Wenn eine Marktführerschaft im deutschen Fernsehen absolut unangefochten ist, dann neben dem «Tatort»-Sonntag im Ersten wohl nur der Freitag im ZDF. Dort locken zunächst je Krimis die Massen an, ehe später die «heute-show» aufdreht. Häufig genügte dies zuletzt für den Mainzer Sender, um mit gleich drei Programmen an einem Abend über vier Millionen Menschen zu unterhalten. Auf dem 20.15-Uhr-Sendeplatz wechseln sich immer wieder Krimis ab. Zwischen dem 19. Oktober und dem 9. November 2018 setzte das Zweite dort die fünfte Staffel von «Ein Fall für zwei» ein. Die Neuauflage der gleichnamigen Fernsehserie, die von 1981 bis 2013 mit Claus Theo Gärtner als Josef Matula hergestellt wurde, läuft bereits seit Mai 2014 im ZDF. Allerdings schlägt sich das Duo aus Antoine Monot Jr. und Wanja Mues nicht ganz so stark wie manch andere Senderkollegen, die ebenfalls zur besten Sendezeit am Freitag beheimatet sind.
Zum Vergleich: 2016 erreichte «Ein Fall für zwei» im Schnitt 4,17 Millionen Menschen und vergangenes Jahr schon 4,52 Millionen. «Die Chefin», die nun von «Ein Fall für zwei» abgelöst wurde, unterhielt dagegen in diesen Herbst mittlere 4,98 Millionen Menschen. «Der Alte» kam vergangenes Jahr sogar durchschnittlich auf 5,41 Millionen Interessenten – ein Niveau, das in diesem Jahr auch dem «Staatsanwalt» gelang. Schwächer als «Ein Fall für zwei» im Vorjahr liefen 2018 dafür «Professor T.» und «Der Kriminalist». Es lässt sich also sagen, dass «Ein Fall für zwei» auf dem Krimisendeplatz am Freitag nur zum Durchschnitt zählt. Gleichzeitig erholte sich das Format in der jüngeren Vergangenheit erfolgreich von einer Quotendelle. Was brachte also die neue Staffel?
Zur Rückkehr am 19. Oktober 2018 schalteten 4,55 Millionen Zuschauer ab drei Jahren ein, was 15,7 Prozent bedeutete. Damit kehrte die Krimiserie nach Idee von André Zoch in etwa auf dem Niveau des Vorjahrs zurück, was das ZDF sicher sehr zufriedenstellte. Beim jungen Publikum wurden 0,64 Millionen Interessenten gemessen, die zu 7,7 Prozent führten. Hier lag die ZDF-Sendung leicht unter den Vorjahreswerten, nach denen sich der Schnitt bei 14- bis 49-Jährigen auf 7,9 Prozent belief. Diese Rückkehr ließ sich sehen, allerdings fiel auf, dass «SOKO Leipzig», welches je im Anschluss an «Ein Fall für zwei» lief, ab 21.15 Uhr über die gesamte Staffel hinweg mehr Zuschauer zählte als «Ein Fall für zwei». Obwohl letzteres Format also den attraktivsten Sendeplatz am Abend beherbergte, sollte es die ganze Staffel über nicht gelingen, das meistgesehene Programm darzustellen.
Im Rahmen der zweiten Folge ging es dann auch abwärts für «Ein Fall für zwei». 4,37 Millionen Menschen blieben der Serie treu, die damit um einen ganzen Prozentpunkt auf 14,7 Prozent nachgab. Ebenfalls genau ein Prozent fehlten der Novafilm-Produktion in Woche zwei auch bei jungen Zuschauern, wo 6,7 Prozent gemessen wurden. Diese kamen durch 0,58 Millionen junge Menschen zu Stande. Genau die gleichen Werte verzeichnete «Ein Fall für zwei» bei jungen Zuschauern auch eine Woche darauf. Insgesamt standen der Serie aber weitere Verluste ins Haus. 4,21 Millionen Zuschauer sahen am 2. November zur dritten von vier Folgen zu, was 14,5 Prozent Marktanteil nach sich zog.
Nur noch eine Ausgabe stand am 9. November aus, ehe sich «Ein Fall für zwei» wieder in eine Pause verabschiedete und dem «Kriminalist» das Feld überließ. Das Staffelfinale verbesserte sich wieder auf 4,38 Millionen Zuschauer, die 14,7 Prozent aller Fernsehenden entsprachen. 0,54 Millionen junge Menschen sorgten jedoch für das schlechteste Abschneiden der neuen Staffel in ihrer Altersgruppe, nämlich für 6,4 Prozent.
Nach den Zuwächsen im vergangenen Jahr gelang es «Ein Fall für zwei» 2018 nicht, die Werte des Vorjahrs zu halten. Von 4,52 Millionen Zuschauern ab drei Jahren, die «Ein Fall für zwei» im Schnitt 2017 erzielt hatte, ging es aber mit 4,38 Millionen 2018 nur leicht abwärts. Betrachtet man obendrein die Quoten beim Gesamtpublikum, fallen die Einbußen noch geringer aus, denn von durchschnittlich 15,0 Prozent blieben noch immer 14,9 Prozent übrig. Allerdings sieht die Lage bei den 14- bis 49-Jährigen anders aus, wo «Ein Fall für zwei» deutlicher zurückstecken musste. Mittlere 0,71 Millionen junge Zuschauer waren es noch im Vorjahr, ehe 2018 0,59 Millionen Jüngere die Treue hielten. Damit verlor «Ein Fall für zwei» bei jungen Zuschauern einen ganzen Prozentpunkt und generierte in diesem Jahr noch durchschnittlich 6,90 Prozent.
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