Quotencheck

«Doppelpass»

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Der Fußball-Talk bei Sport1 überzeugte vor allem in der zweiten Saisonhälfte mit überragenden Einschaltquoten. Doch selbst die schwachen Ausgaben waren ein Erfolg für den Sender.

Er hat seine erste Saison als hauptamtlicher Moderator des «Volkswagen Doppelpass» hinter sich gebracht. Thomas Helmer übernahm im vergangenen Sommer die Verantwortung über die erfolgreiche Sport1-Sendung von Urgestein Jörg Wontorra, der nach elf Jahren seinen Hut nahm. Nachdem die Bundesliga-Saison nun beendet ist, analysieren wir heute auf die Quoten des Sport1-«Doppelpass» und stellen fest: die Show ist in jeglicher Hinsicht ein absoluter Erfolg für den Sender. Vor allem in der Rückrunde legte der Fußball-Talk nochmal kräftig zu.

Der «Doppelpass» startete verhalten in die neue TV-Saison – wohlgemerkt eine Woche vor dem ersten Spieltag der Fußball-Bundesliga. Die erste Ausgabe unter Thomas Helmer verzeichnete eine für die eigenen Ansprüche recht ordentliche, wenn auch nicht überragende Quote: 6,2 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen standen auf dem Papier. Doch für Sport1 war die Auftaktsendung ein großer Erfolg, da der Senderschnitt in dieser Zielgruppe ansonsten bei lediglich einem Prozent liegt. Und auch beim Gesamtpublikum versechsfachte der «Doppelpass» den Schnitt mithilfe von 6,0 Prozent Marktanteil. Der erste Spieltag der höchsten deutschen Spielklasse hab in der dann auch dem Sport-Talk ordentlich Rückenwind. Die Zuschauerzahl erhöhte sich um 220.000 auf 0,92 Millionen Zuschauer, die Marktanteile stiegen auf hervorragende 7,1 (3+) sowie 7,0 Prozent (14-49).

Die Reichweite des «Doppelpass» blieb in den anschließenden Wochen auf einem recht stabilen Niveau, wobei Ausflüge auf über 900.000 Zuschauer eher die Ausnahme blieben. Auffallend sind trotz der gleichbleibenden Reichweiten die regelmäßigen Ausflüge des Umworbenen-Marktanteils nach unten. Alle paar Wochen sank die Einschaltquote bei den 14- bis 49-Jährigen auf bis zu 3,6 Prozent (06.09) – was wohlgemerkt immer noch ein starker Wert für Sport1 ist. Gleichzeitig ging es im besten Fall auf bis zu 7,8 Prozent hoch (13.09). Im Schnitt waren es in der Hinrunde übrigens 5,3 Prozent Marktanteil, über die sich der «Doppelpass» freuen durfte. Dabei schalteten im Mittel 0,77 Millionen Menschen in den Fußball-Talk.

Ähnlich wie die Bundesliga-Saison machte die Sendung danach eine kleine Winterpause, lediglich ein Best-Of der Hinrunde flimmerte über die Fernsehbildschirme. Doch 2,1 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen sowie 2,7 Prozent bei allen waren nicht gerade die überzeugendsten Werte der Saison, auch wenn die der Sendeplatz am 27.12 sowieso nicht viel Erfolg versprach. Doch auch die erste Ausgabe nach der Winterpause, noch eine Woche vor dem Start der Rückrunde, fuhr ähnlich schlechte Werte ein. 2,2 Prozent beim Gesamtpublikum sowie 2,7 Prozent bei den Umworbenen erzielte der «Doppelpass» am 17. Januar, wobei nur 0,35 Millionen Zuschauer mit von der Partie waren.

Denn danach begann eine furiose Rückrunde für die sonntägliche Show bei Sport1. Die Sendung brauchte am 18. und 19. Spieltag aber noch etwas Anlauf – trotz der legendären Til Schweiger-Aussage am 31. Januar: „Was ist denn das für eine Scheiße mit dem Abseits? Das müssen wir abschaffen.“ Doch dann stiegen die Einschaltquoten ins erstaunliche Höhen. Drei Wochen lang kratzte der «Doppelpass» an der magischen Millionen-Grenze, bis er dann am 28. Februar zum ersten Mal in der Saison diese Marke überschritt. 1,06 Millionen schalteten ein, was beim Gesamtpublikum sehr starke 7,7 Prozent Marktanteil zur Folge hatte. Ein möglicher Grund: „Gut Kick!“ – Klaas Heufer-Umlauf war zu Besuch und wurde im Rahmen von «Circus HalliGalli» zu irrwitzigen Aussagen gezwungen. Doch die Ausgabe in der darauffolgenden Woche setzte dann nochmal einen drauf: 1,21 Millionen Zuschauer erreichte die Sendung am 6. März. Saisonrekord – auch bezüglich des Marktanteils beim Gesamtpublikum: unglaubliche 8,3 Prozent waren möglich. In den nächsten beiden Wochen gelang es dem «Doppelpass» erneut, die Millionen-Grenze zu sprengen.

In der Folgewoche ging es plötzlich steil bergab: 600.000 Zuschauer gingen flöten (0,44 Mio.), der Marktanteil sank auf 4,0 (3+) bzw. 2,3 Prozent. Der Absturz am 27. März überrascht jedoch nicht, schließlich war an diesem Wochenende Länderspielpause. Deutschland spielte gegen England und verlor. Man merkt hier erneut, wie abhängig der «Doppelpass» von den Spieltagen der Bundesliga ist. Immerhin erholte sich die Show schnell wieder und pendelte bis zum Saisonende um die Millionen-Marke herum. Am 8. Mai knackte die Show sogar noch den Saison-Rekord bei den 14- bis 49-Jährigen: hervorragende 9,0 Prozent Marktanteil bei 0,34 Millionen Zuschauern in diesem Alter.

Der Sport1-«Doppelpass» fiel in der gesamten Saison nicht ein einziges Mal unter den Senderschnitt. Selbst die schwachen Best-Of- oder Spezial-Ausgaben verdoppelten diesen Mittelwert noch problemlos, weshalb die Show nicht umsonst das erfolgreichste Format beim Ismaninger Sportsender ist. Im Schnitt sahen zwischen August 2015 und Mai 2016 0,82 Millionen Menschen zu, wovon 0,26 Millionen zwischen 14 und 49 Jahre alt waren. Beim Gesamtpublikum erzielte der «Doppelpass» im Mittel überragende 6,4 Prozent Marktanteil, während es bei den klassisch Umworbenen ebenso tolle 5,5 Prozent waren. Bemerkenswert ist vor allem der große Unterschied zwischen Hin- und Rückrunde. Waren während der ersten 17 Bundesliga-Spieltage 0,77 Millionen mit von der Partie (6,1%), sprangen in der zweiten Saisonhälfte durchschnittlich 0,92 Millionen heraus (7,0%). Bei den 14- bis 49-Jährigen ist ebenfalls ein Unterschied zwischen Hin- und Rückrunde feststellbar: 5,3 vs. 5,9 Prozent im Mittel.

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Es gibt 2 Kommentare zum Artikel
Ultz
30.05.2016 10:48 Uhr 1
Ich schaue es zwar oft, aber meistens auch wegen dem Mangel an Alternativen. Der Rest zu dieser Uhrzeit sind Wiederholungen oder aber ARD und ZDF mit Ihren Sonntag Vormittag Shows. Es gibt mit Sicherheit Ausgaben die wirklich gut sind, z.B. fand ich die mit Horst Heldt und die mit Rainer Hasenhüttl sehr gut. Meistens kommen jedoch Manager die gar keine Info rausgeben und nur auf Abwehr getrimmt sind. Mir ist auch aufgefallen, dass von den Bayern und Dortmund fast nie einer da sitzt, während z.B. von Mönchengladbach Meyer, Bonhoff und Eberl oder Rudi Völler von Leverkusen mehrfach pro Saison da auftreten. Ein wenig erfrischend fand ich die Aufnahme von Thomas Berthold ins Expertenteam. Ich bin zwar nicht immer seiner Meinung, aber er redet weniger im Einheitsgrau, sondern positioniert sich auch mal.
P-Joker
30.05.2016 14:02 Uhr 2
Ich sehe es am liebsten, wenn Jörg Schmadtke da ist.

Dessen Reaktionen auf dämliche Fragen sind einfach köstlich.

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