilen, haben sich die Marvel Studios nämlich von ihrem Kreativkomitee verabschiedet. Diese vierköpfige Gruppe diente bislang als Kontrollinstanz, die den Filmemachern bei der Storyentwicklung und Filmproduktion kritische Anmerkungen gegeben hat. Zu den Aufgaben der Truppe, bestehend aus Marvel-Entscheidungsträger Alan Fine, Comic-Autor Brian Michael Bendis, Publizist Dan Buckley und Marvel-Legende Joe Quesada, gehörte es, die Integrität der Figuren zu überwachen. Doch das Komitee nahm auch über diesen Punkt hinaus Einfluss auf die Drehbücher und soll sich durch seinen schleichenden Arbeitsprozess sowie seine Vorliebe für haarklein gelieferte Exposition bei einigen Regisseuren und Autoren unbeliebt gemacht haben.

So vermeldet 'Birth. Movie. Death', dass der medial lautstark begleitete Abgang des Kultregisseurs Edgar Wright («Hot Fuzz») kurz vor Drehstart von «Ant-Man» allein durch die schwammigen, oft unkonstruktiven Memos des Autorenkomitees provoziert wurde. Künftig liegt die kreative Kontrolle der Marvel-Studios-Filmproduktionen allein bei Kevin Feige, dem ausführenden Produzenten Louis D'Esposito und bei Victoria Alonso, ihres Zeichens ausführende Produzentin und ausführende Vizepräsidentin für die Bereiche Postproduktion und Spezialeffekte. Filmfreunde, die Marvels Heldinnen besser repräsentiert sehen wollen, dürfen aufatmen: Sowohl Feige als auch Alonso haben in Interviews bereits wiederholt zu Protokoll gegeben, dass sie denselben Wunsch haben. Und nun können sie ihn wesentlich unproblematischer umsetzen.

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