Unser Kritiker war vom Krimi-Experiment nicht so begeistert
Die zwei Stunden Brutto-Sendezeit sind durchaus darauf ausgelegt, dass der Zuschauer ernsthaft miträtselt, nur fehlt der Ansporn für die Fraktion Hochglanz-Fiction ebenso wie für die Fraktion Brüllaffen-Liebhaber. Eine kurze Prügelei im Foyer des Radiosenders ist schon das Höchste der Krawallgefühle. Nun muss man aber auch so fair zu den Verantwortlichen sein, zu betonen, dass dieses Konzept bereits danach schreit, im ressourcenbeschränkten Fernsehmarkt zu scheitern: Man benötigt Top-Autoren für den Fall, die man mit den "Kluftinger"-Machern vielleicht noch am ehesten hat gewinnen können. Man benötigt Top-Produzenten für die Visualisierung und Inszenierung des Falles sowie der immer wieder mal eingeflochtenen Rückblenden, was schon deutlich weniger gelungen ist.Zum kompletten Text von Manuel Nunez Sanchez
Am Ende standen nur 4,0 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen. Mit einer solchen Klatsche hatte wohl keiner gerechnet. «Das Krimiduell» erinnert somit prompt an einen anderen sehr großen Mittwochs-Fail: «Start Up!», die Gründer-Show mit Carsten Maschmeyer. Sie holte anfangs aber noch rund acht Prozent und wurde erst nach der vierten Ausgabe (die allerdings auf weniger als drei Prozent gefallen war) abgesetzt. Fun Fact: Diese vierte Folge kam damals auf rund 0,57 Millionen Zuschauer, für den Mord an einer Radiomoderatorin interessierten sich am Mittwoch nun nur 0,53 Millionen.
Somit war der Mittwoch-Abend für Sat.1 im Eimer: Die anschließend gezeigte «Sat.1 Reportage» holte ab 22.20 Uhr nur 3,7 Prozent Marktanteil und auch eine Stunde später, als die «Spiegel TV Reportage» lief, wollten die Quoten nicht so recht steigen. 4,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen waren die Folge.
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