US-amerikanische Fernsehserien mit fortlaufender Handlung funktionieren auf den großen deutschen Fernsehsendern in Zeiten von Netflix und Amazon Prime nicht mehr - eine der ganz wenigen Serien, die als Gegenbeispiel zu dieser These fungierte, war in den vergangenen Jahren «The Walking Dead». Für dessen Ableger «Fear the Walking Dead» wird es dagegen schon nach der zweiten Ausstrahlungswoche ein wenig eng, denn die Zombie-Serie kam ab 22:30 Uhr nur noch auf 0,63 Millionen Fernsehende und 2,5 Prozent Gesamt- bzw. 4,3 Prozent Zielgruppen-Marktanteil.
Die zweite Folge des Abends verlor ab 23:30 Uhr dann zwar ein paar Zuschauer, aufgrund der doch schon etwas vorgerückteren Stunde stiegen allerdings die Marktanteile auf allerdings noch immer reichlich dünne 2,9 und 4,8 Prozent. Vor Wochenfrist hatten die beiden vor Mitternacht ausgestrahlten Folgen noch weitaus stärkere 5,4 sowie 6,4 Prozent der 14- bis 49-Jährigen eingefahren, die Gesamt-Reichweite lag bei bestenfalls 0,72 Millionen.
Doch nicht nur das frische Zombie-Gemetzel hatte mit Abschlägen zu kämpfen, sondern auch die hochgelobte HBO-Fantasyserie «Game of Thrones» im Vorfeld. Nach tollen 7,3 Prozent für den Auftakt der sechsten Staffel mussten sich die Programmverantwortlichen von RTL II diesmal mit nur noch mittelprächtigen 5,3 Prozent begnügen, die zweite Folge lag bei 5,1 Prozent. Beim Gesamtpublikum wurden derweil 2,9 und 3,1 Prozent bei maximal 0,96 Millionen Interessenten ausgewiesen, vor Wochenfrist waren noch jeweils 3,4 Prozent bei bis zu 1,05 Millionen zu holen.
Es gibt 10 Kommentare zum Artikel
19.03.2017 10:08 Uhr 1
Im lineraren TV guckt sich heutzutage eben kaum einer mehr eine Serie an, wenn man 1 Woche auf eine weitere Folge warten muss...
19.03.2017 10:42 Uhr 2
Mal davon abgesehen fand ich es sowieso ziemlich dämlich von RTL II, "Fear the Walking Dead" nicht im Herbst mit den neuen Folgen der Mutterserie zu kombinieren. Daß das Spin-Off auf sich allein gestellt in Deutschland eher nicht funktionieren würde, konnte man ja schon nach dem US-Quotenverlauf mehr als erahnen. Und generell frage ich mich, wie lange RTL II es mit dem Seriensamstag aushalten wird - die Konkurrenz ist da einfach zu groß, um auf wirklich gute Quoten zu kommen.
19.03.2017 11:06 Uhr 3
19.03.2017 15:02 Uhr 4
Aufnehmen empfand ich auch immer als recht anstregend, wenn es mehrere Serienfolgen pro Woche werden inkl. Sendeplatzverschiebungen und Staffelpausen.
GoT schaue ich z.B. gerne innerhalb weniger Tage, gerne über die Feiertage.
Aktuell "warte" ich auf Westworld, vielleicht gibt es Staffel 1 ja schon zu Weihnachten 2017, aber auch 2018 wäre nicht schlimm.
Im Free-TV sind allenfalls Serien ohne großen Storybezug interessant, so was wie TBBT oder TAAHM
20.03.2017 13:10 Uhr 5
Ihr habt alle auch Recht....
Und, @Vittel, da gebe ich dir auch Recht, das im Fernsehen noch Serien interessant sein können, ohne größere Story und einen roten Faden...
Ich habe es mir tatsächlich auch angewöhnt, wie damals beim Start von 24, bei serien einige, viele Folgen an 2 oder 3 Abenden hintereinder zu Sehen, und, da sind 6 Folgen wie bei FDWD wirklich schon fast wenig.....deswegen konnte ich auch diese 1 Wochen auf Folgen 4-6 nicht warten und habe dann im Internet ein Binge Watchiing gemacht mit diesen 3 letzten Folgen und dann Staffel 2 bis Folge 5....
Und, wer weis, wann RTLII überhaupt dann erst mit Stafffel 2 anfangen wird...
20.03.2017 13:47 Uhr 6
Ansonsten habe ich überhaupt kein Problem mit linearer Ausstrahlung! Hat man jede Woche etwas, auf das man sich freuen kann und falls man Mal keine Zeit hat, kann man heutzutage problemlos auf einer Festplatte speichern.
21.03.2017 17:26 Uhr 7
Du weist aber schon, das das alles Geschmackssache ist?? Den einen gefällt die Serie, den anderen eben nicht....
22.03.2017 01:26 Uhr 8
Die erste Hälfte der zweiten Staffel war auch ein totaler Reinfall, aber die zweite Hälfte, bis auf das Ende, viel besser als das, was man momentan in der Mutterserie zu sehen bekommt. Dort bekommt man mittlerweile Tränen, wie schlecht die einst gute Serie geworden ist.
25.03.2017 14:14 Uhr 9
Über die Qualität wurde ja hier diskutiert, ist nicht jedermanns Sache und natürlich ist die Luft nach vielen Zombiestaffeln etwas raus.
Eine lineare Ausstrahlung bei Serien kann in der Tat interessant sein. Bei Amazon wurde FTWD auch immer Montags veröffentlicht.
Man muss sich halt nur nicht mehr um die Aufnahme kümmern und kann schauen wann man will, sobald es erschienen ist.
Ist für mich viel bequemer als jede Woche zu programmieren, zu hoffen dass es keine Verschiebungen oder Absetzungen gibt und am Ende dann doch die Platte voll wird und man ungesehene Sachen löschen muss.
Die "Festplattenrecorderzeit" war bei mir nur recht kurz vom ca. 2006-2014. Witzig, obwohl der Komfort im Vergleich zu den fast 20 Jahren VHS-Ära unglaublich erhöht hat, war die Nutzungsdauer mit 8 Jahren bei mir doch recht überschaubar.
27.03.2017 12:46 Uhr 10
Nochmal zum Thema Festplatte: bei Sky gibt es die schöne Funktion der Serienaufnahme - einmal programmiert wird jede Folge der gewünschten Serie aufgezeichnet. Da es dort auch keine Absetzungen und spontane Verschiebungen der Serien gibt, ist das genau so easy wie streaming nur, daß ich über Satellit eine bessere Bildqualität habe!
Im Free-TV läuft ja fast nix mehr, was man nicht schon vorher anderswo sehen konnte. Deshalb schaue ich das mittlerweile sehr selten und wenn dann zeichne ich die Wiederholungen nachts auf, da die Werbung kürzer bis gar nicht vorhanden ist.
@ Sentinel:
Natürlich ist das Geschmackssache! Trotzdem kann die extrem langatmige Erzählweise eine Ursache dafür sein, daß Leute der Serie zunächst eine Chance gaben, dann aber doch abgesprungen sind!