Sporthighlights der kommenden Woche
- Dienstag, 17.55 Uhr: Eishockey-Champions-League, Malmö Redhawks - EHC München (Sport1)
- Mittwoch, 21 Uhr: Champions League, Ajax Amsterdam - FC Bayern München (Sky)
- Ab Donnerstag täglich: Darts-WM in London (Sport1)
- Donnerstag, 21 Uhr: Europa League, Lazio Rom - Eintracht Frankfurt (NITRO/DAZN)
- Samstag, 15.30 Uhr: Bundesliga, u.a. mit Hoffenheim - Gladbach & Hannover - FC Bayern (Sky)
- Sonntag, 15 Uhr: Basketball, FC Bayern München - ALBA Berlin (Sport1)
- Sonntag, 16.45 Uhr: Eishockey, Kölner Haie - Eisbären Berlin (Sport1)
- Sonntag, ab 19 Uhr: NFL, u.a. mit Chicago Bears - Green Bay Packers (ProSieben Maxx)
- Der Quotenmeter.de-Exotentipp: Donnerstag, 18 Uhr: Volleyball DVV-Pokal-Konferenz, Friedrichshafen - Düren & Lüneburg - Berlin (Sport1)
«Europa League 2» erhitzt die Gemüter
Franz Beckenbauer nannte den UEFA Cup, die frühere Europa League, in den 90er Jahren einst den „Cup der Verlierer“. Wenn dem so ist, was wäre dann die „Europa League 2“ (Arbeitstitel), die die UEFA Anfang vergangener Woche beschloss? Was sich der europäische Fußballverband bei dieser Entscheidung gedacht hat, wird viele Fußball-Fans umtreiben. Diese werden dann kurze Zeit später auf die Antwort kommen, die so ziemlich jeden Beschluss von UEFA oder FIFA begründet: Geld. Während die Relevanz der neu eingerichteten Nations League schon kurz nach ihrem Start hinterfragt wird, steht bei der UEFA also der nächste Wettbewerb in den Startlöchern. Wie sehen die Planungen dazu konkret aus?
In der Europa League, die aktuell noch 48 Teilnehmer zählt, werden zum Sommer 2021 nur noch 32 Teams spielen und zwar in acht Vierer-Gruppen. Auch die neue Europa League 2 wird 32 Klubs mit dem gleichen Modus umfassen. Insgesamt spielen also ab 2021 inklusive der Champions-League 96 europäische Vereinsmannschaften international und die Zahl der Länder mit garantierten Europapokal-Teilnehmern steigt von 26 auf 34 an. Für die Europa League 2 wird es wiederum Qualifikationsrunden geben, in denen nach aktuellem Stand beispielsweise der Bundesliga-Siebte antreten wird.
Ab der K.O.-Phase bringt die Installation der Europa League 2 dann einschneidendere Neuerungen, die neue Playoff-Phasen umfassen. In der Europa League rücken die acht Gruppensieger direkt ins Achtelfinale vor. Die acht Gruppenzweiten spielen mit den acht CL-Absteigern die anderen acht Plätze in den Achtelfinals aus. Gleiches gilt wiederum für die Europa League 2, wo ebenfalls die acht Gruppensieger unmittelbar im Achtelfinale stehen und die acht Gruppenzweiten erst einmal gegen die acht Gruppendritten aus der Europa League ranmüssen. Und wofür das alles? Der Sieger der Europa League 2 erhält dann für die kommende Saison einen Startplatz in der Europa League. Die Anstoßzeiten werden die gleichen wie in der Europa League sein, allerdings kommt eine dritte Anstoßzeit hinzu und zwar am Donnerstag um 16.30 Uhr.
Wie üblich gibt es auch bei dieser Entscheidung Befürworter und Kritiker. Fußball-Traditionalisten und UEFA-Kritiker rollen angesichts der Geldgier des Verbands wieder mindestens mit den Augen und bangen schon jetzt um das schwächere Bundesliga-Abschneiden ihrer Teams durch die Doppelbelastung. Die UEFA und die kleineren Klubs und Fußballnationen freuen sich derweil über mehr Erlöse. Fest steht dennoch: gefragt hätte außer der UEFA nach diesem Wettbewerb wohl niemand.
DFL verabschiedet sich wieder von Montagsspielen
Im Hinblick auf die Entscheidung für eine Europa League 2 wirkt es fast wie ausgleichende Gerechtigkeit, dass ein nationaler Beschluss dagegen durchaus auf Genugtuung der Fans stößt. Diese beschwerten sich massiv über die Verabschiedung von Montagsspielen in der 1. Fußball-Bundesliga ab der Saison 2017/2018. Fans von Zweitliga-Vereinen plagen sich schon seit 1993 mit einem Montagsspiel pro Woche herum, das zwischen zwei Werktagen für Erwerbstätige Auswärtsfahrten sehr unbequem macht. Ausgerechnet an einem Montag verständigten sich DFL und Vereine nun darauf, sowohl in der Ersten Liga als auch in der Zweiten Liga Montagsspiele zu verbannen. Finden diese im deutschen Fußball-Oberhaus ein jähes Ende, wird in Liga zwei eine 28-jährige Institution aufgelöst.
Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass die DFL selbst die Montagsspiele in Liga zwei ad absurdum geführt hatte, indem die Rechte ab vergangener Saison zu Sky gewechselt waren. Der Grund hierfür war wieder einmal der schnöde Mammon und somit mehr Geld für die Klubkassen. Davor hatte Sport1 (davor DSF) 25 Jahre lang die Partien übertragen, was immerhin noch zur Argumentation der DFL passte, die sich so ursprünglich hohe Reichweiten durch attraktive Begegnungen wünschte. Mit dem Wechsel zu Sky hatte sich dies erledigt. Der Unmut der Fans wuchs obendrein mit der Zeit durch immer neue Absprachen von DFL und Sport1, die den Interessen der Fans immer mehr widersprachen. Ursprünglich sollten beispielsweise maximal 300 Kilometer Entfernung zwischen den Städten der beiden in den Montagsspielen vertretenen Vereine liegen. Faustregeln dieser Art wurden mit der Zeit immer mehr gedehnt oder ganz unverhohlen gebrochen.
Nun ist Schluss mit den Montagsspielen und alle sind glücklich, oder? Nicht ganz, denn Sky und Eurosport können die Entscheidung nicht nachvollziehen. Sky bestreitet immerhin erst die zweite Saison mit den Montagsspielen aus Liga zwei und die Entscheidung für das Pay-TV fällte die DFL schließlich vor gar nicht allzu langer Zeit ganz bewusst. Nun macht die Liga wieder einen Rückzieher. Der Anbieter von Bezahlfernsehen ist mit der Performance der Montagsspiele, die zuletzt beispielsweise mit HSV gegen Köln mehr als eine halbe Millionen Live-Zuschauer erreichten, nach eigener Aussage sehr zufrieden. Die Abschaffung der Erstliga-Spiele am Montag geht derweil zu Lasten von Eurosport, das ebenfalls erst seit vergangener Saison die Rechte daran hält (inklusive der Freitags- und Sonntagmittagpartien. Gespannt warten also beide Pay-TV-Anbieter auf die nächste Rechteausschreibung, deren Ergebnisse allerdings erst zur Saison 2021/2022 in Kraft treten. Bis dahin müssen Fans am Montag weiter lange Auswärtsfahrten in Kauf nehmen.
Anstoßzeiten in Katar
Die erste Winter-WM im Fußball wirft ihre Schatten voraus. Wenig Schatten werden allerdings die Spieler der Partien werfen, die 2022 schon kurz nach Mittag um 13 Uhr (11 Uhr mitteleuropäischer Zeit) ranmüssen. Dies soll eine von vier Anstoßzeiten der Katar-WM sein, obwohl die FIFA und die Veranstalter unisono die Verschiebung der WM in den Winter mit eben jener unbarmherzigen Mittagssonne begründeten. In der Schwebe steht allerdings noch, ob die WM dann schon 48 Nationen umfassen soll oder wie bisher nur 32. Nur bei einer Aufstockung kommt eine vierte Anstoßzeit hinzu. Das Organisationskomittee beschloss außerdem Anstoßzeiten um 16, 19 und 22 Uhr, die aufgrund der Zeitverschiebung von zwei Stunden in Deutschland um 14, 17 und 20 Uhr zu sehen wären.
Rechte-News aus der Ligue 2
Im Dschungel der Sportrechte schnappten zwei Agenturen auch vergangene Woche wieder zu – und zwar in der zweiten französischen Liga. Mediapro aus Spanien hatte sich bereits ein großes Ligue-1-Paket ab 2020 gesichert. Nun erstand das Unternehmen auch Partien aus der Ligue 2. Alle Spiele, die samstags ab 19 Uhr angepfiffen werden (acht an der Zahl), gehören nun Mediapro, das außerdem ein Ligamagazin von Dienstag bis Freitag betreiben darf. Derweil sicherte sich BeIn Sports weitere zwei Rechtepakete, die zwei Spiele pro Spieltag und die Relegationsspiele der zweiten Liga in Frankreich umfassen. Die Spiele mit Anstoßzeiten am Samstag um 15 Uhr und am Montag um 20.45 Uhr werden nun von BeIn Sports vertrieben. Die Liga freut’s, denn mit nun 65 Millionen Euro Erlösen pro Saison konnte sie den Betrag verdreifachen.
Derby-Zeit: Sky holt und verpasst gleichzeitig Saison-Rekord
Zwei Mal in der Saison schaut Fußball-Deutschland gespannt ins Ruhrgebiet, wenn sich Borussia Dortmund und der FC Schalke 04 weitere Male im größten Derby der Nation messen. Das lässt sich meist auch an den Zuschauerzahlen ablesen. Die Aufeinandertreffen in der Vor- und Rückrunde zählen in der Regel zu den meistgesehenen Übertragungen der Spielzeit. Die Sky-Konferenz am Samstagnachmittag kam mit dem Ruhrpott-Duell und vier weiteren Begegnungen diesmal auf 1,51 Millionen Zuschauer, was in einem tollen Gesamtmarktanteil von 9,5 Prozent resultierte. Mit der Konferenz bestätigte Sky seine starke Form: schon zum dritten Mal in Folge schalteten über eineinhalb Millionen Menschen am Samstag ab 15.30 Uhr ein. Allerdings fielen die Zuschauerzahlen in den vergangenen zwei Wochen noch höher aus. Am Derby lag’s nicht, denn von den 1,51 Millionen Fernsehenden entfielen im Schnitt 560.000 auf das Derby im Einzelspiel. Misslang ein neuer Bestwert also mit der Konferenz, erzielte immerhin das Einzelspiel einen Saison-Bestwert.
BBL bei Sport1 hat Nachholbedarf
Mit dem Spiel Bonn gegen Oldenburg zeigte Sport1 am Sonntagnachmittag zwar ein Duell zwischen zwei Teams aus der oberen Tabellenhälfte, als wirkliches Spitzenspiel konnte das Aufeinandertreffen aber nicht gewertet werden. So erklären sich womöglich auch die Marktanteile des Spiels, das um 15 Uhr begann. Insgesamt 90.000 Personen schalteten ein, was mageren 0,5 Prozent Gesamtmarktanteil entsprach. Doppelt so viel, nämlich 1,0 Prozent erzielte Sport1 bei jungen Zuschauern, die mit 60.000 Personen vertreten waren. Zumindest in der Zielgruppe holte der Basketball bei Sport1 damit eine passable Quote, zumal das Spiel zeitgleich auch bei Telekom Sport zu sehen war.
«ran NFL» holt nächsten Saisonrekord
Es läuft weiter blendend für ProSieben Maxx am Sonntagabend. Besondere Umstände verhalfen dem Kanal diesmal sogar erneut zu Saisonrekorden. Weil beide übertragenen Spiele in die Overtime gingen und das spätere Duell zwischen den Philadelphia Eagles und den Dallas Cowboys bis spät in die Nacht hinein lief, kam die Partie im Schnitt auf 6,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, was einen Saisonbestwert bedeutete. Über den Abend hinweg verzeichnete «ran NFL» bis zu 7,2 Prozent bei 14- bis 49-Jährigen.
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