Der Produktionsumfang
Cast und Crew
- Regie und Drehbuch: Tom Tykwer, Achim von Borries, Hendrik Handloegten
- Darsteller: Volker Bruch, Liv Lisa Fries, Peter Kurth, Leonie Benesch, Mišel Matičević, Benno Fürmann, Hannah Herzsprung, Matthias Brandt, Lars Eidinger, Fritzi Haberlandt, Sebastian Urzendowsky, Karl Markovics, Christian Friedel
- Produktion: Stefan Arndt, Uwe Schott, Michael Polle
- Kamera: Frank Griebe, Philipp Haberlandt, Bernd Fischer
- Musik: Tom Tykwer, Johnny Klimek
- Schnitt: Alexander Berner, Claus Wehlisch, Antje Zynga
- Szenenbild: Uli Hanisch
- Produktionsfirmen: X Filme Creative Pool, ARD Degeto, Sky, Beta Film
Regisseur und Autor Tom Tykwer: „Nach fast drei Jahren Drehbucharbeit ans Set zu kommen, war eine unglaubliche Freude. Wir hatten über 180 Drehtage, teilweise haben zwei oder sogar drei Units parallel gedreht. Im Nachhinein ist kaum vorstellbar, wie wir das alle zusammen geschafft haben.“ In diesen über 180 Drehtagen wurde übrigens an fast 300 Drehorten gefilmt. Rund 5.000 Komparsen standen während der Produktion vor der Kamera.
Großes Team und viele Förderer
Produzent Uwe Schott zählt auf: „Dank unseres starken Teams mit über 400 Mitarbeitern konnten wir das Berlin der 20er Jahre im Jahr 2017 lebendig werden lassen. Unser Dank gilt den beteiligten Förderanstalten, dem Medienboard Berlin Brandenburg, der Film- und Medienstiftung NRW, dem German Motion Picture Fund und der MEDIA Förderung der Europäischen Union. Auch danken wir der Stadt Berlin für die großartige Unterstützung.“
Der Aufwand
Christine Strobl, Geschäftsführerin ARD Degeto: „«Babylon Berlin» ist eine in jeder Hinsicht herausragende historische Serie, die den Anspruch hat, ein Stück deutscher Zeitgeschichte mit einem hohen Maß an ungewöhnlicher Unterhaltung zu verbinden und dabei vor allem eins zu sein: international und modern. [...] Dafür mussten sowohl inhaltlich, organisatorisch, als auch finanziell neue Wege der Kooperation gefunden werden.“ Neusten Angaben zufolge verschlangen die ersten 16 Folgen «Babylon Berlin» über 40 Millionen Euro. Davon zahlte die ARD rund zwölf, zirka zwölf weitere wurden durch Film- und Fernsehförderungen gestemmt. Beta Film steuerte an die elf Millionen Euro bei, Sky rund fünf Millionen Euro. Weshalb Sky dennoch zuerst «Babylon Berlin» zeigen darf? Die ARD brauchte das Geld durch den Pay-TV-Rechteverkauf, um das erwünschte Budget aufzutreiben.
- © X Filme/rédéric Batier
Die Ausstrahlung in Deutschland
Sky 1 zeigt immer freitags um 21 Uhr eine Doppelfolge. Und Das Erste, das sich an der Produktion beteiligt hat? Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen, kündigt eine Ausstrahlung „am Jahresende 2018 in einem kompakten Rhythmus“ an. „Geplant ist eine begleitende historische Dokumentation über diese Zeit der Umbrüche – derzeit aktueller denn je.“
Mit Teamwork in eine neue TV-Ära?
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Neue Partnerschaft
Im Fahrwasser von «Babylon Berlin» startete Sky eine Zusammenarbeit mit dem Filmförderfond Bayern. Carsten Schmidt, Vorstandsvorsitzende Geschäftsführung Sky Deutschland, erläutert: „Als wichtiger Partner für die Produktion von deutschen Film- und Serienproduktionen ist uns die Unterstützung der hiesigen Filmförderung ein wichtiges Anliegen. Mit «Babylon Berlin», «Das Boot», «Acht Tage», «Der Grenzgänger» und «Der Pass» sind wir sehr aktiv in Sachen deutsche Serienproduktionen. Nur konsequent, dass wir nun mit dem FFF Bayern zusammenarbeiten, um den Medienstandort Bayern auch auf diese Weise tatkräftig zu unterstützen.“
Die internationale Verwertung
Die Auswertungsrechte an «Babylon Berlin» wurden bereits in zahlreiche Länder verkauft, darunter nach Dänemark, Island, Italien, Großbritannien, Spanien und in die USA, wo Netflix die Lizenz ergatterte. Jan Mojto, Geschäftsführer Beta Film (Co-Produzent und Weltvertrieb), kommentiert: „'Made in Germany' ist auch im Fernsehen zum Qualitätssiegel geworden. Die ersten internationalen Reaktionen auf das Projekt sind wegen des Themas, wegen der kreativen Kraft, die in dem Projekt steckt, wegen der involvierten Namen, wegen des hohen Anspruches und nicht zuletzt wegen des Budgets sehr positiv.“
- © X Filme/rédéric Batier
Der Schauplatz
Regisseur und Autor Achim von Borries: „Die Stadt Berlin steht im Mittelpunkt von Babylon Berlin. 1929 war die Reichshauptstadt ein internationaler Ort, magisch, kosmopolitisch und – ähnlich wie heute – ein Ort, der alle Welt anzog. Natürlich war es eine ziemliche Herausforderung, dieses Berlin der späten 20er Jahre für die Serie wieder zu erschaffen. Die Neue Berliner Straße, die unser Szenenbildner Uli Hanisch für uns und Studio Babelsberg entworfen hat, machte es uns möglich, Straßenzüge von verschiedensten Stadtteilen Berlins zu bespielen. Am Ende ist es eine Liebeserklärung an unsere Wahlheimat geworden“. Diese Liebeserklärung nahm 8.000 Quadratmeter ein – so groß war die Außenkulisse im Studio Babelsberg.
Die Thematische Nähe zum Heute
„In den 20er Jahren ist Partystimmung: Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg sind die Väter nicht zuhause, und die Söhne und Töchter tanzen auf den Tischen. Möglich ist dies durch die Abwesenheit von Autorität, wie in Berlin nach dem Mauerfall. Aber dann, gegen Ende der Zwanziger, geht es immer mehr Leuten zu schnell, die Welt wird zu verwirrend, zu unübersichtlich und der Ruf nach der eisernen Faust wird lauter und lauter“, so Regisseur und Autor Henk Handloegten. Er führt fort: „Im Laufe unserer Arbeit an «Babylon Berlin» glich sich die Welt immer mehr dieser Stimmung an. Unsere Serie ist von zwingender Aktualität.“
Gedanken des Autoren der Serienvorlage
Volker Kutscher, Schöpfer der Romane über Ermittler Gereon Rath, über «Babylon Berlin»: „Auch wenn ich schon einige Bilder und Szenen kannte, mir die Optik von «Babylon Berlin» also nicht völlig fremd war, so war es doch etwas ganz anderes, die Geschichte zum ersten Mal erzählt zu bekommen und wirklich abzutauchen in die Welt von «Babylon Berlin». Denn genau das tut man, wenn man sich diese Serie anschaut: Man taucht ein in das Berlin des Jahres 1929, ist ganz nah bei den Figuren mit ihren je eigenen Sorgen und Nöten, Hoffnungen und Leidenschaften. [...] Und es ist eben nicht nur eine Welt, es sind viele Welten, die sich in «Babylon Berlin» öffnen: die von politischem Denken und egoistischen Motiven durchzogene Welt des Polizeipräsidiums, die Enge und das Elend des Arbeitermilieus, der unvorstellbare Reichtum der Großindustriellen, die Arroganz der alten wirtschaftlichen und militärischen Eliten, die Heimeligkeit und Spießigkeit des Kleinbürgertums, die Gewalt der Straßenschlachten, der politischen Kämpfe und der Unterwelt, der Glamour und die Abgründe des Berliner Nachtlebens, das Nebeneinander von Moderne und Rückwärtsgewandtheit, und, und, und.“
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