„
Ein Unterhaltungsformat mit zwei smarten, toughen Mädels, die fernab gängiger Klischees ihr Ding machen und es krachen lassen.
”
Anke Greifeneder erklärt, was das Publikum mit «Ponyhof» erwarten darf
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Letztere scheint sich während ihrer Zusammenarbeit mit Joko und Klaas bei «Das Duell um die Welt» einiges vom Comedy-Duo abgeguckt und dann an ihre eigene Art angepasst zu haben: Michaelsen agiert in «Ponyhof» lockerer und schlagfertiger denn je – und ihre Interaktion mit Hoffmann hat viel vom kumpelhaften Konkurrenzdenken, das schon Joko und Klaas sowie Elton und Simon zu Erfolg führte. Was aber nicht heißen soll, dass «Ponyhof» eine schale Kopie ist: Mit taffem, unverschämt ehrlichem Auftreten, das sämtliche Vorurteile aushebelt, die gegen TNT Glitz bestehen könnten, spielen Hoffmann und Michaelsen gegen ihre Damenhaftigkeit an – und lassen ihren Witz so auf einer Säule fußen, die Elton & Simon sowie Joko & Klaas selbstredend nicht nutzen können.
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Das Stroh in der Suppe
Aller Anfang ist schwer, selbst für eine aus dem Stand heraus dermaßen überzeugende Sendung wie «Ponyhof». Daher seien hier Randbemerkungen zu den Auftaktfolgen gestattet, die die Macher nicht verunsichern, sondern nur als Hinweis dienen sollen, wo es noch nicht ganz rund läuft: Der Ton bei den Außendrehs ist in den Atempausen manchmal zu laut aufgedreht, so dass arg viele Schmatzgeräusche hörbar sind. Im Studiosegment fällt bei den Gästen das Make-Up recht stark auf, was je nach Blickwinkel etwas unvorteilhaft aussieht. Und da die Sendung – nahezu – ohne Studiopublikum auskommt, darf der Schnitt noch etwas straffer ausfallen, damit der gelungene Schlagabtausch zwischen den Moderatorinnen nicht zu sehr verhallt. Wohlgemerkt: Das sind nur winzige Unperfektheiten, die kaum wem auffallen dürften. Aber wenn sonst alles sitzt, wieso sollte man nicht auch diese Details feinschleifen?Langer Rede, kurzer Sinn: „Die nervige Blondine und die ätzende Brünette“, wie sie sich selber nennen, empfehlen sich mit «Ponyhof» als Deutschlands neuste Comedyhoffnung. Ihre Sendung ist nicht ganz so imposant-durchgeknallt wie «Circus HalliGalli» und hat anders als das «Neo Magazin Royale» auch keine Haltung. Aber das gereicht dem Format durchaus zum Vorteil: Erfrischend planlos, unverblümt und derb, ohne sich an seiner Schmuddeligkeit aufzugeilen, ist «Ponyhof» strikt heraus handelnde Fernsehunterhaltung. Diesen Eindruck untermauern auch die Studio-Gespräche mit den Stargästen. Weder Nora Tschirner, noch Micky Beisenherz stellen in ihren jeweiligen Ausgaben irgendwelche Projekte oder Produkte vor. Sie blödeln einfach nur mit den Gastgebern herum und spielen Aktionsspiele, wie sie auf einem Teenie-Geburtstag vorkommen könnten – und das mit authentischem Spaß am Unsinn.
Vorerst plant TNT Glitz nur mit sechs Folgen vom «Ponyhof». In einer gerechten Welt wird dies nur der Anfang sein. Denn von diesem Kleinod braucht Fernsehdeutschland noch viel, viel mehr. Aber wir leben nun einmal in keiner gerechten Welt. Und da das Leben zudem bekanntlich weder ein Ponyhof, noch ein Wunschkonzert ist, heißt es: Einschalten! Und Daumen drücken, dass der «Ponyhof» ordentlich Staub aufwirbelt, so dass der Pay-TV-Kanal unmöglich auf weitere Folgen verzichten kann!
«Ponyhof» ist ab dem 7. November immer samstags ab 21 Uhr bei TNT Glitz zu sehen.