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Eine Serie, die so lange läuft und sich obendrein mit stolz geschwellter Brust in fiesem Humor übt, gelangt zwangsweise an den Punkt, an dem sich die Verantwortlichen fragen müssen, ob sie so weiter machen können. Und zumindest in einer Hinsicht haben die «Family Guy»-Macher beschlossen, sich zu ändern: Gegenüber 'TV Line' erklärt Alec Sulkin, einer der ausführenden Produzenten von «Family Guy», dass man Witze über die LGBTQ+-Community "auslaufen lassen wird". Wie Sulkin ausführt: "Wir erkennen, dass manche der Sachen, die wir damals ohne Reue gesagt und gescherzt haben, wirklich inakzeptabel sind."
Wohl ahnend, dass dieser Entschluss Stimmen wachrufen wird, die mutmaßen, dass irgendjemand die Köpfe hinter «Family Guy» zwingt, gemeine Witze über Schwulen, Lesben, Transgender und andere queere Identitäten aufzugeben, ergänzt Rich Appel: "Wir reagieren nicht auf den Gedanken, dass wir Ärger kriegen könnten. Nein, wir haben uns verändert." Der ausführende Produzent führt fort: "Das kulturelle Klima hat sich verändert, und auch unsere Ansichten haben sich verändert. Sie wurden dadurch geformt, wie wir die Realität um uns herum wahrnehmen, und wir glauben, unsere Serie sollte diesen Wandel ebenfalls mitmachen."
«Family Guy», genauso wie andere Produktionen von Seth MacFarlane, fährt seit jeher allem Blödel- und Schockhumor zum Trotz eine durchaus komplexe (oder wahlweise chaotische) Moralschiene: Während die Geschichten, die MacFarlane-Projekte erzählen, primär gegen Doppelzüngigkeit und Spießertum schießen, sind sie mit tabulosem Humor gespickt, der Klischees aus allen Richtungen bedient, übertreibt und bricht. Das bringt MacFarlanes Serien und Filmen einerseits innige Fans ein, sorgt andererseits jedoch auch wiederholt für Kontroversen, da die Autoren in den Augen einiger Kritiker Akzeptanz predigen, während sie mit ihren Gags Vorurteile am Leben erhalten.
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