«Simpsons»-Schöpfer redet Apu-Kontroverse klein

In einem Interview mit 'USA Today' äußerte sich der «Die Simpsons»-Schöpfer Matt Groening erstmals über die zunehmende Debatte rund um die Figur Apu Nahasapeemapetilon, die von einigen Kritikern als problematisch und stereotyp bezeichnet wird. Groenings Antwort auf die Diskussion, die kürzlich neu hochkochte, als in einer «Die Simpsons»-Folge der Diskurs über Apu in einem Meta-Gag als irrelevant abgetan wurde: "Ich bin stolz auf das, was wir in der Serie machen. Und ich denke, dass wir uns in einem kulturellen Zeitabschnitt befinden, an dem Leute liebend gerne so tun, als seien sie beleidigt."

Die Diskussion über Apu, eine indische Figur, die jedoch vom weißen Stimmtalent Hank Azaria gesprochen wird, gelangte im November 2017 erstmals zu größerer Aufmerksamkeit. Der indischstämmige Komiker Hari Kondabolu veröffentlichte zu diesem Zeitpunkt eine Dokumentation namens «The Problem with Apu», in der er sich als «Simpsons»-Fan vorstellt, der jedoch davon enttäuscht ist, dass seine Kultur einem Millionenpublikum nur durch die einseitige Darstellung in der populären Trickserie bekannt ist. In der Dokumentation tauscht er sich mit weiteren indischstämmigen US-Amerikanern aus und debattiert unter anderem, wieso er von einem Fan der Figur zu jemandem wurde, der sie kritisch beäugt, inwieweit er «Die Simpsons» dennoch mag und was diese Serie (und Popkultur generell) besser machen könnte, ohne an subversivem Biss zu verlieren.

Kürzlich nahmen sich die «Simpsons»-Macher der Diskussion an, indem sie in einer Folge Marge und Lisa Simpson darüber austauschen lassen, wie unverständlich es sei, dass etwas lang geliebtes plötzlich beleidigend sei, und dass man sich dieser Sache später annehmen werde, "wenn überhaupt". Neben dem Mutter-Tochter-Duo ist in der Szene ein gerahmtes Foto von Apu zu sehen. Die Episode wurde online heftig debattiert. Apu-Sprecher Hank Azaria behauptete in der «Late Show starring Stephen Colbert» anschließend wiederum, er habe kein Problem damit, die Rolle abzugeben, um so auf die Kritiker einzugehen.

Hari Kondabolu reagierte übrigens auf Twitter bereits auf Groenings Aussage, die er gegenüber 'USA Today' tätigte. Kondabolu vergleicht Groening mit Internettrollen, die seine Dokumentation nicht gesehen haben, ihn aber dennoch deswegen beschimpfen, und betont, dass "niemand wegen der Figur gekränkt sei", sondern wegen ihr zeitweise enttäuscht und frustriert.

Well, that seals it. Matt Groening finally responded & sounds like every other troll on the internet who didn’t see the documentary. No one is offended by this character. It was, at times, insulting & was frustrating to many of us who were solely represented by that one image. https://t.co/AfYNAeaU7Z

— Hari Kondabolu (@harikondabolu) 30. April 2018