Neue RTL-Daytime (Mo.-Fr.)
- 11 Uhr: «Der Nächste, bitte!»
- 12 Uhr: «Punkt 12»
- 14 Uhr: «Die Superhändler»
- 15 Uhr: «Hol dir die Kohle!»
- 16 Uhr: «Meine Geschichte - Mein Leben»
- 17 Uhr: «Freundinnen»
Fett markiert sind die am 15. Oktober startenden Formate.
Der flapsig formulierte und inhaltlich relativ nichtssagende Sendungstitel verrät nicht zwingend, dass man um 11 Uhr inhaltlich durchaus an der Ausrichtung des vergangenen halben Jahres festhält, denn der Neustart zeigt Impressionen aus dem Berufsalltag von Ärzten, Hebammen und Therapeuten, wobei diese nicht nur in den Praxen und Krankenhäusern, sondern auch bei eventuellen Hausbesuchen begleitet werden. "Echte, emotionale Geschichten mit einer Prise Service" möchte das von infoNetwork verantwortete Projekt darbieten - also im Grunde so ziemlich genau das, was zuletzt auch schon «Hebammen im Einsatz» leisten wollte. Und in der Tat ist das Überraschendste an dem Format, dass sie trotz anhaltender Erfolglosigkeit des Vorgängers in nahezu exakt dieselbe Kerbe schlägt und überhaupt nicht um Innovationen bemüht ist.
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Zwischen diesen drei Ärzten springt die Sendung in altbekannter Dokusoap-Manier mehrfach hin und her und legt dabei ein ziemlich gemächliches Erzähltempo an den Tag, das auch visuell oder auditiv keinerlei besondere Schmankerl zu bieten hat, sondern schlichtweg die Realität abbildet, Ärzte und Patienten hin und wieder direkt in die Kamera sprechen lässt und die daraus gewonnenen Bewegtbilder mit dem gewohnten Mix aus diversen Charthits anreichert. Damit setzt man gewiss keine neuen Impulse, was aber grundsätzlich insbesondere am Vormittag gar nicht mal verwerflich ist - auf die qualitativ düsteren Scripted-Dauerrotationszeiten rekurrierend kann man sogar sagen, dass hier erfreulich angenehme Menschen erfreulich intelligente Dinge in die Kamera sprechen und der Frontalcortex erfreulich geringen Schaden an dieser Sendung nimmt.
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Aber unterm Strich kann das schlichtweg zu wenig sein, um sich gegenüber der schlechten Quotenbilanz der Hebammen abzusetzen, denn viel mehr als hübsch und nett ist das Dargebotene nicht. Der bemerkenswerteste produktionsbezogene Aspekt ist schon ein charmanter und humoriger Off-Sprecher, der am Ende der Episode sogar selbstreferenziell wird und vor Verkündung des Ausmaßes der Gewichtsreduktion bei einer adipösen Patientin nach der Magenverkleinerung gespannt "los, sag schon!" äußert, bevor er in Anbetracht eines die Spannungskurve ins Unermessliche treibenden eingespielten Songausschnitts ein seufzendes "schon wieder Musik" folgen lässt. Eine kleine Spielerei, die bei einer großen und grandiosen bzw. grandios fehlgeschlagenen Produktion keiner weiteren Erwähnung bedurft hätte, hier aber als Moment des Ausbruchs aus der Konvention und der Spitzbübigkeit hervorzuheben sind. Sie merken schon: Nein, viel mehr als ein ordentliches Stück Fernsehen, in das man ruhig mal reinschauen kann, ist «Der Nächste, bitte!» nun wahrlich nicht. Und die Einschaltquoten der kommenden acht Wochen werden zeigen müssen, ob das am RTL-Vormittag langt.
RTL zeigt ab sofort 40 Folgen von «Der Nächste, bitte!» immer montags bis freitags um 11 Uhr.
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