«Dexter»-Facts
- «Dexter» gewann 34 Preise, darunter 2 Golden Globes, und heimste 135 Nominierungen ein
- Der Blutspritzeranalyst tötete insgesamt 134 Menschen
- Auf insgesamt 96 Episoden blickt die Showtime-Serie zurück
- «Dexter» wurde vom Empire Magazine auf #30 der besten TV-Shows aller Zeiten gesetzt
Von einem bitteren Ende können Fans der Serie «Dexter» wahrlich sprechen, dabei war das Showtime-Format lange drauf und dran, sich nachhaltig ein Denkmal in der Serienwelt zu schaffen. Die Bilanz des von James Manos Jr. nach der Jeff Lindsay-Buchvorlage „Darkly Dreaming Dexter“ erschaffenen Formats liest sich beeindruckend. «Dexter» stellte einen der ersten Serienhits überhaupt für den Sender Showtime dar und stellte einst den Rekord der meistgesehenen Episode einer Originalserie bei Showtime auf. Nach einem ähnlichen Kaliber leckt sich der Kanal, der seit Jahren fieberhaft erfolglos nach dem nächsten großen Hit sucht, heute die Finger. Zudem fungierte die Serie mit Michael C. Hall als Sprungbrett für den darauffolgenden, noch größeren Erfolg von «Homeland» und heimste allerlei Auszeichnungen über ihren Run hinweg ein (siehe Info-Box).
Warum «Dexter» ein würdigeres Finale verdient hätte
«Dexter»-Serienfinale im deutschen Fernsehen
Lange hielten deutsche TV-Sender «Dexter»-Fans hin, deren Großteil sich die finale Staffel vermutlich schon über On-Demand-Anbieter angesehen hat. Tele 5 zeigte ab März 2017 schließlich erstmals die siebte und achte Staffel im deutschen Fernsehen. Während die Serie auf Tele 5 am 10. Juni 2017 endete, zeigt Pay-TV-Sender AXN die finale Folge am 27. Juli 2017.Der als Psychopath nicht zur Empathie fähige «Dexter» ist darauf angewiesen, aus seiner objektiven Sicht der Dinge die Menschen zu analysieren, um in fruchtbare Interaktionen mit ihnen zu treten, was sich in einer erfrischenden und teils erheiternden Perspektive auf das Wesen Mensch niederschlägt. „Menschen fälschen viele ihrer menschlichen Interaktionen, aber ich fühle mich, als würde ich sie alle fälschen und ich fälsche sie sehr gut“, ist eines von «Dexters» vielen denkwürdigen Zitaten, das diesen Umstand gut ausführt. Aus einer rein intuitiv abschreckenden Prämisse entwickelte sich so eine witzige, clevere, teilweise brutale, dafür umso schwarzhumorigere Serie.
Dem Ruf des Geldes erlegen
Der Kritikerspiegel der acht «Dexter»-Staffeln
- Staffel 1: 77/100
- Staffel 2: 85/100
- Staffel 3: 78/100
- Staffel 4: 77/100
- Staffel 5: 76/100
- Staffel 6: 62/100
- Staffel 7: 81/100
- Staffel 8: 71/100
Metacritic
Spätestens mit Staffel fünf hätte das Ende also kommen müssen. Der inhaltliche Rahmen wurde vom lange verantwortlichen Showrunner Clyde Phillips schon früh gesetzt – eigentlich ein gutes Zeichen für ein Format, denn es lässt darauf schließen, dass die Macher wissen, wann der Zenit überschritten ist. Phillips‘ Plan sah vor, dass «Dexters» Geschichte mit einer Giftinjektion im Rahmen einer Hinrichtung endete, in dessen Rahmen «Dexter» noch einmal alle Menschen hinter einem Glasfenster zu sehen kriegt, deren Tod er verantwortete. Mit Showtimes Entscheidung, sich nach Staffel vier von Phillips zu trennen und ein neues Autorenteam die Zügel übernehmen zu lassen, wurde dieser Plan über den Haufen geworfen und ein anderer Weg eingeschlagen – ein deutlich längerer: Vier weitere Staffeln erhielt «Dexter», die sich bis zur Finalstaffel qualitativ immer weiter verschlechterten. Showtime hatte sich vom Ruf des Geldes locken lassen.
Vorsicht, Spoiler! Lesen Sie auf der nächsten Seite, welche inhaltlichen Fehler «Dexter» im Serienfinale beging.
Es gibt 9 Kommentare zum Artikel
26.07.2017 16:34 Uhr 1
26.07.2017 16:56 Uhr 2
26.07.2017 18:48 Uhr 3
26.07.2017 19:02 Uhr 4
27.07.2017 09:13 Uhr 5
27.07.2017 15:14 Uhr 6
27.07.2017 15:55 Uhr 7
Nichtsdetotrotz bin ich gespannt, ob AMC irgendwann die Serie wiederbelben wird, Spekulationen in der Hinsicht gab es schon häufiger.
27.07.2017 23:40 Uhr 8
31.07.2019 01:51 Uhr 9
Ab Staffel 4 oder 5, die ich persönlich zumindest noch halbwegs gut fand, hätte man die Serie beenden sollen.