Gleichzeitig vertrete der Ausschuss allerdings die Meinung, dass sich die Kooperation zwischen ARD, ZDF und Deutscher Welle bewährt habe und wenn möglich ausgebaut werden solle. Der Ausschuss fordere ARD und ZDF auf, Beiträge für ein neues Programm bereitzustellen. Dieses müsse frei empfangbar sein und einen deutlichen Schwerpunkt auf Information legen, so Griefahn.
Bei ARD und ZDF zeigt man sich ennttäuscht. WDR-Intendant Fritz Pleitgen: "German TV jetzt zu beenden, halte ich für voreilig und einen Fehler. Es handelt sich um ein erstklassiges Angebot, das vom Publikum in Amerika sehr geschätzt wird. Nachdem die Übertragungsprobleme abgebaut wurden, ist der Kanal in den letzten Monaten gut auf Touren gekommen. Weitere Verbreitungsmöglichkeiten in New Mexico und Kanada stehen bevor." Programmlich sei das Joint Venture zwischen Deutscher Welle, ARD und ZDF "ein Erfolg". Gleichzeitig ist man bei der ARD bereit, "über ein Alternativ-Modell, etwa ein Verschmelzen von Deutscher Welle-TV und German TV, nachzudenken. Dem stehen allerdings große Schwierigkeiten im Weg; vor allem finanzieller Art, schon allein wegen des Erwerbs von Weltrechten", so Pleitgen.
Für den Intendanten komme ein bloße Lieferanten-Rolle nicht in Betracht. Pleitgen weiter: "Wir müssen für unsere Beiträge auch die entsprechende Verantwortung tragen. Die ARD wird sich an einem solchen Gemeinschaftsprojekt nur beteiligen, wenn das Programmangebot von hoher Qualität und dem Standort Deutschland angemessen ist. Es ist nicht auszuschließen, dass ein solcher Auslandskanal teurer würde als die beiden gegenwärtigen Angebote, denn German TV sollte sich ja aus Abonnenten-Erlösen in wenigen Jahren selbst tragen. Wir sind gesprächsbereit, meinetwegen jetzt schon im Sommer." Eine schnelle Umsetzung schloss Pleitgen allerdings aus.