Doch ganz hatte RTL II die Hoffnung mit «Schwestern» noch nicht aufgegeben, zumindest hielt sich der Privatsender mit einer Absetzung zurück. Besonders starke Werte des Formats im Digital-Bereich von RTL II, wo «Schwestern» binnen drei Wochen auf Platz drei nach Abrufzahlen rangierte, ließ den Schluss zu, dass man «Schwestern» womöglich nur etwas Zeit und eine weitere Chance geben müsste. Diese erhielt die in Berlin spielende Serie ab dem 25. Juni in der Primetime. Was sich zunächst nach einem sehr attraktiven Programmplatz für ein zuvor geflopptes Format anhört, war in Wirklichkeit nur eine Strategie zur Schadensbegrenzung seitens RTL II, das während des WM-Zeitraums, in dem Live-Sport ohnehin die Quoten aller Konkurrenzprogramme gehörig drückt, neue Formate nicht verheizen wollte.
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Natürlich bestand dennoch die zarte Chance, dass «Schwestern» am Montagabend in Mehrfachprogrammierungen zum Quotenwunder aufblüht. Im Rahmen von gleich fünf aufeinanderfolgenden Ausgaben gelang dies am 25. Juni allerdings noch nicht. Die ersten beiden Episoden mussten sich an diesem Abend mit WM-Fußball messen. Paradoxerweise sollte die erste der fünf Folgen zur besten Sendezeit dennoch die höchste Zielgruppen-Quote des Abends verzeichnen. Diese lag allerdings nur bei ganz schwachen 2,8 Prozent. Insgesamt schalteten ab 20.15 Uhr 380.000 Menschen ein, darunter 280.000 14- bis 49-Jährige.
Im Laufe des Abends sank die Reichweite dann erst auf 300.000, später auf 230.000, 150.000 und ab 0.15 Uhr schließlich auf 100.000 Interessenten ab drei Jahren. Die Zuschauerzahlen bei den Werberelevanten beliefen sich ab 21.15 Uhr noch auf 230.000 Millionen Zuseher, später auf 140.000, 100.000 und schließlich auf 70.000. Der Marktanteil in der für RTL II wichtigen Altersgruppe zwischen 14 und 49 Jahren lag nach den 2,8 Prozent eine Ausgabe später noch bei 2,1 Prozent. Den Tiefpunkt erreichte «Schwestern» im Rahmen der 22.15-Uhr-Folge, als noch 1,8 Prozent übrigblieben. Zu diesem Zeitpunkt war das im ZDF übertragene WM-Spiel zwischen Iran und Portugal bereits abgepfiffen. Erst am späten Abend zogen die Quoten wieder leicht an, mehr als 2,0 und danach 2,5 Prozent waren jedoch nicht drin.
Was RTL II zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: Höher als 2,8 Prozent in der Zielgruppe fiel die Quote im Zuge der weiteren Ausstrahlungen nicht mehr aus, was dafür spricht, dass «Schwestern» in der Primetime von Anfang an fehl am Platze war. Vier statt zuvor fünf Episoden folgten am 2. Juli 2018, wobei RTL II daran festhielt, die erste Folge um 20.15 Uhr anzusetzen. Mit 280.000 Zuschauern schalteten noch einmal knapp 100.000 Personen weniger ein als in der Vorwoche, auch die Reichweite bei den jungen Zuschauern lag mit 220.000 deutlich niedriger als die der bereits indiskutabel gelaufenen 20.15-Uhr-Folge sieben Tage zuvor. So sprangen in bei den Werberelevanten noch schlechtere 2,2 Prozent heraus, allerdings war das zeitgleich im Zweiten laufende WM-Spiel zwischen Belgien und Japan noch deutlich beliebter als die Konkurrenz-Partie in der Vorwoche.
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Mit 1,6 Prozent der jungen Zuschauer war im Anschluss im Rahmen der 21.15-Uhr-Folge ein neuer Tiefpunkt erreicht, der ab 22.15 Uhr mit 1,4 Prozent sogar noch unterboten wurde. Die Ausgaben zwei und drei am 2. Juli unterhielten erst 210.000 Zuschauer ab drei Jahren und darin enthaltene 160.000 junge Menschen und danach 150.000 Zuschauer aller Altersklassen sowie 100.000 14- bis 49-Jährige. Aufwärts ging es für die Telenovela erst wieder ab 23.15 Uhr, als die Zuschauerzahl mit 160.000 respektive 110.000 in beiden Altersgruppen leicht anstieg, sodass zumindest wieder 2,4 Prozent im jungen Alterssegment entstanden.
Weitere drei Ausgaben sendete RTL II am 9. Juli. Der Vorteil an besagtem Montagabend lag für «Schwestern» darin, dass es sich um einen spielfreien Tag der Fußball-WM handelte, die RTL-II-Sendung sich damit also nicht starkem Live-Sport ausgesetzt sah. Das kam zumindest den Zuschauerzahlen etwas zugute, die immerhin allesamt wieder über 200.000 Interessenten lagen. Genauer: Nach 270.000 Zuschauern ab 20.15 Uhr sank die Reichweite im Verlauf des Abends auf 250.000 und danach 230.000. Die Zuschauerzahlen beim jungen Publikum beliefen sich auf 180.000, 170.000 und schließlich 140.000.
Für bessere Quoten genügten diese etwas höheren Zuschauerzahlen allerdings nicht. Die erste von drei Ausgaben generierte nach wie vor enttäuschende 2,2 Prozent, danach standen 1,9 und 2,0 Prozent zu Buche. Nach dem 9. Juli hatte RTL II also zwölf der ursprünglich tagsüber gezeigten 15 Episoden ausgestrahlt und eigentlich hätten am 16. Juli die verbleibenden Ausgaben folgen sollen. Davon sah RTL II jedoch letztlich ab und zeigte an besagtem Montagabend lieber Wiederholungen von «Traumfrau gesucht». Somit brache der Privatsender die Quotenmisere von «Schwestern» vorzeitig zu Ende, womit das Kapitel des Formats bei RTL II abgeschlossen sein dürfte.
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