Ende einer Ära: Nach 30 Jahren zeigte RTL in der vergangenen Woche zum letzten Mal das «Spiegel TV Magazin» am späten Sonntagabend. Ab dieser Woche soll die Sendung immer montags um 23.25 Uhr zu sehen sein, fortan nur noch «Spiegel TV» heißen und zudem von 45 auf 35 Minuten gekürzt werden. Inhaltlich soll sich an dem Format, das RTL im Rahmen der Drittsendezeiten zeigt, hingegen wenig ändern. RTL wird mit der Verlegung des Sendeplatzes wohl nicht zuletzt darauf hoffen, dass das Magazin am späten Montagabend zukünftig weniger „Quotenschaden“ anrichtet als zuletzt. Pünktlich zum Start der Sendung auf ihrem neuen Sendeplatz blicken wir auf die Zahlen zurück, die «Spiegel TV» zuletzt am Sonntagabend holte.
Die beste Quote der letzten vier Monate holte das Magazin am 3. Juni, als es zu 1,25 Millionen Zuschauern ab drei Jahren und zwölf Prozent der Umworbenen reichte. Damit landete die Sendung ziemlich genau auf Senderschnitt. Auch am 15. April lief es ziemlich gut, damals verfolgten die entsprechende Ausgabe 11,6 Prozent der Jüngeren und 1,76 Millionen Zuschauer insgesamt. Bei allen kletterte die Quote auf ebenfalls annehmbare 7,9 Prozent, was dem stärksten Wert der vergangenen Monate entsprach. Und dennoch handelt es sich bei diesen beiden Folgen um löbliche Ausnahmen.
Von den insgesamt 15 Ausgaben, die RTL seit Anfang März ausgestrahlt hat, schafften es lediglich vier auf mehr als zehn Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Im Gegenzug fiel der Marktanteil sogar dreimal unter die Marke von acht Prozent, was für RTL in keiner Weise zufriedenstellend sein kann. Beim Gesamtpublikum knackte keine Ausgabe die Marke von zwei Millionen Zuschauern, die schwächste Reichweite der letzten Wochen setzte es am 29. April. Damals schalteten sogar nur 0,99 Millionen Menschen und miese 4,9 Prozent bei allen ein.
Folglich ist es wenig verwunderlich, dass auch Fazit ziemlich verhalten ausfällt. Mit durchschnittlich 1,26 Millionen Zuschauern ab drei Jahren und 6,2 Prozent beim Gesamtpublikum lag das «Spiegel TV Magazin» zuletzt ziemlich deutlich unter dem Senderschnitt. Nur unwesentlich besser sieht es bei den Jüngeren im Alter zwischen 14 und 49 Jahren aus, bei denen es in den letzten vier Monaten im Schnitt zu 9,1 Prozent bei 0,66 Millionen Interessierten reichte. Zu bedenken sind allerdings drei Dinge.
Zum einen wäre die Konkurrenz durch die ARD-Talkshow «Anne Will» zu erwähnen, die im direkten Gegenprogramm viele politikinteressierte Zuschauer auf sich vereinen und es der RTL-Konkurrenz zusätzlich schwer machen dürfte. Zudem sei daran erinnert, dass der Senderschnitt von RTL zuletzt ohnehin bei schwachen zwölf der Jüngeren Prozent lag. Bedenkt man nun, dass das «Spiegel TV Magazin» „nur“ drei Prozentpunkte schwächer abschnitt, mag das für ein Polit-Magazin gar nicht mal so dramatisch sein. Nicht besonders gut funktionierte am Sonntag zudem der Audience Flow, denn im Vorfeld der Produktion von Spiegel TV setzt RTL auf Shows und Filme. Man darf also gespannt sein, wie es für «Spiegel TV» weitergeht, am heutigen Montagabend ist die Sendung gegen 23.25 Uhr erstmals am Montagabend bei RTL zu sehen - übrigens im Anschluss an das Magazin «Extra».
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